Kein Luftzug, nirgends: Heiße Luft flirrte am Mittwoch über dem frisch asphaltierten Stück der BayWa-Kreuzung in Bad Neustadt. Zum Ende von Bauphase 2 liefen bei Temperaturen über 30 Grad letzte Bauarbeiten im Kreuzungsbereich. Sommerliche Hitze hin oder her, die Stadt kann so oder so bald aufatmen: Denn ab Montag, 5. August, wird die BayWa-Kreuzung nach zwölfwöchiger Bauzeit wieder für den Verkehr freigegeben.
"Die größten Einschränkungen sind damit eigentlich vorbei", formulierte es Manfred Rott, der am Staatlichen Bauamt Schweinfurt für die Sanierung von Bad Neustadts Ortsdurchfahrt zuständig ist. Mit der Verkehrs-Freigabe von Rhön-Grabfelds meistbefahrener Kreuzung kann man künftig nämlich wieder von Brendlorenzen und aus der Besengaustraße kommend in die BayWa-Kreuzung ein- und von der BayWa-Kreuzung aus in alle Richtungen ausfahren.
Die großräumige Umleitung über Hohenroth entfällt, stattdessen gilt eine Kurzumleitung
Beendet sind die Bauarbeiten an Bad Neustadts Ortsdurchfahrt damit allerdings noch lange nicht. Die Gesamtmaßnahme läuft laut Rott noch bis Ende Oktober. Saniert werden als Nächstes die Fahrspuren der Staatsstraße 2445 stadteinwärts zwischen Affenberg-Kreuzung und Kunert. Im am Montag, 5. August, beginnenden Bauabschnitt 3 bleibt die Einfahrt nach Bad Neustadt von Herschfeld/Mellrichstadt kommend weiterhin gesperrt, die Ausfahrt in der Gegenrichtung ist hingegen wie bislang auch möglich.
Die große Veränderung in dem Zusammenhang: Zwölf Wochen lang war für stadteinwärts Fahrende eine großräumige Umleitung über Brendlorenzen und Hohenroth eingerichtet. Dies ist ab Montag hinfällig. Mit Komplett-Öffnung der BayWa-Kreuzung wird der von Mellrichstadt/Herschfeld stadteinwärts laufende Verkehr in einer Kurzumleitung über die B279 und die Besengaustraße geführt. So kann man von Norden die BayWa-Kreuzung passierend nach Bad Neustadt einfahren.
Der Bauphasenwechsel ist am Montag, 5. August, zur Mittagszeit geplant
Der Bauphasenwechsel ist mitten am Tag geplant: Zur Mittagszeit am Montag solle, so Heiko Zehe, Bauleiter der ausführenden Firma Stolz aus Hammelburg, die Kreuzung wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die damit beginnende Bauphase 3 wird dann voraussichtlich rund drei Wochen, bis Freitag, 23. August, dauern.
An ein Wimmelbuch erinnerte die Situation auf der BayWa-Kreuzung in den letzten Tagen vor dem Bauphasen-Wechsel: Auf der Rechtsabbiegespange liefen letzte Asphaltierungsarbeiten, wenige Meter weiter wurden im Rahmen von Markierungsarbeiten bereits weiße Linien gezogen. Wieder etwas weiter wurden die aufbereiteten Fußgängerinseln mit reflektierender Farbe neu beschichtet.
Insgesamt äußerte sich Manfred Rott vom staatlichen Bauamt "sehr zufrieden" mit dem bisherigen Verlauf der Großbaustelle. Die Bevölkerung sei informativ gut mitgenommen worden, entsprechend hätten sich die Beschwerden in Grenzen gehalten. Die meisten Rückmeldungen habe man in der Zeit erhalten, in der die Stadtwerke in der Meiniger Straße im Anschluss an die Baustelle BayWa-Kreuzung Richtung Finanzamts-Kreuzung Tiefbauarbeiten ausführte, was zwischenzeitlich ordentlich Rückstau verursachte. Da hätten Rechtsabbieger und Geradeausfahrer nicht auf eine Spur gelenkt werden dürfen, sagte Rott rückblickend.
Wie die Bauarbeiter auf der BayWa-Kreuzung mit der Hitze bei hohen Temperaturen klarkamen
Insbesondere, wenn er an die heißen Tage denke, sei das seitens der beauftragten Firma schon "eine tolle Leistung" und eine "Anstrengung" gewesen, so Rott. Die hohen Temperaturen, das bestätigt Dirk Zehe, Facharbeiter der Firma Stolz, machten den Arbeitern zwischenzeitlich zu schaffen. Doch kleine Wohltaten erleichterten an solchen Tagen die Arbeit: So sponsere seine Firma an solchen Tagen die Getränke. Die Frau eines Arbeitskollegen brachte kürzlich Eis vorbei. Um möglichst zu kühleren Zeiten zu arbeiten, starteten manche Arbeiter teils morgens eine Stunde früher ihr Tagwerk.
Zur leichten Verzögerung im Zeitplan der Großbaustelle – statt der usprünglich avisierten zehn Wochen haben die ersten beiden Abschnitte zwölf Wochen gebraucht – erklärte er: Die sei angesichts der zusätzlichen Leistungen, die unerwartet anfielen, weil beispielsweise plötzlich Leitungen auftauchten oder Leitungen anders verlegt waren als erwartet, verständlich und hielt sich im Rahmen. Zwischenzeitlich habe die ausführende Firma sogar samstags gearbeitet.
Wie gut die Qualität der geleisteten Arbeit ist und ob die Fahrbahndecke am Ende allen Ansprüchen gerecht wird, zeigt sich in circa zwei Wochen. Aktuell würden Bohrkerne gezogen, informierte Manfred Rott. Deren Auswertung zeige, ob alle Sollwerte erreicht worden sind.