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Bad Königshofen
Kinderärztin kündigt Schließung an: Mehrere Mediziner berichten von häufigeren Anfragen, Kinder aufzunehmen
Die Kinderarztpraxis in der Innenstadt von Bad Königshofen wird schließen. Wie sich das auf weitere Kinder- und auf Hausarztpraxen in der Umgebung auswirkt.
Kinderärztin Anna Maria Räth hat angekündigt, ihre Praxis in Bad Königshofen zu schließen. Nun stehen zahlreiche Eltern vor der Herausforderung, eine Weiterbehandlungsmöglichkeit für ihre Kinder zu finden.
Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild) | Kinderärztin Anna Maria Räth hat angekündigt, ihre Praxis in Bad Königshofen zu schließen. Nun stehen zahlreiche Eltern vor der Herausforderung, eine Weiterbehandlungsmöglichkeit für ihre Kinder zu finden.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 01.03.2025 02:49 Uhr

Was tun, wenn die Kinderärztin aufhört? Mit dieser Frage sehen sich Mütter und Väter in Bad Königshofen und Umgebung konfrontiert, denn Kindermedizinerin Anna Maria Räth hat angekündigt, ihre Praxis zu schließen. Die Eltern stehen damit vor der Herausforderung, einen neuen Kindarzt zu finden oder Hausärzte um Aufnahme der Kinder zu bitten. Diese Redaktion hat bei den zwei weiteren Rhön-Grabfelder Kinderarztpraxen und zwei Allgemeinärzten nachgefragt, ob sie Auswirkungen der drohenden Kinderarzt-Schließung spüren.

Dr. Johannes-Georg Goldhammer beobachtet in seiner Allgemeinarztpraxis in Höchheim keine Häufung von Anfragen. "Es kommen immer wieder einmal Bitten, Kinder aufzunehmen. Die werden bei uns sowieso unabhängig von ihrem Alter mitbehandelt", sagt Goldhammer. Er führt in seiner Allgemeinarztpraxis auch U-Untersuchungen durch. "Meine Aufgabe als Hausarzt ist es, jeden Patienten anzuhören und ihm zu helfen, wenn er bei mir anklopft. Deshalb sollte man bei Allgemeinärzten auch nicht von Kapazitäten sprechen". Gerade jetzt in der Erkältungszeit behandle er vermehrt Kinder – auch, weil die Kinderarztpraxen überlastet seien.

Kinderarzt-Praxis Werner in Mellrichstadt erhält vermehrt Anfragen

"Ja, bei uns rufen seit Montag viele Eltern an und fragen, ob wir ihre Kinder aufnehmen können", sagt Elke Schleicher, medizinische Fachangestellte in der Kinderarztpraxis von Dr. Carolin Werner in Mellrichstadt. Allein am Donnerstag seien diesbezüglich 15 bis 20 Anrufe eingegangen. "Wir können neue Patienten aufnehmen, allerdings frühestens ab April". Die Praxis Werner behandelt nur Privatversicherte und Selbstzahler. "Gesetzlich Versicherte verweisen wir an die Praxen in Bad Kissingen, Meiningen, Schweinfurt und Hassfurt", so Elke Schleicher.

Auch in der Bad Königshöfer Allgemeinarztpraxis Dr. Köth & Dr. Anselm fragen nach Auskunft von Dr. Christian Anselm vermehrt Eltern an, ob die Praxis ihre Kinder aufnehmen kann. "Wir behandeln vereinzelt Kinder mit. Die Menge, die nun einen neuen Arzt braucht, können wir aber nicht aufnehmen". Denn die Praxis sei auf Erwachsene spezialisiert, deren Behandlung dann warten müsste. Es spreche nichts dagegen, Jugendliche mit 14, 15 oder 16 Jahren, die alle U-Untersuchungen hinter sich haben, aufzunehmen. "Aber bei unter 12-Jährigen schaffen wir es nicht", so Anselm.

Von vermehrten Anfragen berichtet auch eine Medizinische Fachangestellte der Kinderarztpraxis Dr. Rudolf in Bad Neustadt. Seit Montag würden sich die Anrufe mit der Bitte um Aufnahme häufen, etwa 20 seien es je Tag. "Wir können aber aus Kapazitätsgründen momentan keine neuen Patienten aufnehmen. Wir platzen bereits aus allen Nähten. Auch, weil gerade die Akutphase der Erkältungszeit ist", so die Praxis-Mitarbeiterin. Weil es nicht erlaubt sei, andere Ärzte zu empfehlen, rate das Team den Eltern, sich anderweitig umzusehen.

 
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