Das Seniorenheim St. Niklas in der Stadtmitte von Mellrichstadt wird doch nicht im Herbst geschlossen, sondern bis 2026 weiterbetrieben. Das sind gute Nachrichten für die Bewohnerinnen und Bewohner, die nun nicht in eine Baustelle umziehen müssen. Sie können in vertrauter Umgebung abwarten, bis der Nordflügel des Franziska-Streitel-Altenheims, der ihre neue Heimat werden soll, saniert ist.
Es sind auch gute Nachrichten für Mellrichstadt: Die schnelle Schließung von St. Niklas ist vom Tisch, für die Frage der Nachnutzung können sich die Beteiligten jetzt Zeit lassen und mögliche Konzepte prüfen.
Warum haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen verbessert?
Allerdings wirft diese positive Wendung auch Fragen auf. Etwa die, wie es sein kann, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen für das Pflegeheim innerhalb von drei Monaten so stark verbessert haben, dass eine drohende Insolvenz vom Tisch ist.
Die Geschäftsführung hat dafür eine Erklärung, die das ganze Geflecht rund um die Pflege in ein brisantes Licht rückt. Wenn ein Leiharbeiter fast doppelt so teuer ist wie ein festangestellter, tariflich entlohnter Mitarbeiter, und Leiharbeit auf einem knappen Arbeitsmarkt zu einem Kostenfaktor wird, der über Wohl und Wehe eines Heims entscheiden kann, dann läuft gewaltig etwas schief im System.
Dass es für St. Niklas gelungen ist, festangestelltes Personal zu finden und somit die hohen Kosten für Leiharbeit zu senken, ist ein Glücksfall für die Julius-Spital-Stiftung als Trägerin der Mellrichstädter Altenheime. Und zeigt Weitsicht für die Zukunft. Davon wird auch das Franziska-Streitel-Altenheim profitieren. Und somit insgesamt die Pflege in Mellrichstadt.