Teile des Landratsamtes sind in die Jahre gekommen, für das Schülerwohnheim soll ein Neubau her und für das Rhönmuseum fehlt der Brandschutz. Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfeldt informierte den Kreisausschuss über den Sachstand. Fachkräftemangel führt zu Bauverzögerungen, die höheren Materialpreise fressen Einsparungen an anderer Stelle auf. Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen:
1. Sanierung Landratsamt
Rund 200.000 Euro mehr als zuerst geplant dürften die Sanierungsarbeiten für das Landratsamt verschlingen. Rebecca Lingefeldt schätzt die Gesamtkosten nun auf rund eine Million Euro. Die Teuerungsrate im Baugewerbe ist ein Faktor, den ja auch Privatpersonen derzeit spüren. Hinzu kommen umfangreichere Arbeiten. Das Sozialamt mit viel Publikumsverkehr soll einen gewissen repräsentativen Charakter erfüllen. Beim Gesundheitsamt, wo viele kranke Menschen verkehren und wo bei Gesprächen der intime Rahmen gewährt sein muss, werden noch mehr Investitionen in den Schallschutz getätigt. Hellhörige Türen zum Beispiel sollen der Vergangenheit angehören, außerdem werden Decken mit Schallabsorbern ausgestattet.
2. Mehrkosten durch Brandschutz für das Rhönmuseum
Das passiert, wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten macht, aber eigentlich nicht anders kann: Als das Fladunger Rathaus bis 2014 für viele Fördermillionen generalsaniert wurde, wusste man zwar schon, dass Rhönmuseum und Stadtveraltung in dem Gebäude die Plätze tauschen werden. Aber es gab noch kein detailliertes Museumskonzept für das neue Rhönmuseum. Das hat Leiterin Eva-Maria König erst mit Arbeitsantritt ausgearbeitet. Und jetzt ist klar, dass in Sachen Brandschutz, Barrierefreiheit und bei Installationsleitungen nachgearbeitet werden muss. Landrat Thomas Habermann räumte ein, dass es seinerzeit in der Absprache zwischen der Stadt Fladungen und dem Landkreis möglicherweise "Planungsversäumnisse" gegeben habe, von Abstimmungsproblemen sprach auch Kreisrat Eberhard Streit. Man habe aber nun ein perfekt saniertes Gebäude, die Nacharbeiten müsse man wegen des später hinzugekommenen Museumskonzeptes in Kauf nehmen. Kreisbaumeisterin Lingerfeldt rechnete mit rund 206.000 Euro Zusatzkosten.
3. Am neuen Schülerwohnheim wird schon etwas abgezwackt
Das neue Schülerwohnheim des Landkreises ist ein Dauerthema im Gremium. Aktueller Stand: Der Neubau rückt an den Südrand des Grundstücks, wo jetzt Parkplätze sind. Der derzeitige Standort in leichter Hanglage soll zu einem Schülerpark umgestaltet werden, zumal im Untergrund Altlasten liegen. Die wegfallenden Parkplätze sollen durch eine Umgestaltung der Parkflächen an der Berufsschule mit besserer Raumnutzung ersetzt werden. Ein Problem: Unter dem neuen Standort verläuft die Fernwärmeleitung. Ihre Neuverlegung wäre zu teuer, also zwackt man fünf bis sechs Wohnheimplätze ab. Mit rund 70 Betten sei man immer noch gut ausgestattet, so Rebecca Lingerfeldt. Ende 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, rund zehn Millionen Euro investiert der Landkreis schätzungsweise.
4. Ende 2022 ist das Zentraldepot in Mellrichstadt fertig
Bei rund 1,4 Millionen Euro sind die Kosten für das Zentraldepot des Landkreises im Hainberg-Areal angekommen, das kulturelle und künstlerische Schätze und Dokumente beherbergen soll. Ende 2022 soll es seinen Betrieb aufnehmen und sukzessive bestückt werden. Im Herbst will der Kreistag bei einer Rundfahrt das Objekt in Augenschein nehmen.