Das Prinzip ist simpel: Man nehme den Marktplatz von Bad Neustadt, lädt eine Band ein, stellt Tische und Bänke auf, sorgt für Essen und Getränke und fertig ist der Marktplatzsommer. Nach der zweijährigen Corona-Pause feiern die Donnerstagskonzerte in diesem Jahr ihr 20. Jubiläum. Ein Rückblick:
Wie begann die Erfolgsgeschichte in Bad Neustadt?
Die Idee hatte der damalige Vhs-Leiter Hans-Christoph Baigger. Seine Überlegung: An den langen Donnerstagen, an denen die Geschäfte in der Innenstadt länger geöffnet sind, befinden sich mehr Menschen als sonst in Bad Neustadt. Durch die Konzerte sollten sie animiert werden, noch länger in der Stadt zu bleiben, die Gastronomie profitiert zusätzlich.
"Er hatte viele geniale Geistesblitze. Aber das war wohl sein genialster", adelt Kai Uwe Tapken seinen Vorgänger für die Geburt des Marktplatzsommers. Die erste Auflage im Jahr 2001 kam für heutige Verhältnisse noch einfach daher. Die "Grupo Danzaluna" aus Würzburg trat auf einer kleinen Bühne mitten auf dem Marktplatz auf, ein paar Stühle wurden aufgestellt, die ansässigen Gastronomen kümmerten sich um das leibliche Wohl der Besucher, die zum Teil zufällig von der musikalischen Abendunterhaltung erfuhren.
Warum sich Kai Uwe Tapken noch heute wundert
Der Zufall erledigte sich schnell. In den Folgejahren ist die Konzertreihe immer beliebter geworden. Die Gastronomenfamilie Griebel als Caterer sorgte für professionelle Strukturen, die Donnerstagabende im Sommer sind für viele seitdem zum Pflichttermin geworden. "Das ist einfach ein Phänomen, denn am nächsten Tag müssen die meisten ja wieder arbeiten", wundert sich Tapken ab und an noch selbst über den starken Zuspruch für einen normalen Werktag.
Dieser reicht mit Besuchern aus Würzburg, Bamberg, Fulda oder Meiningen weit über die Stadt Bad Neustadt und den Landkreis Rhön-Grabfeld hinaus. Und so kamen die Nachfragen auch aus allen Himmelsrichtungen, ob die Veranstaltung nach der Corona-Pause in diesem Jahr wieder stattfinden wird.
Der Marktplatzsommer in Bad Neustadt erhält ein besonderes Qualitätssiegel
Dass die Donnerstagskonzerte nicht nur aus Besuchersicht eine Erfolgsgeschichte geworden sind, zeigt ein anderer Fakt, auf den Kai Uwe Tapken besonders stolz ist: Die Konzerte sind erneut in den "Musikzauber Franken" des Tourismusverbandes Frankens (ansässig in Nürnberg) aufgenommen worden. Es heißt hierzu wörtlich: "Dieses Qualitätssiegel tragen bekannte Konzertreihen, aber auch neue Events mit hoher musikalischer Qualität, die man in besonderem Ambiente genießt."