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Bad Neustadt
Landrat Habermann: Warum die Energiewende aktuell am Stromnetz scheitert und was Politik und Bürger tun sollten
"Die Energiewende scheitert", ist Thomas Habermann überzeugt. Zumindest zeitlich könne man die politischen Vorgaben nie einhalten. Was der Landrat sich wünscht.
Die Netze sind voll. Photovoltaik-Anlagen können schon heute nur noch bedingt in Rhön-Grabfeld angeschlossen werden. Im Bild das Umspannwerk Brendlorenzen in Bad Neustadt.
Foto: Torsten Leukert | Die Netze sind voll. Photovoltaik-Anlagen können schon heute nur noch bedingt in Rhön-Grabfeld angeschlossen werden. Im Bild das Umspannwerk Brendlorenzen in Bad Neustadt.
Ines Renninger
 und  Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:18 Uhr

Alle reden vom Ausbau alternativer Energiequellen. In Teilen des Landkreises würde ein solcher Ausbau allerdings überhaupt nichts bringen. Das bestehende Leitungsnetz könnte den so produzierten Strom überhaupt nicht aufnehmen. Dementsprechend ist auch in den Augen von Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann das Thema Netzausbau der größte Stolperstein für die Energiewende. Der Stromleitungsausbau müsse vehement beschleunigt werden. Was Habermann von der Bundesregierung fordert und seinen Landkreis-Bürgern rät.

Warum ist das Thema Netzausbau so entscheidend?

"Ich habe immer wieder kritisiert, dass über das Thema Netz nicht gleichwertig mit dem Thema Erneuerbare Energien gesprochen wird", sagt Landrat Thomas Habermann. "Politisch gewollt ist, dass möglichst viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird." Habermann, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Überlandwerks Rhön, das die Verteilernetze vor Ort betreibt, erklärt: "Diese Netze sind im Grunde genommen voll."

Wie äußert sich das konkret im Landkreis Rhön-Grabfeld?

Im Bereich Bischofsheim/Schönau beispielsweise können neue Photovoltaikanlagen schon heute nur noch bedingt angeschlossen werden. Das 20-kV-Netz ist bereits voll. Ein entsprechender Ausbau des Netzes, so Habermann, brächte – nach derzeitiger Rechtslage – unverhältnismäßige Kosten mit sich.

Ähnlich verhält es sich derzeit in Querbachshof: Eine Freiflächen-Photovoltaik am Sportplatz Leutershausen konnte laut Habermann noch eingeweiht werden. Als wenige Wochen später Kreisrat Christoph Herbert eine Photovoltaik-Anlage auf seine Scheune in Querbachshof bauen wollte, bekam er vom Netzbetreiber die Auskunft: "Geht nicht! Netz zu."

Sind die Verteilernetze vor Ort voll, müssen Einspeisewillige schon heute ein eigenes Umspannwerk bauen und ihren Strom ins nächstübergeordnete Netz einleiten.
Foto: TORSTEN LEUKERT | Sind die Verteilernetze vor Ort voll, müssen Einspeisewillige schon heute ein eigenes Umspannwerk bauen und ihren Strom ins nächstübergeordnete Netz einleiten.

Was können Einspeisewillige tun, wenn ihr Verteilernetz die Kapazitätsgrenze erreicht hat?

Jeder hat einen Anspruch auf Einspeisung. Sind die nahen Netze voll, müssen sich Einspeisewillige allerdings ein eigenes Umspannwerk bauen, um ins nächst übergeordnete Netz, etwa das 110-kV-Netz zu kommen. "Das kann schnell zur Unwirtschaftlichkeit des Projekts führen", so Habermann. Wolle man jetzt noch signifikant Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen zubauen, bräuchte es eine gesamte Netzertüchtigung. "Vereinzelt geht noch was. Aber nicht so viel, dass wir die politischen Vorgaben – nur E-Mobilität, keine fossilen Heizungen – erfüllen könnten."

Was passiert, wenn ein Überschuss an Strom produziert wird?

Option 1: Wenn das Netz voll ist, kommt es zur gesetzlich geregelten Abschaltung von Erzeugungsanlagen. Allerdings wird der Strom, der aufgrund von Netzengpässen gar nicht produziert wird, am Ende über Entschädigungsleistungen dennoch bezahlt. Im Landkreis Rhön-Grabfeld sei eine solche "Abregelung"aber noch nicht nötig geworden.

Option 2: Der überschüssige Strom werde auf überregionale Transportnetze verteilt. Habermann spricht von einem "Wegdrücken" von Strom in andere Netze, die in der Regel im Ausland liegen. "Das ist der berühmte Fall: Wir liefern den Österreichern Strom, ohne, dass wir ihn bezahlt bekommen. Wenn wir Flaute haben, importieren wir wieder und zahlen."

Die Folge, die Habermann moniert: "Der Strompreis steigt immer mehr, aber dem Ziel, der Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen, komme ich nicht mehr weiter entgegen."

Wie gut ist der Landkreis Rhön-Grabfeld im Bereich Erneuerbare Energien aufgestellt?

Im Netzgebiet des Überlandwerks Rhön wurden in den letzten 20 Jahren circa 6000 Anlagen zur Erzeugung von Energie aus regenerativen Quellen angeschlossen. Von der installierten Erzeugungsleistung (laststärkster Zeitpunkt), ist das mehr als das Doppelte, was an einem Winterabend gebraucht wird. "Nur: Zu diesem Zeitpunkt sind die PV-Anlagen nicht in Betrieb", so Habermanns Einwand. Von den verbrauchten Kilowattstunden pro Jahr liegt Rhön-Grabfeld etwa im deutschen Durchschnitt mit 40 Prozent aus erneuerbaren Energien.

Was ist das Problem mit den Leitungen?

"Als die Netze gebaut wurden, waren die jetzigen Anforderungen nicht bekannt", so Habermann. Das Stromnetz wurde zentral angelegt auf große Kraftwerke, die oben Strom produzieren und nach unten hin in Leitungen mit immer niedrigerer Spannung verteilen. Durch die erneuerbaren Energien entwickelte sich das Netz vom Verteil- zum Einsammelnetz. Der Strom muss seither von unten zusammengeführt und weitergeleitet werden, wofür die Kapazitäten der Netze vor Ort begrenzt sind. "Das ist technisch eine Herausforderung, was Leitungsbau, aber auch was Stromqualität angeht", so Habermann.

Weshalb ist die Stromqualität so wichtig?

Es geht nicht nur um Strom. Wichtig ist eine Netz- und Frequenz-Stabilität. Firmen wie Siemens, erzählt der Landrat, bräuchten Strom in bester Qualität. "Der darf nicht flackern. Wenn der eine Hundertstel-Sekunde instabil wird, schalten hochsensible Maschinen ab."

Immer wieder kommt es auch im Landkreis zu Stromausfällen. Sind das erste Anzeichen einer Netzüberlastung?

Bundesweit lag die durchschnittliche Ausfallzeit pro Kunde und Jahr 2021 bei 12,7 Minuten. Im Bereich des Überlandwerks Rhön waren es nur 6,3 Minuten. "Das zeigt, wir sind auf dem Stand der Technik und müssen uns nicht verstecken", so der ÜW-Aufsichtsratsvorsitzende. Zumal der Zubau erneuerbarer Energien nicht mit der Störungshäufigkeit in Zusammenhang stünde. Gründe für Stromausfälle seien beispielsweise vielmehr Gewitter, Tiefbauarbeiten sowie Einflüsse durch das vorgelagerte Transportnetz von außen.

Wie kann das Stromnetz ertüchtigt werden?

"Es ist nicht damit getan, dass wir dort mal eine Leitung verstärken und da was dazu bauen", erklärt Habermann. "Wir brauchen eine gesamte Netz-Ertüchtigung." Entscheidend in dem Zusammenhang: Netz ist nicht gleich Netz. Ein Netzausbau müsse über die verschiedenen Netzebenen – vom 400-V-Ortsnetz, über das 20-kV-Verteilernetz, das 110-kV-Transportnetz bis zum 220/380-kV-Übertragungsnetz – abgestimmt erfolgen. Die Netzebenen wiederum stehen im Eigentum unterschiedlicher Netzbetreiber vom Überlandwerk Rhön über das Bayernwerk bis hin zu beispielsweise Tennet. Alle hängen technisch und physikalisch zusammen. Laut Habermann brauche es einen deutschland- und europaweit abgestimmten "Masterplan".

Das Genehmigungsverfahren rund um das Übertragungsnetz Südlink dauert beispielsweise inzwischen zehn Jahre. Warum geht der Leitungsausbau so langsam voran?

"Es sind zu aufwändige Genehmigungsverfahren", findet Habermann. "Es liegt daran, dass diejenigen, die die Genehmigung machen, noch nie so etwas gemacht haben." Für ein Planfeststellungsverfahren brauche es Spezialisten. Hinzu komme, dass Bürgerinitiativen oder Klagen Einzelner das Verfahren erheblich verzögern könnten.

Hätte man das Genehmigungsverfahren beschleunigen können?

"Man hätte das Vorhaben durch den Gesetzgeber genehmigen und nicht durch Verwaltungsakte beschließen müssen", findet Habermann. Auf eine solche Legal-Genehmigung sei auch bei den Verkehrsprojekten Deutsche Einheit nach 1989 zurückgegriffen worden. Um die neuen Bundesländer möglichst schnell anzubinden, habe damals der Bundestag den Bau neuer Autobahnen beschlossen. Das hat das normale Verwaltungsverfahren ersetzt. "Das ist nicht ganz unkritisch. Das muss im Grundgesetz sauber abgearbeitet werden. Aber dass es geht, haben die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit gezeigt."

Hätte man nicht auch im Landkreis früher einen Ausbau- und Investitionsbedarf der Verteilernetze vor Ort erkennen müssen?

"Doch, aber das ist ganz einfach ein wirtschaftliches Problem", antwortet Landrat Habermann in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Überlandwerks Rhön. Die Netzbetreiber bauten kein Netz, bei dem die Refinanzierung nicht gesichert sei. "Das wäre ein wirtschaftliches Himmelfahrtskommando." Zumal es zahlreiche Unbekannte gebe: Etwa, wie groß derartige neue Netze ausgelegt werden sollten. 

Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann wünscht sich einen Masterplan in Sachen Netzausbau und sieht EU und Bundesregierung in der Pflicht.
Foto: Archivfoto Christian Hüther | Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann wünscht sich einen Masterplan in Sachen Netzausbau und sieht EU und Bundesregierung in der Pflicht.

Wie könnte ein beschleunigter Netzausbau gelingen?

Habermanns Wunsch: EU und Bundesregierung sollten den Netzausbau als Projektsteuerer von oben her in die Hand nehmen. "Meine Vision ist, dass der Gesetzgeber einen deutschland- beziehungsweise europaweiten Plan entwickelt und auch die Finanzierung absichert. Sonst wird sich da nichts tun."

Gesetzt den Fall, der Netzausbau gelingt doch. Kann die Energiewende glücken?

"Alle Vorgaben, die wir haben, sind politische Vorgaben", moniert der Landrat. Was ihm fehle, ist die Diskussion um die technische Umsetzbarkeit. "Wir haben nicht nur nicht die Leitungen, wir haben Lieferkettenprobleme, keine Bagger, keine Baggerfahrer", zählt er auf. Was außerdem in seinen Augen gelöst werden müsste: die Flaute-Zeiten, in denen Erneuerbare Energien nicht oder nicht genug liefern. Es brauche Speichermöglichkeiten. "Die ganze Speichertechnologie hängt aber auch noch weit zurück."

Kann die Energiewende also von unten her nicht mitgestaltet werden? 

"Das will ich damit nicht ausdrücken", so Habermann. Nichts zu machen, sei keine Alternative. Die vielen Einzellösungen reduzierten die Grundlast, also die konstant benötigte elektrische Leistung in einem Versorgungsgebiet. "Da nähern wir uns vernünftig an." Unabhängig davon löse das aber nicht das in seinen Augen entscheidende Problem: "Technisch ist die Zukunft völlig ungewiss und es fehlen die gesetzgeberischen Vorgaben mindestens auf Bundesebene."

Was rät Landrat Habermann dem Bischofsheimer, der Photovoltaik installieren möchte?

"Finger davon lassen!", ist der Landrat klar.

Vorausgesetzt, das Verbot fossiler Heizungen kommt. Dann bräuchten viele die Wärmepumpe und unterstützend Solar auf dem Dach?

Der Verbraucher bekommt die Wärmepumpe nicht, ist Habermann überzeugt. Er selbst habe ein Jahr nach Bestellung auf eine warten müssen. "Was Habeck macht, ist Wahnsinn", findet der CSU-Mann. "Es ist ja inhaltlich richtig, aber es muss umsetzungsfähig sein. Wir werden die Wärmepumpen nicht herkriegen, wir haben auch nicht die Anschlusskapazitäten, es ist nicht machbar." Den Landkreis-Bürgern empfiehlt er: "Seht zu, dass ihr euch fit macht für die Zukunft." Der Mainstream gehe dahin, dass fossile Heizungen verboten werden. "Lasst euch beraten. Bestellt vielleicht eine Wärmepumpe zur Unterstützung der Gasheizung. Kauft euch vielleicht jetzt einen neuen Gaskessel, wenn ihr ihn noch kriegt, der neue ist viel effizienter."

Wie sollte die Stadt Bischofsheim angesichts der Netzengpässe agieren?

Wolle Bischofsheim in Erneuerbare investieren, müsse die Stadt mit dem Überlandwerk verhandeln, eventuell überlegen, ob es wirtschaftlich sei, über ein Umspannwerk ins 110-kV-Netz zu kommen. "Aber Bischofsheim kann nicht davon ausgehen, dass das Überlandwerk oder Bayernwerk ohne gesicherte Finanzierung als Vorhalt ein neues Stromnetz bauen. Das wird nicht kommen."

Stockt die Energiewende?

"Sie geht voran, aber wahnsinnig langsam", so Habermanns Resümee.

 
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  • G. G.
    "Die Energiewende scheitert", auch wenn diese Aussage in den folgenden Sätzen relativiert wird, hat sie doch Wirkung. In der Papier-Ausgabe der Main-Post kommt das noch deutlich fatalistischer rüber. Inhaltlich kann ich die Aussagen vom Landrat und die Gegenargumente von Kommentatoren nicht beurteilen, aber was man als Titel wählt schon. Und da war "der Auswählende" scheinbar voreingenommen. Also obacht lieber Redakteur, bitte mit bedacht auswählen.
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  • I. R.
    Heißes Pflaster! Wir sind happy mit unserer PV. Bei den ersten langen (!) Stromausfällen funktionierte das ganze Haus, ALLE wesentlichen Funktionen. Unsere neue kleines E-Kutsche für den Umkreis hat bisher für 800 km nur Sonne bekommen. Auch sonst haben wir 1 Jahr ganz enorm gespart. Natürlich ist es am besten, wenn man soviel Strom wie möglich selbst verbraucht, die kleine Rückvergütung ist nicht erstes Ziel für uns. Was mich hier sehr stört, ist, dass vor lauter wirtschaftlich-technischer Probleme keine Klimakrise ist. Es kann es nicht nur um kurzfristige Gewinne gehen, die sich für jeden innerhalb seiner "Restlaufzeit" (Begriff von einem Freund grinsen), rechnet.
    Wir können nicht ausblenden, dass für die Zukunft jeder gefordert ist, wo sind Mitstreiter??? Habeck forciert sehr, das regelt sich noch. Wir brauchen Lösungen, nicht nur jammern über Probleme, jeder sieht nur sich. Meine Lieblingsfrage hierzu: Könntest du etwas beitragen, wenn dein Leben davon abhinge ??? Dann geh los!
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  • J. H.
    Über den Rat des Herrn Habermann an Privatleute, die Finger von einer PV Anlage zu lassen, kann ich als Besitzer einer solchen nur verständnislos den Kopf schütteln.

    Wenn man 1500 bis 2000 Euro Stromkosten im Jahr sparen kann, gibt es keinen Grund, darauf zu verzichten. Ich kann nur jedem dazu raten, der die Möglichkeit hat.

    Vielleicht gibt es hier eine Möglichkeit, so eine Anlage ohne Einspeisung zu installieren. Technisch wäre das überhaupt kein Problem. Die maximale Einspeisungsleistung ist auch gedeckelt, die Anlage regelt einfach ab. Das wäre die Lösung, wenn Herr Habermann um seine Stromnetze bangt und man spart sich die Behördenkram.

    Allerdings weiß ich nicht, ob sowas zulässig wäre. Vermutlich nicht. Da steht bestimmt wieder ein Amtsschimmel im Weg herum.

    Dezentrale Stromversorgung ENTLASTET die Netze. Den Strom, den ich zu viel erzeuge, verbraucht mein Nachbar. Dieser Strom muss schon nicht übers Netz von weiter her herangeführt werden.
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  • W. M.
    Herr Habermann war in den letzten Jahrzehnten für die Energiepolitik im Landkreis zuständig und hat an den wichtigsten Stellen blockiert und gezögert. Nun holt ihn die Realsituation zurück. Sie hinken leider anderen innovativeren Landkreisen deutlich hinterher. Herr Landrat - nicht jammern und blockieren - sondern das richtige tun !
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  • J. H.
    Hätte Deutschland auf dem Energiesektor früher schon nur Projekte umgesetzt, die sich rechnen, dürfte es keine Kernkraftwerke geben.

    https://www.bundestag.de/resource/blob/877586/4e4dce913c3d883a81adcf2697313c7d/WD-5-090-21-pdf-data.pdf

    Was ist da los, Herr Habermann? Bezahlen die fossilen und nuklearen Energieriesen besser als die kleinen Krauterer, die sich mit Windkraft, Solarenergie, etc. beschäftigen? Haben die bessere Pöstchen im Angebot?

    Oder warum wurde gerade von der CSU und Herrn Strauß in Bayern die Atomkraft so forciert, obwohl die sich noch nie "gerechnet" hat?

    Sie jammern über das vorhandene Stromnetz, das zu seinem Bau noch nicht für die heutigen Bedürfnisse ausgelegt war. Heißt übersetzt: seit dem Bau hat es niemand für nötig gehalten, mehr als nur in die Wartung zu investieren. Warum wundert mich das nicht?

    Die Crux in unserem Land: eine rückwärts gewandte Politik, nichts wird entschieden, nichts geht voran. Alles bleibt wie es ist. Bis gar nichts mehr geht.
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  • M. H.
    Unsere energetische Zukunft wird also der Wirtschaftlichkeit geopfert? Der Wirtschaftlichkeit eines einzelnen in der Kette wohlgemerkt.

    Gehe ich recht in der Annahme, dass sich ein Netzausbau einfach nie rechnet?

    Wenn ja kann das einfach kein Grund sein es nicht zu tun!
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  • C. M.
    ja stimmt und für die meisten Wunden ist er verantwortlich!

    In einer Diskussion mit ihm sagte er: "Ich solle ihm erst sagen wie viel Strom ich nächstes Jahr brauche, dann kann er die Leitung und das Kraftwerk bauen"
    Ich: "Definitiv mehr als jetzt!"
    Er: "Das sieht er nicht so und das ist nicht genau genug!"

    Das die großen Industriefirmen schon mit Abwanderung gedroht haben wegen der schlechten Stromqualität ist auch schon über 10 Jahre bekannt. Und? (Stichwort Arbeistplätze/Industriestadt usw..)
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  • G. Z.
    Den Landkreis-Bürgern empfiehlt er (der Landrat) : "Seht zu, dass ihr euch fit macht für die Zukunft." IHR sollt euch fit machen. Seine Ratschläge: " Kauft euch vielleicht jetzt einen neuen Gaskessel! " Was rät Landrat Habermann dem Bischofsheimer, der Photovoltaik installieren möchte? "Finger davon lassen!", ist der Landrat klar. Wahnsinn: also ist der halbe Landkreis von der selbst erzeugten Energie abgeschnitten: kein e-Bike, kein Tesla, kein Elektroauto, keine Wallbox-elektrisch geht nix in der Rhön. Da sollte man doch wenigstens das Rhöner Dampfzügle wieder reaktiveren. Kein Wunder dass sich die Jugend festklebt und freitags, die Future sucht. Im Landkreis Rhön-Grabfeld unter diesem Landrat wird die Jugend keine Zukunft haben. Zeit für einen Neuanfang oder doch wenigstens für eine lautes Aufbegehren. Und die Jugend hat vielleicht doch recht.
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  • G. Z.
    "Das Netz ist zu...Im Bereich Bischofsheim/Schönau beispielsweise können neue Photovoltaikanlagen schon heute nur noch bedingt angeschlossen werden. Das 20-kV-Netz ist bereits voll. Ein entsprechender Ausbau des Netzes, so Habermann, brächte – nach derzeitiger Rechtslage – unverhältnismäßige Kosten mit sich." - Und was macht der Landrat konkret dagegen, nichts! Er ist ja nur Landrat und nur Aufsichtsratvorsitzender des örtlichen Stromunternehmens, dem UEW. Wirtschaftlich nicht sinnvoll, der Ausbau des Stromnetzes. Aber die privaten, Wust-Wind und Sonne, die können das! Für die rentiert sich das. Die Agrokrafts können das auch. Unser Aufsichtsratvoristzender und Landrat nicht. Was macht er dagegen ? Nichts. Oder kann das hier jemand raus lesen? Woanders tauscht man Leute, die ihre Aufgaben nicht erfüllen (können oder wollen?) aus. Mit dem Trinkwasser im Grabfeld siehts nicht anders aus. Die anderen - aus München sollen es richten. Die anderen ! Wahnsinn! Und keiner macht was!
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  • R. A.
    Darf der das jetzt so ausdrücken, weil er sich nicht mehr als Landrat aufstellen lassen kann?
    Sachlich überaus korrekt, aber politisch ungewollt. Aber zumindest spricht er einigermassen Klartext, wenn die MP auch mehrmals ausgedrückt hat, dass er in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender ÜW spricht. Egal, im Kern korrekt.
    Aber wie immer: Es geht wieder ums Geld. Arme Konzerne. Jahrelang abgeschöpft und gezockt, jetzt verzockt???
    Meine Meinung: Anschliessen was geht, immer drauf. Nur dann werden die in die Pötte kommen.
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  • A. K.
    Er kann sich nochmal als Landrat aufstellen lassen. Die Frage ist, ob er will.
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  • G. Z.
    Als PV-Anlageninteressierte aus der Bischofsheimer Ecke dürfte man den aber nicht mehr wählen. Als trinkwassergefährdeter Grabfeldbewohner auch nicht. Als ehemalig in der Kreisklinik in Krankheit gut grundversorgter Landkreisbürger auch nicht. Als Klosterbruder am Kreuzberg - ja da schon. Da ist das die richtige Wahl. Die Frage ist doch nicht, "ob er will" . Die Frage sollte doch sein, ob das der Wähler will und und ob soviel Rückschritt-und Stillstand dem Landkreis noch gut tut!
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  • A. B.
    Hallo gzw. Sie sind für Ihr Landrat-Habermann-Bashing hier im Forum ja schon gut bekannt. Ich finde, dass LR Habermann im Interview überraschend offen den Finger in die Wunde legt und auch gut und sinnvoll argumentiert. Am Ende wird er in vielen Punkten richtig liegen.
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  • G. Z.
    Er hat als Landrat und als UEW-Aufsichtsratsvorsitzender doch nicht die Funktion Finger in Wunden zu legen, sondern Wunden zu heilen ! Wofür ist er denn da? Stromversorgung: Das UEW betreibt ein eigenes Stromnetz und was bemängelt der Landrat: seine eigene Leitungskapazitäten! Wenn private Unternehmen sich mit eigens gebauten Umspannwerk ans richtige Netz anschließen, dann kann das das UEW nicht? Entscheidend ist nicht ob der Landrat und Strom-Funktionär die Probleme richtig bezeichnet, sondern ob er sie beseitigt. Besser wäre es gewesen die Probleme erst gar nicht aufkommen zu lassen. Als Landrat und UEW-Chef hat der den Problemen beim Entstehen zugeschaut, statt sie zu vermeiden oder zu beseitigen. Da kommt von ihm nix. Der Mann stammt aus einer anderen Zeit, wenn er die gesamte Energiepolitik seines Landes nicht verstanden hat. Sich für die Rhön gegen JEDLICHE PV-Anlagen, Windräder zu äußern und den Bürgern Gaskessel zu empfehlen! PV-in Bischofsheim bis Lebenhan! Nix geht!
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  • W. B.
    @gzw. Es wird nirgends gesagt, dass es das ÜW nicht könnte. Es geht um die Wirtschaftlichkeit.

    Zitat: " Die Netzbetreiber bauten kein Netz, bei dem die Refinanzierung nicht gesichert sei. "Das wäre ein wirtschaftliches Himmelfahrtskommando."

    Aber vielleicht hat ja der nächste SPD Landratskandidat eine wirtschaftliche Lösung im Hut, einen privaten Anbieter werden sie bei nicht gegebener Wirtschaftlichkeit wohl kaum finden.
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  • G. Z.
    die Frage ist, warum es private können ! Wust-Wind und Sonne, die Betreiber der hiesigen Windparks und PV-Parks planen derzeit 25 ha PV in Oberstreu/Mittelstreu/Unsleben - in Wülfershausen sind 25 ha und 50 ha in Gespräch und Planung. Großbardorf lt. heutiger MainPost-ausgabe gerade zwei weitere PV-Freiflächenanlagen im Flächennutzungsplan eingestellt. In Aubstadt / Höchheim /Irmelshausen entstehen neue PV-Freiflächenanlagen und in der Rhön kann man sich nicht mal ein paar Solar-Schindel aufs Dach legen, weil da lt. Landrat nix geht ! Private Unternehmen können das. Das UEW mit dem Landrat als Aufsichtsratsvorsitzenden, das eigentlich als Grundversorger grundsätzlich für s Leitungsnetz zuständig ist, das kann das nicht? Wer glaubt den so was? Wind und Sonne im Grabfeld sind rentabler als in der Rhön? Wer glaubt den solche Märchen. Wo liegen da wohl die Versäumnisse?
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  • I. R.
    LR Habermann hat sich offen geäußert, auch wenn's mich nicht freut, vor allem für Bischofsheim. Damit sind 2 Energiechancen erstmal fast tot. Hier gibt es für ein eigenes Nahwärme-Projekt eine private Initiative, die die Stadt so "unterstützte", dass jeder Laie in politischer Sprache merkte, aha, nur "passive" Unterstützung (=keine). Der BGM lobt den Initiator, weil der mit Familie die Einladungen zur Infoveranstaltung (auf Briefbogen der Stadt!) selbst ausgetragen hat, es gab nicht mal ausreichend gedruckte Exemplare! Weiß die Stadt nicht, wie viele Haushalte es im betreffenden Stadtteil gibt? Am Ende der Veranstaltung, vorgetragen von Fachleuten, fasste der BGM noch die seiner Ansicht nach vielen Risiken, ohne die Chancen!, des Unterfangens zusammen. Wonach die Interessen dann so mager ausfielen, dass die Frist verlängert wird.
    Negative Kommunikation ist einer der schnellsten Killer von Veränderungsbereitschaft!
    PV hätte anders aufgesetzt tolle Chancen und es lohnt sich dann auch!
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