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Bad Neustadt
Impfzentrum in Bad Neustadt nimmt den Betrieb auf
Über 80-Jährige und Mitarbeiter von Pflegediensten waren die ersten, die sich im ehemaligen Krankenhaus impfen lassen konnten. Andere Impfwillige müssen noch Geduld haben.
Nun kommt Leben in das Impfzentrum des Landkreises Rhön-Grabfeld am ehemaligen Kreiskrankenhaus.
Foto: Björn Hein | Nun kommt Leben in das Impfzentrum des Landkreises Rhön-Grabfeld am ehemaligen Kreiskrankenhaus.
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 13.02.2024 22:09 Uhr

Seit 15. Dezember ist das Impfzentrum im ehemaligen Krankenhaus in der Bad Neustädter Goethestraße betriebsbereit. Seit Donnerstag ist es nun offiziell in Betrieb. Etwa 80 Senioren waren ab 11 Uhr eingeladen. Die ersten von ihnen wurden nach der Eingangskontrolle durch Sicherheitsleute vom medizinischen Leiter des Impfzentrums, Dr. Helmut Klum, empfangen. Auch Landrat Thomas Habermann wollte bei der lange erwarteten Impf-Premiere dabei sein. 

Impfstart im Impfzentrum: Das Bild zeigt (von links) mit zwei Sicherheitskräften Dr. Anne-Rose Denzel (Gesundheitsamt), Dr. Helmut Klum, Dominik Rost und Landrat Thomas Habermann.
Foto: Björn Hein | Impfstart im Impfzentrum: Das Bild zeigt (von links) mit zwei Sicherheitskräften Dr. Anne-Rose Denzel (Gesundheitsamt), Dr. Helmut Klum, Dominik Rost und Landrat Thomas Habermann.

Der eigentliche Impfstart hatte allerdings schon einen Tag zuvor stattgefunden. Um die Abläufe ein letztes Mal zu testen, hatten mehr als 40 Mitarbeiter ambulanter Pflegedienste die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Der Workflow beim Probelauf habe hervorragend geklappt, gaben sich sowohl Dr. Klum wie auch der Verwaltungsleiter des Zentrums, Dominik Rost, zuversichtlich, dass auch die offizielle Premiere, bei der keine Fotografen erwünscht waren, erfolgreich verlaufen würde. 

Bundeswehr hilft aus

Dabei sind nicht nur Ärzte und medizinisches Personal gefordert, einen hohen Aufwand benötigt auch die Verwaltung des ganzen Impfprozesses. Hier unterstützen Soldaten der Bundeswehr, ebenso wie bei der Testung und der Kontakt-Nachverfolgung, erläuterte der Leiter des Kreisverbindungskommandos, Major Christian Moritz. 

Bei aller Freude über die Inbetriebnahme des Impfzentrums war die Unzufriedenheit über die schleppende Versorgung mit Impfstoff unüberhörbar. "Wir stehen hier schon lange Gewehr bei Fuß, was fehlt ist der Impfstoff", so Klum über den späten Start im Impfzentrum. Auch nach Ansicht von Landrat Thomas Habermann sei man "locker in der Lage" wesentlich mehr Impfungen durchzuführen.

330 Impfdosen pro Woche

Derzeit erhält das Impfzentrum etwa 330 Impfdosen in zwei Chargen pro Woche zugewiesen. Das ist die Menge von Impfstoff, dienach früheren Vorstellungen von Landrat Habermann eigentlich pro Tag verimpft werden soll. Die unklare Versorgung mit Impfstoff erschwert natürlich die Organisationen der Impftermine erheblich, so Dominik Rost. Wenn ein Termin vergeben ist, sei das aber verlässlich, betonte Landrat Habermann, der alle dazu auffordert, die Termine dann auch einzuhalten. Insgesamt, da zeigte sich das Führungsteam einer Meinung, bedeute die aktuelle Impfstoffversorgung enorme Herausforderungen. Man werde sie allerdings meistern.

Alles bereit: Blick in einen Besprechungsraum im Impfzentrum.
Foto: Björn Hein | Alles bereit: Blick in einen Besprechungsraum im Impfzentrum.

So kommt man bei den Impfungen - wenn auch langsam - voran. Inzwischen sind die impffähigen Bewohner und das Pflegepersonal aller Senioreneinrichtungen im Landkreis geimpft, bestätigt Dr. Klum. Die Zahl der geimpften Personen beziffert er mit etwa 1100. Etwa 80 Prozent der Bewohner und rund zwei Drittel des Personals hätten sich impfen lassen. Nebenwirkungen seien im Landkreis nicht bekannt. Am Sonntag, also genau 21 Tage nach der ersten, startet die erforderliche zweite Impfung - ebenfalls wieder im BRK-Alten- und Pflegeheim in Bad Neustadt.

2200 Anmeldungen in zwei Tagen

Sorgen, dass die Impfwilligen ausgehen, muss man sich im Impfzentrum auch nicht machen. In den ersten zwei Tagen seit Öffnung des Anmeldeportals hätten sich bereits 2200 Interessierte für Rhön-Grabfeld angemeldet. Das hat Stephen Johannes von der EDV-Abteilung des Landkreises ermittelt. Wann die Registrierten dann allerdings zum Impfen kommen dürfen, ist wegen der unklaren Versorgung mit Impfstoff "nicht absehbar".

Sicherheit ist wichtig: Einlasskontrolle am Impfzentrum.
Foto: Björn Hein | Sicherheit ist wichtig: Einlasskontrolle am Impfzentrum.

Aber auch hier gibt es erste Hoffungsschimmer. Zwar werde sich im Januar wohl nichts mehr an den Liefermengen ändern. Sobald neue Impfstoffe zugelassen oder die Produktion hochgefahren werden kann, werde sich die Menge möglicherweise erhöhen. Möglicherweise, so Dominik Rost, könne man schon in der kommenden Woche Impfstoff nach Bedarf anfordern und bekomme ihn dann nicht mehr rationiert zugewiesen.

Moderna-Impfstoff am Campus

Zudem gibt es eine weitere erfreuliche Nachricht über die Impf-Lage im Landkreis. Im Rhön-Klinikum Campus auf dem Klinikberg ist der erste Moderna-Impfstoff eingetroffen und am Mittwoch und Donnerstag verimpft worden, wie eine Sprecherin bestätigt.

Wie läuft eine Impfung ab?

Nach dem Betreten des Impfzentrums müssen sich die Besucher bei der Registrierung aus- und ihre Impfberechtigung nachweisen. In einem Wartebereich können sie sich noch einmal über die Impfung informieren lassen. Es folgt der Aufruf in ein Arztzimmer. Hier klären sie in einem persönlichen Impfgespräch, für das fünf Minuten angesetzt sind, mit einem Arzt alle Fragen über die Corona-Impfung ab. Nachdem die entsprechenden Unterlagen ausgefüllt sind, geht es zur eigentlichen Impfung. Bei der Impfung erhalten die Besucher auch den zweiten Impftermin, der aktuell 21 Tage nach dem ersten angesetzt ist. Im Anschluss folgt eine kurze Ruhephase unter Aufsicht von medizinischem Personal. Dann können die Geimpften das Gebäude über einen Nebenausgang verlassen. Im Impfzentrum wurden "Einbahn-Wege" eingerichtet, damit sich Besucher nicht begegnen können.
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