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Fladungen
Fladungen Classics: Neuauflage des Oldtimer-Festivals in Sicht
Sie waren die Kult-Veranstaltung im Rhöner Sommer: Die Fladungen Classics begeisterten mit Klamotten, Blech und Oldies. Nach siebenjähriger Pause soll das Festival wieder aufleben.
'Klamotten, Blech und Oldies': Die Fladungen Classics boten eine Reise in die Zeit der Wirtschaftswunderjahre mit ihren typischen Autos und dem dazugehörigen Lebensgefühl (Archivbild von 2012).
Foto: Eva Wienröder | "Klamotten, Blech und Oldies": Die Fladungen Classics boten eine Reise in die Zeit der Wirtschaftswunderjahre mit ihren typischen Autos und dem dazugehörigen Lebensgefühl (Archivbild von 2012).
Simone Stock
 |  aktualisiert: 08.02.2024 22:56 Uhr

Sie haben Fladungen in ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt gemacht: Die Fladungen Classics versetzten Einheimische und Gäste in die Zeit der Wirtschaftswunderjahre mit ihren typischen Autos und dem dazugehörigen Lebensgefühl. 2015 war plötzlich Schluss. Es gab Unstimmigkeiten zwischen den Organisatoren und der Stadt Fladungen, vertreten durch Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten. Jetzt dämmert für alle Classics-Fans ein Lichtstreif am Horizont: Wenn es die Corona-Pandemie zulässt, soll es im kommenden Jahr wieder ein Oldtimer-Festival geben. Mit allem, was dazugehört.  

Es sind Neuigkeiten, die Fladungens Bürgermeister Michael Schnupp nach knapp 100 Tagen im Amt stolz verkünden darf: "Im kommenden Jahr, am 10. und 11. Juli 2021, werden auf vielfachen Wunsch aus der Bevölkerung die Fladungen Classics wieder stattfinden." Dies hat der Stadtrat in der Sitzung vom 10. August 2020 beschlossen. "Wir stehen alle voll dahinter, ebenso die örtlichen Vereine", betont der Stadtchef und freut sich schon jetzt darauf, wenn es gelingt, den Geist der Fünfziger und Sechziger Jahre in der nördlichsten Stadt Bayerns wieder aufleben zu lassen. 

Stadt und Vereine stehen hinter dem Konzept

In Vorgesprächen haben sich die ehemaligen Organisatoren bereit erklärt, zusammen mit der Stadt Fladungen das Fest wieder auf die Beine zu stellen. Auch mit den Vereinen, die zuletzt 2014 die Gäste bewirtet und vollen Arbeitseinsatz geleistet haben, fand bereits ein Treffen statt. "Alle anwesenden Vereinsvertreter haben, vorbehaltlich der Rücksprache mit der jeweiligen Vorstandschaft, ihre Unterstützung zugesagt", teilt Michael Schnupp mit. Bei einer kommenden Besprechung, zu der alle Vereine aus Fladungen eingeladen werden, können sich weitere Vereine und Gastronomen melden, die zusätzlich bei den Fladungen Classics dabei sein möchten.

Impressionen von den Fladungen Classics 2014.
Foto: Kerstin Junker | Impressionen von den Fladungen Classics 2014.

"Wir in der Stadt freuen uns, dass dieses schöne Fest wieder stattfinden kann und hoffen auf die Zustimmung und Unterstützung der Bürger", so Schnupp. Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Lage in Bezug auf die Corona-Pandemie entspannt und das mehrtägige Fest mit tausenden Besuchern wieder gefahrlos für Helfer und Gäste durchgeführt werden kann. "Von unserem Festival wird der Tourismus im ganzen  Streutal profitieren", ist sich der Bürgermeister sicher. Keine Frage, die Classics hatten zuletzt ganze Scharen von Oldtimerfans angelockt und die Region weithin bekannt gemacht.  

Den Streit von einst hinter sich lassen

Natürlich sind bis dahin auch noch Abstimmungen mit verschiedenen Behörden nötig. Und auch die interne Organisation soll laut Bürgermeister etwas anders gestaltet werden. Wer trifft letztendlich die Entscheidungen für die Durchführung der Classics und wer ist in der Haftung? Fragen, die für Michael Schnupp zwischen Stadt und Organisatoren geklärt werden können. Das war nicht immer so. Im August 2014, kurz nach der siebten Auflage der Fladungen Classics, kam es zum Streit zwischen der damaligen Bürgermeisterin Agathe Heuser-Panten und den Organisatoren Achim Kümmeth, Andreas Hoch und Peter Laudensack. Die Männer hatten das Oldtimertreffen 2008 zusammen mit Ramona Ditzel-Späth, die damals Stadtführerin war, und Bernhard Link vom Tourismusbüro aus der Taufe gehoben.

Impressionen von den Fladungen Classics 2014.
Foto: Patty Varasano | Impressionen von den Fladungen Classics 2014.

Das Konzept schlug voll ein, die Classics trugen den Namen der Stadt in die Welt. Bis Agathe Heuser-Panten einen eigenen Ausschuss im Stadtrat für die Classics einführen wollte. Das stieß den Organisatoren sauer auf. Sie fühlten sich übergangen und warfen hin. In der Folge gab es also einen Ausschuss für die Fladungen Classics, aber niemanden, der sie organisiert. Denn eines war für Kümmeth, Hoch und Laudensack klar: Wenn erst jede Idee durch den Ausschuss muss und dessen Stellungnahme in den Stadtrat, dann wird das nicht funktionieren. „Gerade vor der Veranstaltung, wenn kurzfristig wichtige Dinge entschieden werden müssen, dauert das zu lange“, sagten sie damals im Gespräch mit dieser Redaktion.

Lange Pause aus Protest 

2015 sollten die Classics also eine Art Protest-Pause einlegen, 2016 war wieder ein Festival in Aussicht. Doch die Fronten verhärteten sich zusehends. Bei der Bürgerversammlung im März 2015 kam dann der Paukenschlag: Peter Laudensack trug eine Stellungnahme der Initiatoren vor, dass sie unter der Voraussetzung der Bildung eines Ausschusses zurücktreten werden. Damit werde die freie Entscheidung und Gestaltungsmöglichkeit der Initiatoren außer Kraft gesetzt. „Nach reiflicher Überlegung und mit großem Bedauern haben wir beschlossen, gemeinsam zurückzutreten und auf weitere Veranstaltungen in Fladungen zu verzichten“, lautete die Stellungnahme im Bürgerforum. 

Das Lebensgefühl der Fünfziger und Sechziger Jahre boten die Fladungen Classics (Archivbild von 2014). Nach siebenjähriger Pause soll es die Classics 2021 wieder geben.
Foto: Patty Varasano | Das Lebensgefühl der Fünfziger und Sechziger Jahre boten die Fladungen Classics (Archivbild von 2014). Nach siebenjähriger Pause soll es die Classics 2021 wieder geben.

Sechs Jahre später und mit einem neuen Stadtchef in der Amtsstube, ist nun offenbar die Zeit für einen Neustart gekommen. "Die Classics liegen den Fladungern am Herzen", sagt Michael Schnupp, der im örtlichen Vereinsleben gut integriert ist. Die Vorfreude auf ein neues Oldtimertreffen in bewährter Manier ist groß. Hoffentlich macht diesmal Corona den Organisatoren keinen Strich durch die Rechnung. 

Fladungen Classics: Klamotten, Blech und Oldies.
Foto: Eva Wienröder | Fladungen Classics: Klamotten, Blech und Oldies.
 
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Kommentare
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  • robert.erhard@gmx.de
    Das ist eine ganz tolle Nachricht! Nicht gleich alles schlecht reden oder die Corona Keule zücken!
    Es ist ein Impuls und eine hammermäßig geile Veranstaltung weit über die Region hinaus!
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  • Funkenstern
    Ach was.
    Es geht um die Person. Diese unsägliche Bgmin ist Geschichte und das Leben beginnt von vorne.Alles auf Corona zu schieben ist doch auch zu kurz gesprungen.
    Ich wohne 54 km weg aber Fladungen liegt mir am Herzen.
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  • eboehrer@gmx.de
    "... Von unserem Festival wird der Tourismus im ganzen Streutal profitieren", ist sich der Bürgermeister sicher. ..."
    Ich meine: Und von den Corona-Ansteckungen auch. Die Besucher aus Thüringen und Hessen halten sich doch nicht an unsere "bayerischen Vorschriften". Die Gastronomen halten ihren Mund und sagen nichts, weil sie befürchten, Kunden zu verlieren.
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