
Zu viele Hautärzte, zu viele Psychotherapeuten, zu viele Orthopäden und Chirurgen: Auf dem Papier gilt der Landkreis Rhön-Grabfeld in diesen Facharztbereichen als überversorgt. Das zeigen jüngst veröffentlichte Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Patienten müssten in der Region also schnell einen Facharzttermin bekommen – zumindest rein statistisch. Doch die Realität sieht ganz anders aus.
Das Thema ärztliche Versorgung ist komplex. Es geht um Krankenkassenbeiträge, unterschiedliche Interessen und Gesundheitspolitik. Trotzdem: Wer Rhön-Grabfeld als mit Fachärzten überversorgt bezeichnet, hat wohl selten versucht, dort tatsächlich zeitnah einen Facharzttermin zu erhalten.
Denn die Zahlen sind wie so oft das eine. Das Gefühl, das derlei Statistiken in Patienten auslösen, das andere. Wer gar nicht erst als Patient aufgenommen wird oder wochen- und monatelang auf einen Routinetermin beim Facharzt warten muss, fühlt sich an der Nase herumgeführt. Die KVB versichert, dass Patienten mit dringenden Anliegen zeitnah einen Termin erhalten. Das klingt beruhigend. Doch auch hier hat mancher gegenteilige Erfahrungen gemacht.
Die Diskussion rund um den Ärztemangel schwelt seit Jahren. Frust und Verzweiflung bei den Patientinnen und Patienten, gerade auch im ländlichen Raum, wachsen. Dabei ist ärztliche Versorgung insbesondere hier ein wichtiger Standortfaktor. Die Menschen dort fühlen sich durch Probleme wie den Medizinermangel immer weiter abgehängt. Egal, wie komplex das Thema scheint: Es müssen endlich Lösungen her.
Zu Augenärzten ist schon alles gesagt. Wenn man nicht schon registrierter Patient der Praxis ist, darf man in den Nachbarlandkreisen nachfragen. Frauenärzte meist ähnliche Situation ...