Sanierungen und Umbauarbeiten im Landratsamt Rhön-Grabfeld haben im Kreisausschuss zu längeren Diskussionen geführt. In dieser Angelegenheit pochten SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen auf mehr Mitspracherecht.
Thorsten Raschert (SPD) und Karl Graf von Stauffenberg (FDP) wiesen auf die Mittel im Haushalt hin, die dafür bereitstehen müssten. Angesprochen wurden die Sinnhaftigkeit von Verbindungstüren zwischen den Büros und das Problem der Barrierefreiheit zum Amtskeller. Hier sollte über die Nutzung durch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachgedacht werden.
Gebraucht werden moderne Büros
Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt sagte, dass sie bei der nächsten Sitzung des Ausschusses im März die aktuellen Kosten auflisten werde. Landrat Thomas Habermann sprach die Notwendigkeit der Maßnahmen an. Gebraucht würden Büros, die dem heutigen Standard entsprechen. Dazu gehören zwei Bildschirme sowie ein höhenverstellbarer Schreibtisch.
Einig wurde man sich schließlich, dass Einzelaufträge je nach Baufortschritt in den nachfolgenden Sitzungen des Kreisausschusses vorgelegt werden. Sollte es darüber hinaus zu einer erheblichen Preiserhöhung von 20 Prozent und mehr kommen, müsste dies in einer eigenen Besprechung mit den Fraktionsvorsitzenden oder einer Sitzung durch den Kreisausschuss genehmigt werden. Ausgenommen davon sind Eilentscheidungen.
Eine Führung für die Kreisräte
Kreisrat Eberhard Streit hatte zuvor darauf hingewiesen, dass nur gemacht wird, was notwendig ist. Eine vernünftige Ausstattung der Büros sei notwendig. Birgit Erb, Bürgermeisterin von Oberelsbach, bat das Gremium, darauf zu achten, sich nicht unnötige Fesseln anzulegen. Den Diskussionen war eine Besichtigung der Räumlichkeiten vorangegangen. Andreas Räth (Sachgebietsleiter der Hauptverwaltung am Landratsamt) gab Informationen sowie Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt, die vor Ort zeigten, welche Räume grundlegend saniert werden sollen.
Der Amtskeller, der früher für gesellige Zusammenkünfte und später für Ausstellungen genutzt wurde, soll wieder mit Leben erfüllt werden. Das Problem: Ein behindertengerechter Zugang ist laut Andreas Räth nur über die angrenzende Tiefgarage möglich. Über einen Aufzug, sei der Amtskeller nicht anzubinden. Auf jeden Fall aber sollte man den Gewölbekeller wieder nutzbar machen.
Im Anbau des Landratsamtes, in dem jetzt das Gesundheitsamt untergebracht ist, sind die Fenster nicht mehr dicht. Auch die gusseisernen Heizkörper entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Erneuert werden auch die Fenster im großen Sitzungssaal. Hier hat allerdings das Landesamt für Denkmalpflege ein Mitspracherecht, sagte Habermann. Die Fenster werden auf jeden Falls aus Holz gefertigt. "Kunststoff geht gar nicht."
Den Leerstand nutzen
Alle Maßnahmen seien problemlos durchführbar. Denn nach dem Umzug des Jobcenters gibt es freie Büroräume. Der vorübergehende "Leerstand" könne dazu genutzt werden, die noch nicht renovierten Räumlichkeiten im Landratsamt zu modernisieren und technisch auf den notwendigen Stand zu bringen. Die Maßnahmen sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Die Sanierung der Büroräume wird auf 625 000 Euro beziffert, die Möblierung und technische Ausstattung auf 190 000 Euro. Für den Amtskeller braucht man 150 000 Euro. Der Anschluss der Gebäude in der Roßmarktstraße an die Fernwärme ist mit 15 000 Euro veranschlagt.