Der Streit um das "Blaue Haus" in Nordheim wird wohl vor Gericht entschieden. Bei der Gemeinderatssitzung in Nordheim bestand das Gremium auf die Einhaltung der Gestaltungssatzung, nach der die Farbgebung des Anwesens in mehreren Punkten nicht zulässig sein soll. Für diesen Fall hat der Hausbesitzer jedoch schon eine Klage vor Gericht angekündigt.
Für manche Mandatsträger aus Nordheim stand schon gar nicht mehr die Sache im Vordergrund, sondern die Art und Weise, wie sich der Eigentümer, der jetzt eine nachträgliche Genehmigung seiner Arbeiten beantragt, in der Auseinandersetzung verhält. Sogar das Fernsehen hat über den Fall berichtet.
Was ergab das Gespräch vom Bürgermeister aus Nordheim mit dem Eigentümer?
"Ich konnte keine Kompromissbereitschaft erkennen", bedauert Bürgermeister Thomas Fischer, der nach eigenen Angaben mehrfach das Gespräch gesucht hatte. In den beiden Punkten der Farbgebung der schwarzen Ziegel und weißen Wände hätte man sogar ein Auge zudrücken und eine Ausnahmegenehmigung erteilen können. Lediglich das blaue Fachwerk hätte der Hauseigentümer überstreichen müssen, gibt Fischer zu verstehen.
Der Hausbesitzer habe sich jedoch sogar an Rhön-Grabfelds Landrat Thomas Habermann gewandt und um Vermittlung gebeten. Außerdem schaltete er einen Anwalt ein, der dann die Gültigkeit der Festsetzungen infrage gestellt hat. Das Landratsamt habe daraufhin den Einspruch geprüft, jedoch für unzulässig erklärt. Der Gemeinde sei kein Fehlverhalten vorzuwerfen, so das Resümee der Rechtsabteilung.
Kritik am Eigentümer des Blauen Hauses aus dem Gemeinderat von Nordheim
Susanna Petzold und Peter Suckfüll missfiel vor allem die Vorgehensweise des Hauseigentümers. Vielleicht habe der tatsächlich nichts von den Gestaltungsvorschriften gewusst, was aber letztendlich keine Bedeutung habe. Gleich der Gemeinde jedoch mit Rechtsmitteln zu drohen, sei keine akzeptable Umgangsform, beklagten beide Mandatsträger. Darüber hinaus könne eine nachträgliche Genehmigung eine Flut von Folgeanträgen nach sich ziehen.
Lediglich Volker Schulte-Overberg appellierte an seinen Kollegen am Ratstisch, kein Fanal zu setzen und auf die für den Hausbesitzer kostspielige Beseitigung der beanstandeten Mängel zu bestehen. Letztendlich lehnte das Gremium gegen eine Stimme eine Befreiung von den Festsetzungen der Satzung ab.
Konflikt um drei Kleingartenflächen in Nordheim
Mit dem gleichen Votum endete eine Abstimmung über einen Konflikt, der laut Gemeindeoberhaupt schon Jahrzehnte schwelen soll. Im Mittelpunkt stehen drei Kleingartenflächen in Nordheim. In diesen Schrebergärten haben im Laufe der Jahre Eigentümer bauliche Veränderungen vorgenommen. "Schwarzbauten halt", übersetzte Fischer lachend, die eigentlich genehmigungspflichtig sind.
Das Landratsamt hatte nun diese Zustände beanstandet. Um den Bestand zu retten, sollen über Bebauungspläne die Bereiche auf rechtlich vertretbare Grundlagen gestellt werden, stellte Fischer fest. "Wir haben versucht, alles unterzubringen, manches ging aber nicht."
Unter anderem ging es um Festsetzungen für Gebäudegrößen, Zaunhöhen, Verbote von Heizungsanlagen und Stromaggregaten. Die Bebauungspläne sollen jetzt ausgelegt werden und gehen ins Genehmigungsverfahren.
wenn in den Ortskernen immer mehr Häuser aussehen wie dasjenige links im Bild, weil die Leute keine Lust haben, die Forderungen der Voreigentümer/innen für eine ziemliche Ruine zu befriedigen, noch einen Haufen Geld reinstecken zu müssen und dann zu hören zu kriegen, das gehe so gar nicht... aber die sonderbaren, unautorisiert ins Kleingartengebiet gepflasterten Gebäulichkeiten/ Einrichtungen, das kriegen wir schon hin dass das geht?
Baut ein Haus nach modernsten Methoden in irgendeinem Siedlungsghetto,
stellt bei Euerem liebevoll renovierten Fachwerk -Haus im Altort den
Vorher-Zustand wieder her,
deckt das viel zu dunkle Dach ab und kloppt die sowas von unpassenden Fenster wieder raus!
Der dann noch vorhandene Baukörper kann dieses Dorf mit seiner Gestaltungssatzung für die nächsten Jahrzehnte bereichern.
Den Gemeindevorderen wird's Genugtuung bereiten,
und ob in der historischen Ruine irgendwann wieder leben einziehen wird,
daß sollte Euch herzlich egal sein!
Wäre halt schade um die Arbeit, ich finde Euer Haus wunderbar so wie es ist;
denn die wichtigste Aufgabe eines Hauses ist: ein Ort zu sein, in dem sich die Bewohner wohl fühlen.
Am Ende kann man nach Sonnenuntergang sogar von außen sehen, dass im Haus das moderne Teufelswerk der Elektrizität genutzt wird …
Also manchmal frage ich mich ja schon … aber im Ernst … !?
Was bitte ist denn an diesen Kunststoff-Sprossenfenstern auszusetzen?
Wären Ihnen vergammelte Holzfenster wie im Haus nebenan etwa lieber?
wenn die klügeren immer nachgeben, wird die Welt nur noch von Deppen regiert??
vielleicht sollten die Gestalten die Satzung mal überarbeiten,
freut euch über jeden der im Dorf was macht,
Bayern blau weiß, gut is
Nee, nix gut - mir senn in Franken! Soviel Vielfalt muss sein...