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Bad Neustadt
Landrat Habermann und Bürgermeister Werner äußern sich zu Angriff auf vermeintlich schwules Paar in Bad Neustadt
Der Angriff auf ein vermeintlich schwules Paar in Bad Neustadt war Thema im Kreisausschuss. Wird der Bus- und Bahnverkehr auf dem Land vernachlässigt?
Auf einem Betriesgelände in der Rudolf-Diesel-Straße in Bad Neustadt weht eine Regenbogenfahne. Der Angriff auf ein vermeintlich schwules Paar im Mai diesen Jahres in Bad Neustadt war nun Thema im Kreisausschuss.
Foto: Christian Hüther | Auf einem Betriesgelände in der Rudolf-Diesel-Straße in Bad Neustadt weht eine Regenbogenfahne. Der Angriff auf ein vermeintlich schwules Paar im Mai diesen Jahres in Bad Neustadt war nun Thema im Kreisausschuss.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 13.02.2024 07:51 Uhr

Bei der Sitzung des Kreisausschusses nahm Landrat Thomas Habermann Stellung zu einem Bericht über eine tätliche Attacke auf ein männliches vermeintlich schwules Paar in Bad Neustadt. Thomas Habermann hatte zu dem Vorfall eine E-Mail erhalten. "Jede Attacke auf wen auch immer ist scharf zu verurteilen", sagte der Landkreischef. Es gehe dabei nicht nur um die sexuelle Orientierung. Auch politisch Verantwortliche sollten wie jeder Bürger und jede Bürgerin Stellung nehmen. Und sie sollten dazu auffordern, dies zu unterlassen und den Vorfall zur Anzeige bringen, so Habermann.

Bad Neustadts Bürgermeister Michael Werner hat ebenfalls eine entsprechende Mail erhalten und sich mit dem Verfasser in Verbindung gesetzt. Man sei sich einig gewesen, dass die unterschiedliche Sexualität anerkannt werden muss und es deshalb zu keiner Attacke kommen darf. "Wir sind offen und grenzen niemanden aus.", sagte Werner. Kreisrat René van Eckert sagte, dass es wichtig sei, mit offenen Augen solchen Vorfällen zu begegnen und dass man solch einen Vorfall keinesfalls "herunterspielen" dürfe.

Landrat kritisiert Ungleichbehandlung beim ÖPNV

Eine bessere Förderung im Öffentlichen Personennahverkehr wünscht sich Landrat Thomas Habermann. Die ländliche Region werde vernachlässigt im Gegensatz zu Großstädten.
Foto: Hanns Friedrich | Eine bessere Förderung im Öffentlichen Personennahverkehr wünscht sich Landrat Thomas Habermann. Die ländliche Region werde vernachlässigt im Gegensatz zu Großstädten.

Außerdem ging es in der Sitzung um die Fortführung der Projekte Grabfeldstern und Azubi-Shuttle. Angedacht ist ein On-Demand-Verkehr. Dabei stehen eine intelligente Routenplanung und flexible Buchung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) durch Technologie gestützte Datenanalysen im Fokus. Es geht um eine "fahrplanfreie" Bedienung mit unterschiedlichen, flexiblen Haltepunkten, die Buchung ist telefonisch oder per App möglich.

Dabei soll auch das Azubi-Shuttle eingebunden werden. Seit September 2020 wird dieses Projekt mit vier vom Landkreis Rhön-Grabfeld geleasten Kleinbussen durchgeführt. Täglich befördert man an die 25 Azubis. Für die Durch- und Fortführung als On-Demand-Verkehr soll nun eine Voranalyse durch Clever Shuttle erfolgen. Die Kosten pendeln sich bei rund 15.500 Euro ein. Der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Tourismus und Kultur hatte empfohlen, in weiteren Schritten auch detaillierte Analysen für weitere potentielle Gebiete im gesamten Landkreis durchzuführen. Genau das war den Mitgliedern des Kreisausschusses wichtig.

Landrat Thomas Habermann sprach die Förderung für Projekte im Öffentlichen Personennahverkehr an. Konkret verwies er auf Großprojekte in Großstädten wie München. Die ländlichen Regionen würden vernachlässigt, vor allem was die Zuschussquote von derzeit 30 Prozent betrifft. "Das kann nicht sein", sagte der Landkreischef und sprach von einer Ungleichbehandlung. Hier müsse dringend Abhilfe geschaffen werden, appellierte der Landkreischef mit Blick auf die Landtagsabgeordneten. Der Fördertopf müsse erhöht werden, sonst könne man das Thema ÖPNV begraben.

Energiekrise soll im Oktober besprochen werden

Informationen gab es zur geplanten Deckensanierung der Ortsdurchfahrt Fladungen. Hier stellte sich heraus, dass Tiefbauarbeiten erforderlich sind und damit ein Vollausbau sinnvoller ist. Da auch die vorhandenen Gehwege in Teilbereichen erneuert werden müssen, soll dies gemeinsam mit der Stadt Fladungen erfolgen. Träger der Maßnahme ist der Landkreis, für die Baukosten sind die jeweiligen Baulastträger zuständig. Bei den Verwaltungskosten ist eine anteilige Kostenbeteiligung der Stadt vorgesehen. Dem stimmte der Kreisausschuss zu.

Anfragen kamen von Kreisräten zur Energiekrise. Diese nannte der Landrat ein "Riesenthema", das man gesondert im Oktober besprechen werde. Es geht um eventuelle Temperatursenkungen in kommunalen Einrichtungen wie Rathäusern, Landratsamt, Schulen aber auch um die Reduzierung bei Fahrten mit Dienstfahrzeugen und die Senkung von Heizkosten.

 
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