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Bad Neustadt
Geringes Interesse nach Corona-Impfungen: Bleibt das Impfzentrum in Rhön-Grabfeld geöffnet?
Corona-Impfungen waren im Landkreis zuletzt kaum noch gefragt. Über die Zukunft des eigenen Impfzentrums und das Impfangebot für Ukraine-Flüchtlinge.
Auch wenn das Impfzentrum in Rhön-Grabfeld momentan nur geringes Interesse hervorruft, soll es laut Landratsamt bis zum Jahresende weiter geöffnet bleiben.
Foto: Hanns Friedrich | Auch wenn das Impfzentrum in Rhön-Grabfeld momentan nur geringes Interesse hervorruft, soll es laut Landratsamt bis zum Jahresende weiter geöffnet bleiben.
Christian Hüther
 |  aktualisiert: 11.02.2024 23:30 Uhr

"Hast du schon einen Termin bekommen?" Noch vor gar nicht allzu langer Zeit war das eine beliebte Frage in Gesprächen unter Freunden und Bekannten, wenn es um Corona-Impfungen ging. Zunächst gab es deutlich zu wenig Impfstoff, Termine unterlagen einer Priorisierung. Inzwischen hat sich das Interesse im Landkreis Rhön-Grabfeld aber deutlich gelegt. Das zeigen Zahlen, die das Landratsamt wöchentlich in seinem Corona-Update veröffentlicht.

In der letzten Februarwoche wurden im Rhön-Grabfelder Impfzentrum im ehemaligen Bad Neustädter Kreiskrankenhaus 325 Impfungen durchgeführt, vier fanden durch eine mobile Aktion statt. In der ersten Märzwoche waren es 311 stationäre, 13 mobile und 20 Impfungen in Alten- und Pflegeheimen.

Bleibt das Impfzentrum in Rhön-Grabfeld geöffnet?

Es stellt sich angesichts der geringen Nachfrage daher die Frage, ob das Impfzentrum derzeit überhaupt noch geöffnet bleibt."Die Impfzentren in Bayern sollen bis 31. Dezember 2022 mit einem niederschwelligen Impfangebot aufrechterhalten werden", erklärte das Landratsamt auf Nachfrage dieser Redaktion.

Anfang Februar hatte das bayerische Kabinett diese Verlängerung unter anderem mit Planungssicherheit für die Betreiber auf kommunaler Ebene begründet. Außerdem bereite man sich damit frühzeitig auf Impfungen mit weiteren Impfstoffen vor, beispielsweise Varianten-angepasste Impfstoffe oder Impfungen für unter Fünfjährige sowie eine mögliche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Eine vorzeitige Schließung "ist seitens der Regierung nicht vorgesehen", so das Landratsamt weiter. Die Impfzentren sollen demnach durchgehend geöffnet bleiben.

Viele Kosten werden dem Landkreis Rhön-Grabfeld erstattet

Die Kosten, die dem Landkreis für jeden Öffnungstag des Impfzentrums anfallen, halten sich im Rahmen. Denn: Viele Kostenarten, die aufgrund des stationären Betriebs oder der mobilen Teams entstehen, erstattet der Freistaat Bayern im Rahmen seines Impfkonzepts zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Darunter fallen beispielsweise Mieten für Räumlichkeiten und Gerätschaften, Betriebsmittel und Nebenkosten, Verbrauchsmaterialien, Instandsetzungs- und Wartungskosten für Räumlichkeiten und Gerätschaften oder Fahrtkosten.

Es wurden schon einmal mehr Spritzen mit dem Corona-Impfstoff im Impfzentrum (Archivfoto) aufgezogen, als in den vergangenen Wochen.
Foto: Thomas Pfeuffer | Es wurden schon einmal mehr Spritzen mit dem Corona-Impfstoff im Impfzentrum (Archivfoto) aufgezogen, als in den vergangenen Wochen.

Geld zurück gibt es auch für Hard- und Software, EDV-Dienstleistungen, Personalkosten für eingesetztes nicht staatliches Personal oder Kosten für die Beauftragung von medizinischem Fachpersonal und externer Dienstleister.

Eine Ausnahme bilden laut Landratsamt jedoch Personal- und Sachkosten, die auch ohne die Corona-Pandemie entstanden wären. Der Landkreis Rhön-Grabfeld muss für das aktuell im Impfzentrum beschäftigte kommunale Personal also rund 200 Euro am Tag an Kosten selbst tragen. Darunter fällt nicht das eingesetzte Verwaltungspersonal.

Vorbereitungen für Impfangebote für Ukraine-Flüchtlinge

Wieder etwas mehr Arbeit wird das Impfzentrum nach der Aufnahme von geflüchteten Menschen aus der Ukraine bekommen. Wie bereits verkündet, will der Landkreis diesen ein unkompliziertes Impfangebot unterbreiten. Mit den Vorarbeiten habe man, so das Landratsamt, bereits zum Zeitpunkt ihrer Ankunft begonnen.

Den Flüchtlingen, die im Haus St. Michael in Bad Königshofen sowie den Schullandheimen Bauersberg und Rappershausen untergebracht sind, wolle man spätestens in der nächsten Woche ein mobiles Impfen direkt vor Ort ermöglichen. In der Ukraine lag die Impfquote (vollständige Immunisierung) zuletzt bei nur etwa 35 Prozent, die Booster-Quote betrug nicht einmal zwei Prozent.

 
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  • K. L.
    Absolut nicht zu verstehen, wenn bei einer so geringen Auslastung die mobile Vor-Ort-Impfung in Bad Königshofen ( für eine überschaubare Anzahl von Personen --> max. 50 Leute) nicht unmittelbar durchgeführt werden kann.
    Nach ihrer Flucht sind die Leute dort aktuell in strenger Quarantäne und wir in D brauchen noch 6 Kalendertage, bis der Tross sich endlich in Bewegung setzt.
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