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Bad Neustadt
Ein Ticket für ganz Unterfranken und noch mehr Callheinz: Der Landkreis stärkt den ÖPNV
Nicht nur das Grabfeld, auch die obere Rhön und das Bad Neustädter Gebiet sind bald Callheinz-Region. Warum das Streutal noch etwas warten muss.
Das Callheinz-Busangebot kommt offensichtlich gut an im Grabfeld.
Foto: Gerhard Fischer | Das Callheinz-Busangebot kommt offensichtlich gut an im Grabfeld.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 11.12.2024 02:40 Uhr

Nicht mehr schauen, wann der Bus fährt, sondern ihn einfach bestellen: So funktioniert, einfach ausgedrückt, der On-Demand-Verkehr Callheinz. Der Bus auf Zuruf wurde als Pilotprojekt 2022 im östlichen Teil des Landkreises eingeführt. So erfolgreich offenbar, dass der Landkreis neben dem Grabfeld auch die obere Rhön und Bad Neustadt mit seinem Umland in den Kreis der Callheinz-Kommunen aufnimmt. Nur das Streutal muss sich noch etwas gedulden. Der Kreisausschuss gab für diese Neuerung zum 1. Februar 2025 jetzt grünes Licht.

Was Callheinz betrifft: Sowohl im Bereich rund um Bad Neustadt als auch im Gebiet der Rhön stehen dann drei beziehungsweise zwei Kleinbusse auf Abruf bereit, um die eingehenden Fahrtwünsche flexibel zu bedienen.

Neues Bediengebiet rund um Bad Neustadt

Das Bediengebiet rund um Bad Neustadt erschließt die Gemeinden und Ortsteile Bad Neustadt, Bastheim, Braidbach, Burglauer, Burgwallbach, Frickenhausen, Geckenau, Ginolfs, Großbardorf, Hohenroth, Kilianshof, Langenleiten, Lebenhan, Leutershausen, Löhrieth, Niederlauer, Oberebersbach, Oberelsbach, Oberwaldbehrungen, Reyersbach, Rödles, Salz, Sandberg, Schmalwasser, Schönau, Simonshof, Sondernau, Strahlungen, Unterebersbach, Unterelsbach, Unterwaldbehrungen, Urspringen, Waldberg, Wechterswinkel, Weisbach, Windshausen und Wollbach.

Neues Bediengebiet in der Rhön

Das Bediengebiet in der Rhön erschließt die Gemeinden und Ortsteile Bischofsheim, Burgwallbach, Fladungen, Frankenheim, Ginolfs, Haselbach, Hausen, Kilianshof, Langenleiten, Oberelsbach, Oberweißenbrunn, Roth, Sandberg, Schmalwasser, Schönau, Sondernau, Sondheim, Stetten, Unterelsbach, Unterweißenbrunn, Urspringen, Waldberg, Wegfurt und Weisbach.

Die Mehrfachnennung von Orten hat damit zu tun, dass einige Kommunen Mitglieder in mehreren Allianzen sind. An diesen richten sich die Gebiete aus. So ist es möglich, dass man zum Beispiel von Burgwallbach sowohl Richtung Schmalwasser als auch Richtung Frickenhausen einen Callheinz-Bus buchen könnte, um ein Beispiel zu nennen. Die fehlenden Gemeinden aus dem Streutal werden erst im September nächsten Jahres angebunden, wenn bestehende Konzessionen mit Busbetreibern auslaufen.

SPD-Kreisrat Thorsten Raschert wünschte sich bei dem Tagesordnungspunkt einzig eine genaue Auflistung der Kosten/Einnahmenseite sowie der Nutzerzahlen beim Grabfelder Callheinz-Pilotprojekt, auch im Vergleich zum alten System des starren Linienverkehrs.

Mit einem ticket und einem Tarif durch ganz Unterfranken

Auch der Beitritt des Landkreises zum Nahverkehrsverbund Mainfranken (NVM) war Thema im Kreisausschuss. Das bedeutet ein einheitliches Gebührensystem für den ÖPNV in ganz Unterfranken mit seinen rund einer Million Bürgerinnen und Bürger.

Egal, welches Ziel in Unterfranken, und egal, welches Verkehrsmittel: Der Kunde ist stets mit dem NVM unterwegs. Bei der Sitzung des Kreisausschusses stellte NVM-Geschäftsführer Christopher Alm die Eckpunkte des neuen Verbundes vor. An zwei Beispielrechnungen machte er deutlich, dass Fahrten innerhalb des Landkreises in etwa dem Niveau vor der Verbundraumerweiterung entsprechen, größere Strecken bis nach Würzburg beispielsweise deutlich preiswerter werden.   

Eine wichtige Rolle spiele weiter das Deutschlandticket, das sich in vielen Situationen als das günstigste Ticket erweist. Digitale Bezahlsysteme wie ein Check-in/Check-out-Schalter in Bussen oder Zügen machten den ÖPNV im neuen Verbund noch ein Stück zukunftssicherer. Was das Deutschland-Ticket betreffe, so forderte Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann Achtsamkeit. Bund und Länder dürften keine Dinge einführen, die am Ende die Kommunen bezahlen müssten. 

Zum Verbundstart wird es in den ersten neun Monaten ein Angebot für die Fahrgäste in Form des Aktionstagesticket "Mainfranken-Ticket" für neun Euro (Einzelperson) bzw. 27 Euro (Gruppe) geben. Dieses ermöglicht beliebig viele Fahrten an einem Tag durch den gesamten Verbund bis drei Uhr des Folgetages.

Weitere Informationen rund um den NVM und den einzelnen Verbundpartnern finden Sie unter: www.nahverkehr-mainfranken.

Wie funktioniert Callheinz?

Gebucht werden können die Fahrten 31 Tage bis 60 Minuten im Voraus, entweder über die Callheinz-App, die Webseite oder über die kostenlose Hotline-Nummer , Tel.: (0800) 456 00 11. Innerhalb eines Bediengebiets können die Fahrten flexibel bestellt werden. Fahrten führen also nicht wie ein Linienverkehr zwangsläufig ins Zentrum eines Gebietes, sondern können auch zwischen einzelnen Gemeinden und Ortsteilen erfolgen. Sollte zur gewünschten Zeit ein regulärer Linienbus unterwegs sein, kann keine Fahrt über Callheinz gebucht werden. Auch eine Schülerbeförderung ist nicht möglich. In den neuen Gebieten ist Callheinz zu folgenden Zeiten im Einsatz: Montag bis Freitag 5.30 bis 20 Uhr, sowie Samstag, Sonntag und feiertags von 8 bis 20 Uhr.
www.callheinz.de
(fg)
 
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