
Über die Ostertage zieht es wieder zahlreiche Besucher in die Rhön. Die Wetterberichte kündigen frühlingshafte Temperaturen an, was nicht nur Wanderer oder Radfahrer in das Land der offenen Fernen locken wird. Wer da zum Beispiel eine Tour ins Naturschutzgebiet Lange Rhön plant, sollte sich erkundigen, ob sein Ausflugsziel auch geöffnet hat. Hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit –einige Informationen.
1. Kiosk am Steinernen Haus

Der Kiosk am Steinernen Haus, auch bekannt als Kiosk am Basaltsee, ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Radfahrer. Gleich mehrere Routen des Rhöner Wanderwege- und Mountainbike-Netzes führen an dem idyllischen See mit dem Rastplatz vorbei. Wer in diesem Jahr hier pausieren und die Natur genießen will, muss sich seine Verpflegung mitbringen. Der Kiosk ist derzeit geschlossen. Nachdem der Vertrag mit dem Pächter ausgelaufen ist, sollen hier umfangreiche Modernisierungsarbeiten erfolgen. Mitarbeiter des Überlandwerk Rhön haben als erste Neuerung einen Stromanschluss gelegt. Wann und in welchem Umfang die Sanierung erfolgt, steht allerdings noch nicht fest. Wie Kreisbaumeisterin Rebecca Lingerfelt erklärt, werden aktuell die Fördermöglichkeiten geklärt. Erst, wenn diese Fragen geklärt seien, könne der Landkreis als Eigentümer mit dem Umbau beginnen.
2. Aussichtsturm im Schwarzen Moor

Erfreuliche Nachrichten gibt es hingegen vom Schwarzen Moor. Etwa ein dreiviertel Jahr war der Aussichtssturm in der einzigartigen Moorlandschaft gesperrt. Das 17 Meter hohe Bauwerk musste umfassend saniert werden, nachdem im vergangenen Mai Schäden an der Aussichtsplattform und der Dachkonstruktion festgestellt wurden. Nach Angaben des Staatlichen Bauamtes Schweinfurt, das für die Arbeiten zuständig war, sollten dafür 190.000 Euro aufgewendet werden. Seit gut einer Woche können Besucher wieder die 80 Stufen hinaufsteigen und einen Rundblick über das Moor genießen. Vor der Schließung besuchten immerhin rund 100.000 Interessierte jährlich den attraktiven Anziehungspunkt.
3. Bohlensteg durchs Schwarze Moor

Seit Mitte März ist auch wieder der Bohlensteg durch das Schwarze Moor geöffnet. Der 2,4 Kilometer lange, seit 2021 runderneuerte Lehrpfad durch das Moor, der pro Jahr 160.000 Besucher anlockt, war zum zweiten Mal über den Winter gesperrt. "Die große Masse der Besucher hat das diesmal respektiert", freut sich Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Naturparks Bayerische Rhön, dass die Besucher Verständnis für die Sperrung gezeigt haben. Damit soll für die Tierwelt eine Ruhezone in der kalten Jahreszeit geschaffen werden, zum andern ist das Begehen des Bohlenpfads bei Schnee und Glätte auch nicht ungefährlich.
4. Wanderheim Schweinfurter Haus

Das Wanderheim am Fuß des Gangolfsbergs hat in den vergangenen Wochen für einige Schlagzeilen gesorgt. Der Rhönklub-Zweigverein Schweinfurt als Besitzer des Ausflugszieles wäre den bisherigen Pächter gerne lost, der weigert sich aber bislang zu gehen. Allerdings hat er das Wanderheim mit seiner herrlichen Aussicht seit einigen Wochen geschlossen. Wie es dort weitergeht, scheint derzeit noch nicht klar. Wer in dieser Gegend unterwegs ist und keine Stärkung im Rucksack hat, sollte vielleicht die nahe Thüringer Hütte ansteuern.
5. Die Fischerhütte am Rothsee

Meist nicht überlaufen, aber idyllisch und gemütlich: Der Rothsee oberhalb von Bischofsheim ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber Wanderer und Radfahrer finden auf der Terrasse oder in der Fischerhütte meist ein Plätzchen, sofern sie nicht eh lieber an einer der vielen Bänke am Ufer des (Angel-)Gewässers sitzen möchten. Wie üblich war die Hütte auf einer Höhe von 642 Metern oben am Bauersberg über den Winter geschlossen. Alljährlich am Gründonnerstag öffnet sie wieder. Traditionell haben Wolfgang Dänner und sein Team dann von Ostern bis in den Oktober Tag für Tag geöffnet.
6. Besucherbergwerk Bauersberg am Rothsee

Wenige Meter vom Rothsee entfernt gibt es den Braunkohlestollen "Einigkeit 1844" zu entdecken. Ein kleines Besucherbergwerk, das die Geschichte des Bergbaues in der Rhön und hier am Bauersberg veranschaulichen soll. Der Stollen ist der Nachbau eines Originals wenige hundert Meter oberhalb, das der Erweiterung eines großen Basaltsteinbruches weichen musste. Über das Thema Rhöner Basalt erfährt man auf einem geologischen Lehrpfad rund um den See mehr. Das Besucherbergwerk wurde 2014 mit vielen Details erstellt. Es bleibt in der kalten Jahreszeit ebenfalls geschlossen, da hier Fledermäuse überwintern. Dieses Jahr ist es ab dem Dienstag nach Ostern wieder geöffnet.
7. Wo Rhönbesucher sonst noch einkehren können

Neben den genannten Anlaufpunkten im Bereich der Langen Rhön gibt es natürlich noch weitere Anlaufpunkte für Besucher des Naturschutzgebietes. Eine erfreuliche Nachricht kommt da von der Rother Kuppe. Der Berggasthof wird an Ostern nach einer längeren Pause wieder Gäste empfangen. Einkehrmöglichkeiten bestehen dann unter anderem noch im Holzberghof, der Thüringer Hütte, dem Kiosk am Schwarzen Moor, dem Haus am Roten Moor oder der Sennhütte. Hier empfiehlt sich allerdings vorher ein Besuch auf der Website der Betriebe, da teilweise Voranmeldungen erforderlich sind. Und schließlich noch ein Hinweis für Autofahrer: Wegen Deckensanierungsarbeiten vom 4. April bis Ende des Monats ist die B 278 zwischen Bischofsheim und Wüstensachsen zumindest zeitweise nicht befahrbar.

Was Besucher in der Langen Rhön beachten müssen
1. Egal, wie man unterwegs ist, gilt es, nur die ausgeschilderten Wege benutzen.
2. Hunde immer an die Leine nehmen.
3. Abfall jeglicher Art zu Hause entsorgen (insbesondere Hundekotbeutel).
4. Nur auf ausgewiesenen Parkplätzen parken.
5. Das Naturschutzgebiet nicht als Wohnmobilstellplatz oder Campingplatz missbrauchen.