
Stressfrei und ohne "Tamtam" den Bund der Ehe schließen. Das ermöglicht in diesem Jahr erneut die Aktion der evangelischen Landeskirche "einfach heiraten". Daran beteiligt sich erstmals auch das Dekanat Bad Neustadt. Der Mittwoch, 24. April, kann in der St. Jakobuskirche in Irmelshausen zu einem unvergesslichen Tag werden.
Paare, die standesamtlich verheiratet sind, haben an dem Termin auf unkomplizierte Weise die Gelegenheit, sich kirchlich trauen zu lassen. Außerdem können diejenigen, die in einer Partnerschaft leben und nicht heiraten möchten, oder diejenigen, die ein Ehejubiläum wie silberne oder goldene Hochzeit feiern wollen, ihre Beziehung segnen lassen.
In den Corona-Jahren konnten viele kirchliche Trauungen nicht stattfinden
Die Aktion der evangelischen Kirche fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt. Der Gedanke der Initiatoren sei gewesen, dass aufgrund der Corona-Jahre viele kirchliche Trauungen nicht haben stattfinden können, erläutert Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf, die in Irmelshausen die Zeremonien halten wird. Die Trauungen seien immer wieder verschoben worden und etliche hätten sich bis heute aus den verschiedensten Gründen nicht ergeben.
Mit dem niederschwelligen Angebot wolle man nun die Möglichkeit bieten, die kirchliche Trauung nachzuholen oder sich segnen zu lassen. "Paare können mit oder ohne Voranmeldung einfach kommen und vor den Altar treten", so die Pfarrerin.

Wie genau funktioniert das Ganze? Bis Sonntag, 14. April, können sich Paare im evangelischen Pfarramt von Irmelshausen anmelden. Dort führt Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf ein persönliches Gespräch mit diesen. Für die kirchliche Trauung muss man nur die Urkunde von der standesamtlichen Trauung und den Personalausweis mitbringen. Für eine Segnung braucht man nichts mitzubringen. "Wer kommt, ist da."
In der Zeit von 12 bis 14 Uhr kann man auch ohne Anmeldung kommen
Man kann aber auch am 24. April in der Zeit von 12 bis 14 Uhr ganz spontan vorbeikommen. Ursprünglich reichte diese Zeitspanne bis 15 Uhr. Für 14 Uhr gibt es jedoch mittlerweile schon eine Anmeldung für eine Trauung. In einem kurzen Gespräch erzählt das Paar dann von sich und was seine Liebe ausmacht.
"Ich möchte mich auf das Paar einstellen", betont die Pfarrerin, "es soll ja auch persönlich sein". Was das Paar erzählt, solle Raum finden. Dieses wählt ferner ein Bibelwort als Trauspruch und die Musik aus. Dann ist es schon so weit für das "Ja" vor dem Altar.
Dieses beinhaltet alles, was eine gängige kirchliche Trauung ausmacht, wenn auch in gekürzter Form: Lieder, Gebet, biblische Lesung, Ansprache, Fürbitten und den Segen.
Die Kirche ist geschmückt und für Musik sowie ein Glas Sekt ist gesorgt
Für die geschmückte Kirche und die Orgelbegleitung oder Musik "vom Band" ist gesorgt. Außerdem wird im Anschluss an die Trauung mit einem Glas Sekt angestoßen. Auch darum kümmert sich die Pfarrei. Man kann mit der Familie und Freunden kommen oder einfach zu zweit.
Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf hat für den besonderen Tag bereits Rosenblätter organisiert, damit die Romantik nicht zu kurz kommt. Jedes Paar erhalte zudem als Geschenk ein Holzkreuz.
Ein Partner sollte evangelisch sein, dann kann die kirchliche Trauung in die Kirchenbücher eingetragen werden. Wer als Paar einen Segen wünscht und nicht evangelisch ist, sei ebenfalls willkommen.
Pfarrerin Hofmann-Landgraf: "Das gesellschaftliche und kirchliche Leben verändern sich"
Worin liegt die persönliche Motivation von Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf, bei dieser Aktion mitzumachen? "Das gesellschaftliche und auch das kirchliche Leben verändern sich. Die Kirche muss Angebote schaffen, die zunächst fremd sind, wo aber Bedarf da ist." Es sei schön, eine Hochzeit mit einem weißen Kleid und einem großen Fest zu feiern. Das sei aber nicht jedermanns Sache.
Der Pfarrerin ist es aber auch wichtig, den Paaren mitzugeben, dass mit Gott jemand da sei, der sie trage, unterstütze, Rückhalt gebe und sich mit ihnen freue, dass sie sich gefunden haben. "Es ist ein Geschenk, Liebe erleben zu dürfen. Jemanden an der Seite zu haben, auf den man sich verlassen kann und der mit einem durch dick und dünn geht." Und: Es sei schön, das seiner Partnerin oder seinem Partner in einem feierlichen Rahmen sagen zu können.
"Ich weiß nicht, was auf mich zukommt", erklärt Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf. Sie sei gespannt, wie es wird, und voller Vorfreude. "Ich freue mich auf Paare, die sich trauen - im doppelten Sinn. Die sich trauen, zu kommen und die sagen, dass sie mit Gott einen gemeinsamen Lebensweg gehen wollen."
Nähere Informationen auf der Webseite segen.bayern-evangelisch.de/einfachheiraten.php, auf der Homepage des Pfarramtes Irmelshausen www.hoechheim-evangelisch.de. Anmeldung und weitere Hinweise bei Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf unter Tel. (09764) 275 oder E-Mail: pfarramt.irmelshausen@elkb.de.