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Bad Neustadt
Tötungsdelikt am Radweg als Ausreißer: 10 Daten und Fakten der Polizei zur Kriminalität in und um Bad Neustadt
Die Zahl der Straftaten ging in Bad Neustadt 2021 zurück. Auch die Aufklärungsquote kann sich sehen lassen. Welche besonderen Einsätze hatte die Polizei?
Im November 2021 wurde ein 26-jähriger Mann auf dem Radweg zwischen Bad Neustadt und Hohenroth niedergestochen. Bereits ein Tag nach der Tat wurden drei Tatverdächtige festgenommen. Auch dieses Verbrechen findet sich in der Sicherheitsbilanz der Polizei wieder. 
Foto:  ArchivSigrid Brunner | Im November 2021 wurde ein 26-jähriger Mann auf dem Radweg zwischen Bad Neustadt und Hohenroth niedergestochen. Bereits ein Tag nach der Tat wurden drei Tatverdächtige festgenommen.
Sigrid Brunner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:15 Uhr

Wie verlief das Jahr 2021 aus Sicht der Polizei? In einem ausführlichen Bericht zog die Polizeiinspektion Bad Neustadt Bilanz rund um das Thema Sicherheit. Im Fokus stehen dabei die allgemeine Kriminalitätslage, der Ordnungs- und Schutzbereich sowie das Verkehrsgeschehen. Bei genauerer Betrachtung der Statistik fällt ein Rückgang bei der Gewaltkriminalität auf. Auch die Anzahl der Verkehrsunfälle ging 2021 zurück. Was das vergangene Jahr sonst noch für die Sicherheit in und um Bad Neustadt bedeutet hat. 

1. Die Zahl der Straftaten ging um 25 Prozent zurück

Im Jahr 2021 erfasste die Polizeiinspektion (PI) Bad Neustadt insgesamt 1026 Straftaten (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte). Gegenüber 2020 hat damit die Kriminalität um 334 Fälle (24,6 Prozent) abgenommen. Insbesondere sind Straftaten in den Bereichen Diebstahl (-100 Fälle), Straftaten wie Beleidigung oder Sachbeschädigung (-99), Rauschgiftkriminalität (-56), Rohheitsdelikte (-52) und Straßenkriminalität (-68) zurückgegangen. Die Zahl der Verbrechen gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg demgegenüber um drei Fälle von 39 auf 42. Schwere Straftaten diesbezüglich sind jedoch rückläufig.

Tötungsdelikt am Radweg als Ausreißer: 10 Daten und Fakten der Polizei zur Kriminalität in und um Bad Neustadt

2. Die Aufklärungsquote der Bad Neustädter Polizei ist besser als der bayerische Durchschnitt

Die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr bei 69,7 Prozent. Der Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt bei 71,5 Prozent. 2021 wurden von 1026 Straftaten im Bereich der PI Bad Neustadt 715 Fälle geklärt. Bayerweit wurde eine Aufklärungsquote von 66,9 registriert.

3. Die Tatverdächtigen waren überwiegend männlich

Bei der Aufklärung der 1026 Straftaten hat die Polizei Bad Neustadt 752 Tatverdächtige ermittelt, davon waren 599 männlich und 153 weiblich. 146 der Tatverdächtigen waren unter 21 Jahren alt und davon 81 unter 18. Der Anteil nicht deutscher Tatverdächtiger beträgt 146 Personen, das entspricht 19,4 Prozent.

4. Die Corona-Pandemie war auch 2021 ein dominierendes Thema bei der Polizei Bad Neustadt

Mitte Dezember begannen die Versammlungen von Gegnern der Corona-Maßnahmen. Hier kam es in Bad Neustadt jeweils am Montag zu insgesamt drei Versammlungen, an welchen durchschnittlich 450 Bürger teilnahmen.

Diese waren zum Teil nicht angemeldet. Nennenswerte Straftaten verzeichnete die Polizei dabei nicht. Neben den Demonstrationen wurden insgesamt 220 Fälle mit Corona-Bezug aktenkundig. Darunter waren 192 Straf- und Ordnungswidrigkeitenanzeigen.

5. Im Mühlbacher Heuweg und in der Waldsiedlung wurde es ruhiger

In den vergangenen Jahren musste die Polizei immer wieder zu den Sozialunterkünften im Heuweg und in der Waldsiedlung in Mühlbach ausrücken. 2019 gelang es diese, durch verschiedene Maßnahmen und polizeiliche Präsenz, deutlich zu senken.

"Insbesondere der erhöhte Kontrolldruck trug zum Wegzug einiger bekannter Störer bei", so die Polizei in ihrer Bilanz. 2020 konnten die Sicherheitsstörungen, auch durch Festnahmen, um mehr als 50 Prozent reduziert werden. Dieser Trend setzte sich auch 2021 fort und die Einsätze konnten um weitere 24,9 Prozent reduziert werden.

6. Ein Tötungsdelikt forderte die Ermittlungskräfte der Polizei heraus

In der Nacht vom 21. auf den 22. November 2021 wurde ein ortsansässiger 26-jähriger Mann auf dem Radweg zwischen Hohenroth und Bad Neustadt gemeinschaftlich von drei Männern mit mehreren Messerstichen niedergestochen.

Der Mann erlag noch am Tatort seinen Verletzungen und wurde am nächsten Morgen von einem Passanten gefunden. Noch im Laufe des gleichen Tages konnten die drei tatverdächtigen Männer ermittelt und festgenommen werden.

7. Es kam auch zu tätlichen Angriffen gegen die Polizei, bei einem wurde ein Polizeibeamter schwer verletzt

In der Nacht des 18. Dezembers wurden die Polizeistreifen zu einer Ruhestörung auf dem Gelände der Wirtschaftsschule in Bad Neustadt gerufen. Dort wurde eine Gruppe von mehr als 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen angetroffen, die durchweg polizeibekannt waren. Während der Personalienfeststellung wuchs die Aggression in der Gruppe stetig an.

Letztlich kam es ausgehend von zwei 22 Jahre alten Männern und einem 19 Jahre alten Mann zu tätlichen Angriffen gegen die Polizei. Dabei wurden zwei Kollegen leicht und ein Kollege schwer verletzt. Insgesamt wurde gegen 23 Personen Strafanzeige erstattet.

8. 2021 kamen drei Personen bei Verkehrsunfällen ums Leben

Die Zahl der Verkehrsunfälle befand sich mit 1402 auf dem niedrigsten Stand der letzten fünf Jahre. Im Vergleich zu 2020 sank sie um 3,04 Prozent (-44). Bei 132 Verkehrsunfällen wurden insgesamt 180 Personen verletzt. 2020 waren es 167 Verletzte. 2021 kam es zu drei tödlichen Verkehrsunfällen. Im Vorjahr wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall getötet.

9. Die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle ist gestiegen

2021 kam es zu 16 Verkehrsunfällen aufgrund von Alkohol, im Vorjahr waren es noch zehn und 2019 19. Hierbei wurden sechs Personen verletzt (Vorjahr sieben Personen). Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Drogen im Spiel waren, ging von sechs auf zwei Unfälle zurück. Hierbei wurde eine Person verletzt (4). Bei Verkehrskontrollen wurden 40 Fahrzeugführer unter Alkohol- und 44 unter Drogeneinfluss festgestellt.

10. 246 Fahrerinnen und Fahrer waren deutlich zu schnell unterwegs

Bei Geschwindigkeitsüberwachungen wurden im vergangenen Jahr 246 Verkehrsteilnehmer festgestellt, bei denen die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit so hoch war, dass gegen sie ein Bußgeldverfahren mit Punkt in Flensburg eingeleitet wurde. Außerdem kamen die Polizeibeamten 236 Gurtsündern und 92 Fahrerinnen und Fahrern, die während der Fahrt ein Mobiltelefon benutzten, auf die Schliche.

 
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