Unberührte Natur, romantische Wälder, malerische Blicke in die Weite - und einige spielerische Elemente: Der "Hexenpfad" in Fischbach im thüringischen Teil der Rhön ist ein Abenteuer für Naturliebhaberinnen und Naturliebhaber jeden Alters. Der Familienwanderweg führt auf einer Strecke von 5,8 Kilometern durch eine abwechslungsreiche Landschaft und lädt zum Wandern durch traditionelle Schafhutungen und zum Verweilen unter alten Baumriesen ein.
In der Fachzeitschrift "Wandermagazin" wurde die kleine Tour jetzt zur Wahl für Deutschlands schönsten Wanderweg 2024 nominiert. Tipps zum Trip.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der Ausflug startet in Fischbach, einem Stadtteil der Stadt Kaltennordheim im thüringischen Teil der Rhön. Der Familienwanderweg "Hexenpfad" führt durch die abwechslungsreiche Landschaft der Fischbacher Flur, entlang traditioneller Schafhutungen und unter uralten Baumriesen hindurch. Verschiedene Stationen mit Informationstafeln und Installationen bieten auf dem knapp sechs Kilometer langen Pfad Wissenswertes über die Rhöner Kulturlandschaft.
2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Fischbach ist mit dem Auto am schnellsten über Fladungen und die Bundesstraße 285 über Kaltennordheim zu erreichen. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt's direkt am Start der Wanderroute auf einer Wiese. Daten fürs Navi: Bergstraße 15, 36452 Kaltennordheim, OT Fischbach, 50°39'17.6"N 10°08'47.9"E
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist: Die Busse der Linien 120 und 130 des VU Wartburgmobil fahren die Strecke Bad Salzungen bis Dermbach ganzjährig und täglich. Die Anbindung nach und von Fischbach ist die Buslinie 133 oder von und nach Kaltennordheim mit der Buslinie 411. Beide fahren ganzjährig von Montag bis Freitag.
3. Warum sollte ich dorthin?
Der Wanderung in der malerischen Rhön ist ein wahrhaft magisches Abenteuer für Naturliebhaber jeden Alters und steht noch bis 30. Juni zur Auswahl bei der Kür von Deutschlands schönstem Wanderweg 2024. Mitten im Biosphärenreservat Rhön gelegen, verbindet der Hexenpfad die vulkanisch geformten Berge Kolben und Umpfen. Neben der schönen Landschaft und der intakten Natur findet man hier im Land der offenen Ferne, wie die Rhön auch bezeichnet wird, Ruhe und Gelassenheit.
- Hier geht's zur Tour auf Komoot
Auch wenn Aussicht und Umgebung märchenhaft schön sind, hat der Name des Wanderweges nichts mit einer mit buckligen, zauberkundigen Frau zu tun. Er bezieht sich auf die Berghexe, einen Tagfalter. Eine Informationstafel an der Strecke erklärt, wie man diesen seltenen Schmetterling und seine Raupen auf den Kalkmagerwiesen am besten beobachten kann.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Der Weg beginnt am Schullandheim Fischbach. Gleich am Parkplatz auf der Wiese befindet sich eine Fotowand, an der Wanderer ein Erinnerungsbild machen können. Wenige Meter weiter gibt es einen Kletterspielplatz, und nicht weit davon entfernt grasen freundliche Lamas und Alpakas. Von hier führt die Route zu vielen malerischen Punkten.
Nach einem leichten Anstieg erreicht man einen uralten Buchenwald, wo Kinder auf einem Spielplatz nach Herzenslust toben können. Ein Wiesenpfad bietet Einblicke in eine besondere Flora und Fauna. Tierische Erlebnisse gibt's auf dem Hexenpfad auch - zum Beispiel beim Weitsprung mit Waldtieren. Erfrischung findet man auf dem Wasserspielplatz.
Ein idyllischer Rastplatz unter alten Linden lädt zum Verweilen ein, bevor der Weg am Südhang des Umpfen durch einen Nadelwald führt. Hier kann man sein Geschick beim Zapfenweitwurf unter Beweis stellen. Die Wanderung endet auf einem Feldweg am Ortsrand von Fischbach mit Blick auf den gleichnamigen Bach, bevor man zum Ausgangspunkt zurückkehrt.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Tour ist in zwei Stunden Laufzeit gut machbar. An etlichen Stellen laden Bänke an schönen Plätzen zum Rasten ein. Tierliebhaber gönnen sich vielleicht auch einen längeren Aufenthalt beim Beobachten der zutraulichen Lamas und Alpakas. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte vielleicht ein bisschen mehr Zeit einplanen, damit sich die Jüngsten auf einem der beiden Spielplätze ausgiebig austoben können.
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung ist ganzjährig begehbar. Am meisten Spaß macht die Tour sicherlich von Frühling bis in den Herbst hinein, wenn die Landschaft in unterschiedlichste Farben gehüllt ist. Achtung, Anstiege und naturnaher Boden können bei feuchter oder winterlicher Witterung rutschig sein. Dann ist festes Schuhwerk von Vorteil.
7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Der Familienwanderweg vereint spielerische Wissensvermittlung, Natur und biologische Vielfalt. Alle, die die raue Schönheit der Rhön schätzen und ein Faible für eine reiche Pflanzen- und Tierwelt haben, werden Freude an der Tour haben. Wer nicht die gesamte Sechs-Kilometer-Strecke gehen will, kann die Tour nach dem Waldspielplatz auf circa zwei Kilometer verkürzen. Für Kinderwagen und Rollstuhl ist die Tour eher nicht geeignet.
8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Direkt auf der Wanderroute gibt es keine Möglichkeit einzukehren. In Fischbach gibt es eine Pizzeria, die von Freitag bis Sonntag von 17 bis 22 Uhr geöffnet hat. Die nächste Möglichkeit, etwas zu essen oder zu trinken, besteht in Kaltennordheim (5 km) oder in Dermbach (9 km) mit gastronomischen Betrieben und Supermärkten.
9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Wer schon immer mal eine Wanderung mit Alpakas machen und die sanften Tiere hautnah erleben wollte, kann das direkt vor Ort in Fischbach machen. Anmeldung unter Tel. 0369 66/833 95
- Das Heimatmuseum in Dermbach bietet einen Einblick in die Geschichte und Traditionen der Region. Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 0369 64/8863
- Die Kleinstadt Kaltennordheim liegt nur 4 Kilometer entfernt. Sehenswert ist das Schloss mit dem Heimatmuseum und der Tanzlinde im Schlosshof, die als Naturdenkmal ausgewiesen wurde. Im Sommer lockt ein Freibad.
- Noahs Segel: Der 21 Meter hohe Turm auf dem Berg "Ellenbogen" mit seinem markanten, segelähnlichen Design mit Erlebnisrutsche bietet Gästen einen fantastischen Rundumblick. Entfernung: 16 km.
- Fränkisches Freilandmuseum Fladungen: Auf dem Museumsgelände stehen rund 30 wiedererrichtete Anwesen und dörfliche Gemeindebauten, die 350 Jahre Dorfleben in Unterfranken dokumentieren. Entfernung: 19 km.
- Hilders, ein Luftkurort in der Rhön, begeistert mit seinen Highlights, wie der Ruine Auersburg, dem Freizeitbad Ulsterwelle oder dem Milseburgradweg. Wer möchte, kann auch Minigolf spielen. Schläger und Bälle gibt's an der Tourist-Information. Entfernung: 21 km.