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Bad Neustadt
Historischer "Schandfleck": Ein Teil der Hausfassade am "Schmitts Mary Haus" in Bad Neustadt ist eingestürzt
Das Schmitts Mary Haus im Kurviertel von Bad Neustadt droht zu zerfallen, der Regen der vergangenen Tage verschärft nun die Situation rund um die Ruine.
Ein Teil der Fassade des heruntergekommenen 'Schmitts Mary Hauses' in Bad Neuhaus ist eingestürzt.
Foto: Brigitte Chellouche | Ein Teil der Fassade des heruntergekommenen "Schmitts Mary Hauses" in Bad Neuhaus ist eingestürzt.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:37 Uhr

Die Situation um das heruntergekommene und denkmalgeschützte "Schmitts Mary Haus" im Kurgebiet von Bad Neustadt scheint sich zuzuspitzen. Aktuelle Bilder zeigen, dass nun ein Teil der Hausfassade eingestürzt ist. Der Regen der vergangenen Tage setzte dem Haus, welches schon länger vom Zerfall bedroht ist, noch weiter zu. 

Das alte Haus im Ortsteil Bad Neuhaus, in der Bevölkerung von vielen auch als "Schandfleck" bezeichnet, war in den vergangenen Jahren ein Dauerbrenner-Thema in Bürgerversammlungen. Seit 1973 ist dieses Haus in die Denkmalliste eingetragen. Dort lebten früher Bewohner jüdischen Glaubens.

Aus "geschichtlichen Gründen" liege die Erhaltung des Anwesens im Interesse der Allgemeinheit, erklärte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege im vergangenen Jahr auf Nachfrage der Redaktion.

"Schmitts Mary Haus": Rhön-Klinikum AG scheiterte mit Abrissanträgen

Eigentümerin des "Schmitts Mary Hauses" ist die BGL Grundbesitzverwaltungs-GmbH der Rhön-Klinikum AG. Diese hatte nach eigener Auskunft in der Vergangenheit Abrissanträge gestellt, die jedoch von der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Rhön-Grabfeld abgelehnt worden waren. Seit Jahren muss das Rhön-Klinikum unter anderem die grünen Planen aufbringen, um das Gebäude abzusichern.

Auch die Sonnenstrahlen helfen nichts, das historische Haus an der Wandelhalle unweit des Kurparks droht immer mehr zu zerfallen. 
Foto: Brigitte Chellouche | Auch die Sonnenstrahlen helfen nichts, das historische Haus an der Wandelhalle unweit des Kurparks droht immer mehr zu zerfallen. 

Im Zuge der Berichterstattung dieser Redaktion im September 2022 erklärte die Untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt, dass man die Initiative ergreifen wolle, um wieder Bewegung in die festgefahrene Angelegenheit zu bringen.

Getan hat sich – zumindest aus Sicht der Öffentlichkeit – seitdem nichts. Nun scheint die Natur den Verfall zu beschleunigen.

 
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    ...Regen sei Dank
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  • eboehrer@gmx.de
    Als das Rhön-Klinikum das Haus gekauft hat, stand es bereits unter Denkmalschutz.
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  • eboehrer@gmx.de
    Wenn man alle Häuser, in denen jüd. Bürger gewohnt haben, erhalten wollte, wäre die halbe Altstadt von NES unter Denkmalschutz. Wer aufmerksam Main-Post liest, konnte prima aus den Leserbriefen erfahren, warum das Anwesen unter Denkmalschutz steht: Es ist nämlich auch die besondere Innenausstattung und nicht nur das spätbarocke Haus . Und auch das Amt stellt nicht einfach ein Haus unter Schutz.
    Wenn ich mein Eigentum verrotten lasse, ist es nach Jahrzehnten auch keine Augenweide mehr. Und ich verstehe nicht, warum ein Anwesen "unter Schutz" gestellt wird und der Eigentümer trotzdem machen kann, was er will - und das seit Jahrzehnten. Das Rhön-Klinikum, sprich die Betreibergesellschaft oder wie es sich nennt, ist einfach zu mächtig.
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  • 0007239572
    Das Denkmalschutzrecht hat ja grundsätzlich seinen Sinn. Wenn das Haus ein Denkmal ist, muss es erhalten und dies notfalls erzwungen werden. Anderenfalls kann ja jeder, der Eigentümer eines Denkmals ist und keine Lust hat, einfach so lange warten, bis es einfällt und es dann wegschieben. Das ist ja keine Lösung. Dann hätte man es schon 1973 wegschieben können. Was haben dann 50 Jahre gebracht?
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  • karlheinz.lottig@gmx.de
    Interessant wäre doch, wenn statt Wischi-Waschi konkrete Fakten auf den Tisch gelegt würden.
    Wann ( und wie oft ?) hat die Rhoen-Klinikum den Abriss beantragt und mit welcher definitiven Begründung wurde dies (vom Landratsamt !!) verweigert.
    Das ist doch kein Schriftverkehr, der absolutem Geheimschutz unterliegt !
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  • margarete-leleithner-fife@web.de
    Das Haus war in einem derartig marodem Zustand, dass die ganze Geschichte nicht eine Sanierung rechtfertigt, sollte man doch anerkennen.
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  • Inschenioer
    Schäbig! Auch als Konzern, der offensichtlich nur der Rendite verpflichtet ist, wäre es nachdenkenswert, ob man mal die Rendite hintenanstellen kann und stattdessen auf die Geschichte des Hauses schaut!
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  • Funkenstern
    Braucht es das wirklich? Manche Sachen kann man in Erinnerung behalten, andere können doch wirklich weg. Ich erkenne den Sinn dieser Erhaltung nicht. Ob Konzern oder nicht, das steht doch eigentlich nicht zur Debatte. Hier hätte man 1973 schon anders agieren müssen. Denn der Verfall hatte schon damals eingesetzt. Man hat einfach drauf spekuliert, dass die das schon machen werden, wenn sie dazu verpflichtet werden, so die Denke der Denkmalschutzbehörden. So mancher pfeift denen was und lässt es dann halt so stehen.
    Mit der Zeit wird alles zum Schandfleck. Ich bin öfters in der Nähe, bin auch schon mal rumgelaufen, aber es erschliesst sich mir persönlich nicht, was das soll. Wer soll denn das bittschön "schön" machen? Jeder Restaurator schlägt die Hände überm Kopf zusammen.
    Das Ding ist durch...
    Geschichte des Hauses kann man auch anders erhalten.
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  • Inschenioer
    Ich hasse Politik und Machtspiele, denn genau darum geht es hier! Erst wird nichts gemacht und am Ende, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann wird der Schwarze Peter hin und her geschoben! Das Kind bleibt im Brunnen.

    Ehrlich: dann reißt das Ding ab und macht was Vernünftiges!

    Das Kind ist ertrunken und vielen Dank an die Leute, die zugeschaut haben!
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