Das ist eine erfreuliche Überraschung für die Rhöner Touristiker und Wanderfreunde. Am Freitag informierte das Deutsche Wandermagazin über das Abstimmungsergebnis des diesjährigen Wettbewerbs um Deutschlands schönsten Wanderweg. Demnach schaffte es der Rhöner Vertreter, der Hexenpfad bei Fischbach, auf Rang drei in der Kategorie Tagestouren.
Knapp 100 Wege waren dem Bewerbungsaufruf des Wandermagazins gefolgt, das seit 2006 nach dem Schönsten Wanderweg Deutschlands sucht. Ausgesiebt von einer Wander-Fachjury, bestehend aus Spiegel-Autorin Kathrin Heckmann alias Fräulein Draußen, Thorsten Hoyer (Extremwanderer und Herausgeber des Wandermagazins), Manuel Andrack (Wanderbuchautor und ehemaliger Sidekick der Harald-Schmidt-Show), sowie Wanderbloggerin Dina Knorr stellten sich 25 Wege in zwei Kategorien zur Publikumswahl.
Zehn Wege bei den Mehrtagestouren, 15 Wege bei den Tagestouren. Die Wahl, bei der ein jeder Wanderfan mitmachen durfte, lief von Anfang des Jahres bis zum 30. Juni. 43.880 Teilnehmende machten dabei insgesamt 58.505 Häkchen, entweder in einer oder beiden Kategorien. Damit lag die Anzahl der Teilnehmenden nur knapp unter dem Vorjahr.
Platz eins und zwei bei den Tagestouren in Rheinland-Pfalz
Insgesamt 2812 Stimmen entfielen auf die Tour in der thüringischen Rhön. Das entspricht 7,95 Prozent der Stimmen. Damit platzierte sie sich knapp vor dem Schäferweg Nördlinger Ries mit 6,18 Prozent der Stimmen. Der Abstand zu den beiden Gewinnern ist allerdings größer. Auf Rang zwei kam die Grüne-Hölle-Tour bei Bollendorf im deutsch-luxemburgischen Grenzland in der Südeifel mit 20,61 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Ebenfalls in Rheinland-Pfalz lässt sich auch die diesjährige Siegertour erwandern. Der Osterspaier Langhalsweg im romantischen Mittelrheintal. Der Weg mit Start- und Zielpunkt bei Osterspai erreichte 25,37 Prozent der Stimmen und damit unangefochten den Spitzenplatz in der Kategorie Tagestouren.
Der Bergische Weg vom Baldeneysee in Essen bis zum Drachenfels bei Bonn wurde zur Schönsten Mehrtagestour Deutschlands 2024 gekürt. Mit 29,85 Prozent der Stimmen setzte sich der Weg in Nordrhein-Westfalen in dieser Kategorie klar durch. Das Treppchen bei den Mehrtagestouren komplettierten mit dem Altmühltal-Panoramaweg sowie der Allgäuer Logenplatz-Route zwei Kandidaten aus Bayern.
Schmetterling als Namensgeber
Der Hexenpfad, benannt nach der Berghexe, einer seltenen Schmetterlingsart, startet und endet im Rhönörtchen Fischbach, einem Stadtteil der Stadt Kaltennordheim in der thüringischen Rhön. Der einfach zu gehende Rundweg gilt als ein kleines Abenteuer für Naturliebhabende jeden Alters. Auf einer Strecke von 5,8 Kilometern, die in zwei Stunden gut zu bewältigen ist, bietet der zertifizierte Familienwanderweg eine Kombination aus Aussichtspunkten und unberührter Natur und wird angereichert mit spielerisch erkundbaren Umweltinformationen. Dabei liegen zwischen Kolben und Umpfen, zwei vulkanisch geformten Berge, zahlreiche Erlebnispunkte verstreut.
Auf der familienfreundlichen Rundtour finden sich Wasserspiele, eine Weitsprungstation, ein Punkt für Zapfenweitwurf oder ein Kletterspielplatz. Neben den Aussichtspunkten gibt es Bilderrätsel und Hexenfiguren, Baumhäuser mit Himmelsblick, einen uralten Buchenwald, einen kleinen Wasserfall sowie einen Naturspielplatz mit Lamas und Alpakas.
Im vergangenen Jahr wurde die Extratour Michelsberg in das Rennen um Deutschlands schönsten Wanderweg geschickt. Unter mehr als 100 Bewerbungen aus dem ganzen Land schaffte es die Tour um den Münnerstädter Hausberg ebenfalls in die Endausscheidung der attraktivsten 15 Tageswanderungen. Im Finale landete die 8,8 Kilometer lange Tour mit ihren Panoramablicken von Bad Kissingen bis in den Thüringer Wald auf einem respektablen neunten Platz.
