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Wülfershausen
Wegen Leukämie nur noch ein halbes Jahr zu leben: So geht es der Frau, der eine Rhönerin das Leben rettete
Sylvia Born erhielt 2021 die Diagnose Leukämie, die Stammzellenspende von Josephine Lippitz schenkte ihr 2022 neue Hoffnung. Im Mai 2024 trafen sich die beiden.
Stammzellenspenderin Josephine Lippitz (rechts) aus Wülfershausen traf am 1. Mai zum ersten Mal auf die geheilte Empfängerin Sylvia Born (links). Die beiden Frauen stehen in regelmäßigem Kontakt.
Foto: Josef Lamber | Stammzellenspenderin Josephine Lippitz (rechts) aus Wülfershausen traf am 1. Mai zum ersten Mal auf die geheilte Empfängerin Sylvia Born (links). Die beiden Frauen stehen in regelmäßigem Kontakt.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 23.12.2024 10:47 Uhr

Der 1. Mai 2024 wird Josephine Lippitz aus Wülfershausen (Lkr. Rhön-Grabfeld) und Sylvia Born aus Bochum ein Leben lang in Erinnerung bleiben: An diesem Tag lernen sich die Stammzellenspenderin und die geheilte Stammzellenempfängerin persönlich kennen. Ein emotionaler Moment für beide. Denn ohne die Hilfe von Josephine Lippitz wäre die früher an T-Prolymphozyten-Leukämie (TPLL) erkrankte Sylvia Born möglicherweise nicht mehr am Leben. Sie könnte nicht mehr die Sonne genießen, in den Urlaub fahren oder spazieren gehen.

Die 28-jährige Josephine Lippitz ist bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert und hatte Ende Januar 2022 Knochenmark, also Stammzellen, gespendet. Ohne zu wissen, wer ihre Spende erhalten würde, denn sie durfte zunächst nur anonymisiert mit der Empfängerin Kontakt haben.

Josephine Lippitz aus Wülfershausen und Sylvia Born aus Bochum tauschen sich regelmäßig aus

Sylvia Born (64) hatte die Leukämie-Diagnose im Herbst 2021 erhalten, als sie sich gerade von einem unverschuldeten Motorradunfall mit Knochenbrüchen und beschädigter Lunge erholte. Sie kannte den Namen ihrer Lebensretterin nach der Stammzellentransplantation zwei Jahre lang ebenfalls nicht. Doch im Mai 2024 erlaubten die Regeln der DKMS das ersehnte Treffen.

Auch rund sieben Monate danach tauschen sich die Frauen regelmäßig aus, schicken sich Sprach- und Textnachrichten, telefonieren. "Ich denke sehr oft an dich. Du bist mein ständiger Begleiter", schreibt Born an Lippitz. "Etwas Besseres als die Spende von Josephine konnte mir nicht passieren. Ich bin gesundheitlich super aufgestellt", sagt Sylvia Born, die während des Anrufs der Redaktion gerade mit dem Hund ihrer Tochter durch den Wald läuft.

Bei dem Treffen in Wülfershausen lernte Josephine Lippitz (links) auch Sylvia Borns Tochter Larissa (Mitte) und deren Schildkröten kennen.
Foto: Josef Lamber | Bei dem Treffen in Wülfershausen lernte Josephine Lippitz (links) auch Sylvia Borns Tochter Larissa (Mitte) und deren Schildkröten kennen.

Auch Josephine Lippitz zeigt sich auf Nachfrage froh, dass sich für Born alles positiv entwickelt hat. Im September absolvierte sie eine Reha. Ihr Immunsystem habe sich erholt, Erkältungen stecke sie schneller weg als im vergangenen Jahr, so Born. Alle drei Monate muss die 64-Jährige ihr Blut untersuchen lassen, bisher seien alle Tests "wunderbar" ausgefallen.

Sylvia Born aus Bochum genießt ihr Leben und ist viel unterwegs

"Ich weiß, dass ich riesiges Glück habe. Ich kenne jemanden, der trotz Spenders im ersten Jahr nach der Transplantation mehrere Rückschläge hatte", sagt Sylvia Born. Umso dankbarer sei sie für ihr "zweites" Leben. Sie genießt es, wieder aktiv zu sein, fährt viel Fahrrad und unternimmt Camper-Touren.

So urlaubte sie zuletzt in der Normandie und besuchte mit ihrer Enkelin einen Weihnachtsmarkt in Holland. Auch zu Hause sei viel los: "Ich habe gerade mit meiner Tochter deren Wohnung renoviert". Nach wie vor vermeide sie Stress und Streit und achte auf Gelassenheit und Genuss. Mit einem zweiten Treffen der Frauen klappte es zwar bisher nicht: "Es ist aber im Januar oder Februar fest eingeplant."

 
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