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Bad Königshofen
Gipsabbau, aber keine Gewerbesteuer von Knauf für Bad Königshofen: Stadträte fordern jetzt finanziellen Ausgleich
In Bad Königshofen wird wohl noch weitere 20 Jahre Gips abgebaut. Wegen des Lärms und Staubs kamen aus dem Gremium konkrete Forderungen nach einem Ausgleich.
Eines der beiden Gipsabbaugebiete von Knauf nördlich von Bad Königshofen. In der Stadtratssitzung informierte das Unternehmen über die Planungen zur Erweiterung der Abbaufelder.
Foto: Georg Leupold | Eines der beiden Gipsabbaugebiete von Knauf nördlich von Bad Königshofen. In der Stadtratssitzung informierte das Unternehmen über die Planungen zur Erweiterung der Abbaufelder.
Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 09.02.2024 18:30 Uhr

Seit über 50 Jahren baut die Firma Knauf, die ihren Hauptsitz in Iphofen hat, nördlich von Bad Königshofen Gips ab, der zur Weiterverarbeitung mit schweren Lkws abtransportiert wird. Daran wird sich wohl auch in den kommenden 20 Jahren nichts ändern, denn die Knauf Gips KG beantragt die Fortsetzung und Erweiterung der beiden Tagebaubetriebe am Rande der Badestadt.

In der Stadtratssitzung am Donnerstagabend stellte Uwe Schirmer, bei Knauf Leiter des Betriebskreises Rohstoffgewinnung, die neuen Eingriffsgebiete westlich und nördlich der aktuellen Abbaugebiete vor. Schirmer sprach von einer insgesamt 22 Hektar großen Fläche, aus der jährlich 50.000 bis 100.000 Tonnen Gips über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren gefördert werden könnten. Er betonte, dass strenge Naturschutzauflagen berücksichtigt werden und die Flächen nach dem Gipsabbau wieder für den Ackerbau zur Verfügung stehen.

Unzufriedenheit: Knauf zahlt in der Stadt Bad Königshofen keine Gewerbesteuer

Frank Helmerich wies wie Bürgermeister Thomas Helbling und andere Stadträte darauf hin, dass die Kurstadt Bad Königshofen wohl noch lange mit den Begleiterscheinungen des Gipsabbaus wie Lärm oder Staub oder auch den Erschütterungen infolge von Sprengungen leben müsste. Es wäre endlich an der Zeit wäre, die Kommune in irgendeiner Form am Gewinn des Unternehmens zu beteiligen, nachdem Knauf in Bad Königshofen keine Gewerbesteuer zahlt.

"Mit einem Lkw Baumaterialien wollen wir uns jedenfalls nicht zufriedengeben", erinnerte Helbling an ein vor vielen Jahren einmal gemachtes Angebot von Knauf. "Die Stadt Bad Königshofen muss endlich einen vernünftigen Ausgleich für die Unannehmlichkeiten bekommen, die der Gipsabbau mit sich bringt."

Gutachten zu Lärmschutz und Co. in Bad Königshofen gehen nach Bayreuth

Stadtrat Gerald Kneuer wies auf die Möglichkeit hin, die von Knauf anderswo entrichtete Gewerbesteuer doch umzuverteilen, damit auch Bad Königshofen etwas von ihr abbekomme. Uwe Schirmer versprach, die Forderungen in der Knauf-Zentrale bei der Geschäftsführung vorzutragen und ging kurz auf die weitere Vorgehensweise ein, was die Erweiterung der Tagebaubetriebe in Bad Königshofen betrifft.

Mehrere Gutachten, zum Beispiel zum Lärmschutz oder einer Umweltverträglichkeitsprüfung, seien in Auftrag gegeben worden. Die fertigen Unterlagen würden beim Bergamt in Bayreuth eingereicht. "Anschließend gibt es die Möglichkeit, Einsprüche zu erheben, bevor dann hoffentlich die Genehmigung erteilt wird."

Plädoyers für Schulstandort Bad Königshofen

In der Sitzung informierte der Bürgermeister über eine Schulverbandsversammlung vom 14. Juli, in der die Bürgermeister des Mittelschulverbandes Bad Königshofen und die Vorsitzenden der Grundschulverbände Milzgrund und Untereßfeld zwei Anträge gestellt haben: Die Auslagerung der Grundschule Bad Königshofen auf die Standorte Untereßfeld und Aubstadt und die Erhaltung des M-Zweigs sowie der Praxisklassen der Mittelschule.

Sollte sich in absehbarer Zeit nichts Konkretes tun, könne man sich auch eine Auslagerung der Mittelschule und des M-Zweigs nach Aubstadt und Untereßfeld vorstellen. Nicht nur Helbling, sondern auch etliche Stadträte äußerten ihr Unverständnis über diese Vorschläge und die Vorgehensweise. "Das hat mich doch sehr überrascht", meinte der Bürgermeister aus Bad Königshofen. Roland Köth bezeichnete das Schreiben als "befremdlich". Sowohl die Grundschule als auch die Mittelschule müssten Bestandteil der Bad Königshöfer Schullandschaft bleiben.

Schulstreit: Ein Austausch im Landratsamt Rhön-Grabfeld ist geplant

"So kommen wir doch nicht weiter", meinte Anton Fischer. Er forderte die Unterzeichner des Schreibens dazu auf, konkret zu sagen, was sie eigentlich wollten. Petra Friedl wies darauf hin, dass der Grund für das Vorgehen der Bürgermeister des Mittelschulverbands und der beiden Grundschulverbände vermutlich darin liegt, dass in Sachen Grund- und Mittelschule nichts passiert. "Da wird Druck gemacht, damit es endlich vorwärtsgeht."

Bürgermeister Thomas Helbling (rechts) vereidigte in der Stadtratssitzung den neuen Dritten Bürgermeister Roland Köth.
Foto: Alfred Kordwig | Bürgermeister Thomas Helbling (rechts) vereidigte in der Stadtratssitzung den neuen Dritten Bürgermeister Roland Köth.

Gerald Kneuer merkte an, dass man sich nicht vorschreiben lassen könne, in welche Schule die Bad Königshöfer Kinder gehen müssten. Tobias Saam appellierte an alle Beteiligten, "sich nicht die Köpfe einzuschlagen", sondern nach Lösungen zu suchen. In diese Richtung ging nach der Aussprache die Information des Rathauschefs, dass in absehbarer Zeit im Landratsamt in Bad Neustadt eine Art "runder Tisch" geplant ist, an dem neben Vertretern des Schulamtes und der Stadt auch die Verbandsvertreter teilnehmen werden.

Wer zum Dritten Bürgermeister von Bad Königshofen gewählt wurde

Nachdem aus dem Gremium heraus unlängst der Wunsch geäußert wurde, einen Dritten Bürgermeister zu bestimmen, schritt man zur Tat. Gerald Kneuer schlug Roland Köth vom Block Freier Wähler vor, Maria-Theresia Geller Steffen Ott (Team 2020). In geheimer Wahl entfielen sieben Stimmen auf Steffen Ott und 13 auf Roland Köth, der anschließend von Bürgermeister Thomas Helbling vereidigt wurde.

 
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  • jhuller@gmx.de
    Ein international aufgestellter Laden dieser Größe hat viele Möglichkeiten, bei den Steuern "sparsam" zu sein. Wenn der gut geführt ist, zahlt der keine Steuer.

    Das sollten sich die Gemeinden im westlichen Landkreis genau anschauen, die da glauben, mit dem Gipsabbau zwischen Helmstadt und Altertheim würden sie nennenswert profitieren. Das einzige, was sie ganz sicher bekommen werden, ist LKW Verkehr, Staub und Lärm.
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  • zwrecht@aol.com
    FG Nürnberg, Urteil vom 28.10.2010 - 4 K 1962/2008 - hat die Stadt keinen Steuerberater, der bei Knauf und Co mal anfragen lässt, warum es sich beim Abbau-und Abraumgebiet NICHT um eine gewerbesteuerliche Betriebsstätte handelt?
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Frank Helmerich wies wie Bürgermeister Thomas Helbling und andere Stadträte darauf hin..."

    Ich denke Herr Helmerich wäre zweifelsohne der agilere Bürgermeister gewesen!

    Was Knauf macht ist schlicht nicht sozial! Während in Iphofen nicht weiß wohin mit dem Geld sollen andere darben aber die Unannehmlichkkeiten in K(n)auf nehmen.
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