Für Donnerstagmorgen hatte Andreas Gerner, ein Landwirt aus Birnfeld (Stadtlauringen, Lkr. Schweinfurt), einen "Riesenslalom" in Bad Neustadt als Protestaktion auf der B 279 von Heustreu kommend bis kurz vor der Abbiegespur nach Bischofsheim angekündigt. Laut Bad Neustadts Polizeichef Jan Schubert sei es nur zu minimalen Verkehrsbehinderungen durch den Bauernprotest gekommen und es seien weniger gekommen als erwartet.
Ist der Protest in Bad Neustadt also verpufft? Demoveranstalter Gerner erklärt, dass das Konzept mit dem Slalom vorsehe, dass jeweils ein Hindernis abwechselnd auf der rechten und linken Seite steht. Kreuzungen müssen frei bleiben. Die Landwirte würden sich bewusst so stellen, dass niemand mehr als zwei Minuten Zeit verliert, so Gerner. Auf der angegebenen Streckenlänge seien maximal zwölf Fahrzeuge möglich. "Das haben wir ausgeschöpft, mehr hätte keinen Sinn gemacht", sagt Gerner. Die Demo sollte ablaufen, "ohne jemandem auf den Geist zu gehen, ohne Zerstörung und ohne Verletzungen".
14 Traktoren in der Spitze auf der Demonstration in Bad Neustadt
In der Spitze seien es 14 Fahrzeuge gewesen, über den Tag verteilt 18, erklärt der Landwirt, dessen landwirtschaftlicher Betrieb nahe der Landkreisgrenze von Rhön-Grabfeld liege. Derzeit habe er im Landkreis keinen Acker, aber die "Community erstreckt sich über Landkreisgrenzen hinweg", erklärt er.
Für ihn tue das auch nichts zur Sache. "In je mehr Betrieben die Proteste Gesprächsthema sind, desto besser", meint er. "Also wird eben an wechselnden Orten demonstriert." Er schiebt nach: "Vielen Pendlern macht das Slalomfahren auch Spaß. Warum sollte man das also nur den in Schweinfurt Tätigen gönnen."
Gerner: "Wir können durchaus auch auf legalem Wege eine Schippe drauflegen"
Auf die Demo in Bad Neustadt habe er gezielt eingeladen, um zu verhindern, dass mehr kämen. Außerdem sollte sich jeder in einer Gruppe extra anmelden. Zur Einladung nutze er die WhatsApp-Gruppe des LSV (Landwirtschaft verbindet Bayern). Die von Gerner genannte Zahl deckt sich auch mit den Angaben von Polizeichef Schubert, dass es unter 20 Traktoren gewesen seien.
Ob er weitere Demonstrationen im Landkreis plane, behält Andreas Gerner für sich. "Ich möchte mir nicht in die Karten schauen lassen", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. Mit Blick auf die bundesweite Protestbewegung sagt er, dass er natürlich nicht bestimmen könne, wie es im Großen weiter gehe. "Wir können durchaus auch auf legalem Wege eine Schippe drauflegen", kündigt er aber an.