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Bad Neustadt
Inhaberwechsel in der Hausarztpraxis Weber in Bad Neustadt: Was Patientinnen und Patienten jetzt wissen müssen
Thomas Weber übergab zum 1. Juli seine Bad Neustädter Praxis an den hausärztlichen Internisten Dr. Jan Krauspe. Wer ist der neue Chef und welche Pläne hat er?
Dr. Jan Krauspe (rechts) übernimmt im Juli die allgemeinärztliche Praxis von Thomas Weber in Bad Neustadt. Er verfügt über 16 Jahre Erfahrung in der Klinik und verschiedene Weiterbildungen.
Foto: Kristina Kunzmann | Dr. Jan Krauspe (rechts) übernimmt im Juli die allgemeinärztliche Praxis von Thomas Weber in Bad Neustadt. Er verfügt über 16 Jahre Erfahrung in der Klinik und verschiedene Weiterbildungen.
Kristina Kunzmann
 |  aktualisiert: 04.07.2024 02:45 Uhr

Rührende Szenen spielten sich in den letzten Tagen in Thomas Webers Allgemeinarztpraxis in der Bad Neustädter Innenstadt ab. Denn der Mediziner übergab zum 1. Juli nach 25 Jahren seine Praxis und der Abschied fällt weder ihm noch seinen Patienten leicht. "Es ist sehr emotional. Viele von ihnen kenne ich schon als Babys und inzwischen kommen ihre eigenen Kinder auch zu mir", erzählt Weber.

Zwei Sätze habe er zuletzt vor allem gehört: "Es ist sehr schade, dass Sie aufhören, aber Sie haben es verdient" gefolgt von "Ich bin so froh, dass Sie einen Nachfolger gefunden haben". Das ist nicht selbstverständlich, denn auch in Rhön-Grabfeld herrscht Ärztemangel. Webers Nachfolger heißt Jan Krauspe und wird ab 8. Juli als hausärztlicher Internist die Praxis in der Apothekengasse weiterführen. Diese Redaktion beantwortet die wichtigsten Fragen zum Inhaberwechsel.

Warum gibt Thomas Weber seine Praxis ab?

"Ich gehe mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge, schließlich endet für mich ein großer Lebensabschnitt", sagt Thomas Weber. Aber er müsse diesen Schritt wegen gesundheitlicher Probleme bei ihm selbst und in seiner Familie gehen.

Wie geht es für ihn privat und beruflich weiter?

Obwohl der Abschied ihn traurig stimme, freue er sich, bald mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, vielleicht auch einmal unter der Woche ein Konzert zu besuchen und häufiger Sport treiben zu können, so Weber. In einer kleinen Privatarztpraxis über der Laurentius-Apotheke in Brendlorenzen will er stundenweise weiter ärztlich tätig sein. Allerdings lediglich in geringem Umfang und ohne feste Sprechzeiten. Der zeitliche und organisatorische Aufwand einer großen Praxis wie seiner bisherigen sei für ihn aufgrund der genannten gesundheitlichen Gründe nicht mehr zu stemmen.

Was passiert mit den Mitarbeitenden der Praxis?

Jan Krauspe wird alle fünf medizinischen Fachangestellten übernehmen. Zusätzlich hat er weitere vier eingestellt. Nicht alle arbeiten Vollzeit, sodass laut Krauspe wohl fünf bis sechs Mitarbeitende pro Tag in der Praxis tätig sein werden.

Wie gelang es Weber, einen Nachfolger zu finden?

"Nachdem ich monatelang intensiv gesucht hatte, war es reiner Zufall, dass es klappte", so Thomas Weber. "Ich wünschte mir eine berufliche Veränderung. Nachdem ich über gemeinsame Bekannte erfahren habe, dass Thomas Weber einen Nachfolger sucht, telefonierten wir lange miteinander", sagt Jan Krauspe. Er lebt mit seiner Ehefrau und drei Kindern in Dittelbrunn und arbeitet derzeit als Oberarzt am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt. Seine Frau ist als Medizinerin am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt tätig. Vor der Übergabe arbeiteten Krauspe und Weber mehrere Wochen lang gemeinsam in der Praxis in Bad Neustadt. "Sie läuft gut, verfügt über qualifizierte Mitarbeitende und ich kann quasi sofort loslegen. Das hat mich überzeugt", begründet Krauspe.

Warum wechselt Jan Krauspe von der Klinik in eine eigene Praxis?

Seit 2008 arbeitet Jan Krauspe am Leopoldina-Krankenhaus. Zunächst als Assistenzarzt, die letzten neun Jahre als Oberarzt. Er ist Kardiologe und absolvierte Weiterbildungen in Notfall-, Intensiv- und  innerer Medizin. "Diese interdisziplinären Erfahrungen und eine weitere Prüfung mit entsprechender Ermächtigung eröffnen mir die Möglichkeit, auch als Hausarzt tätig sein zu können", so Krauspe. Sowohl er als auch seine Frau arbeiten im Schichtdienst in der Klinik, wodurch die zeitliche und familiäre Belastung zu groß geworden sei. Deshalb nun nach 16 Jahren in der Klinik der Schritt hin zur eigenen Praxis. 

Was ändert sich für die Patientinnen und Patienten?

Alle Patienten, die bisher von Thomas Weber betreut wurden, wird Jan Krauspe weiter behandeln. Er möchte zusätzlich kardiologische Leistungen wie die Kontrolle von Herzschrittmachern anbieten. Künftig können über die Internetseite www.praxis-krauspe.de Rezepte und Überweisungen bestellt und Termine vereinbart werden. Die Öffnungszeiten ändern sich geringfügig.

 
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Kommentare
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  • Kristina Kunzmann
    Sehr geehrter Herr Eschenbach,vielen Dank für Ihren Kommentar.

    Kardiologische Basisleistungen führt Herr Dr. Krauspe auch bei gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten durch, die restlichen sind Privatleistung.

    Was der Grund hierfür ist, entzieht sich leider der Kenntnis der Redaktion.

    Herzliche Grüße von Kristina Kunzmann (Main-Post Redaktion Rhön-Grabfeld).
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  • Klaus - Peter Eschenbach
    Vielleicht sollte in dem Artikel erwähnt werden, dass laut Homepage, die zusätzlichen kardiologischen Leistungen nur privat abgerechnet werden (Kassenpatienten scheinen keine kardiologischen Beschwerden zu haben). Womit nicht in Abrede gestellt werden soll das es toll ist das hier ein Nachfolger gefunden wurde
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  • Tobias Göbel
    @ K-P Eschenbach
    Ich vermute das Herr Krauspe keine Kassenzulassung für diese Leistungen hat. Wenn es lt. KV genügend Ärzte im Umkreis für diese Leistungen gibt, wird Herr Krauspe diese Zulassung nicht bekommen. Egal wie gut er ausgebildet ist.
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