Der Biber ist derzeit ein Aufreger-Thema im Landkreis. Auch bei der Bürgerversammlung in Sondheim/Grabfeld am Dienstagabend nahm die Diskussion um das mittlerweile weit verbreitete Nagetier großen Raum ein. Wie Jutta Eckardt berichtete, hat sich ein Biber im Stadtteil angesiedelt – mit der Folge, "dass am Weidenbach nun gesunde Bäume im Stauwasser stehen und dürr werden". Die Sondheimerin sieht den gesamten Streuobstbaumbestand im Ort gefährdet, das angestaute Wasser in direkter Nähe zum Spielplatz berge zudem auch für Kinder Gefahren. Entsprechend richtete sie die Frage an Bürgermeister Michael Kraus: "Wie geht die Stadt damit um?"
Kraus verwies darauf, dass die Tiere geschützt sind und Dämme nicht einfach entfernt werden dürfen. Er habe bereits Gespräche mit dem Biberbeauftragten des Landkreises geführt, machte aber deutlich, dass hier Schäden sehenden Auges in Kauf genommen werden. Eckardt forderte daraufhin den Bürgermeister auf, zu handeln und sich für den Erhalt des gepflegten Grüngürtels um Sondheim einzusetzen.
Glasfaserausbau: Bislang 78 Anschlüsse in Sondheim beantragt
An der Halle am Berglein soll in Kürze ein Defibrillator angebracht werden. Der Standort sei mit Ortssprecher Frank Vetter besprochen worden, informierte der Bürgermeister, zumal die Halle gern für Feste genutzt werde. Auf den Einwurf, dass die Halle von der Dorfmitte am weitesten entfernt sei, entgegnete Kraus, dass dort viele Menschen zusammenkommen und die Wege in Sondheim dennoch kurze seien, wenn der Defibrillator an einem anderen Standort gebraucht würde.
Zum Glasfaserausbau im Stadtteil sagte Kraus, dass alle 113 Anschlüsse im geförderten Ausbaubereich liegen. "Das bedeutet, jedes Haus in Sondheim bekommt einen kostenfreien Glasfaseranschluss." Bislang seien jedoch erst 78 Anschlüsse beantragt worden. Der Ausbau in Mellrichstadt soll am 12. März beginnen, kündigte er an.
Alte Kastanie ist marode: Fällen oder sichern?
Weiterhin listete Kraus mehrere Vorhaben auf, die in diesem Jahr auf der Agenda im Stadtteil stehen. So werden der Außenputz am Feuerwehrhaus und das Dach der alten Viehwaage erneuert. Dort steht auch ein großer Kastanienbaum, der marode sei. Kraus stellte zur Diskussion, ob der Baum gefällt oder gesichert werden solle. Nägel mit Köpfen wurden bei der Bürgerversammlung diesbezüglich aber noch nicht gemacht.
Fest steht hingegen, dass der Grünabfallplatz verlegt und zum Teil überdacht wird, da Grünschnitt laut Kraus aufgrund neuer Vorgaben nicht mehr unter freiem Himmel gelagert werden dürfe. Zudem werden die neuen Bauplätze im Gebiet "An der Stirn" fertiggestellt, kündigte er an.
Anlieger ärgern sich über Autofahrer
Ein Nahwärmenetz könnte für Sondheim aufgrund der engen Bebauung in Betracht gezogen werden, regte Kraus an, das Interesse der Bürgerinnen und Bürger blieb bei der Versammlung verhalten.
Deutlich mehr Redebedarf hatten die Sondheimer, als die Verkehrssituation im Bereich Hinterm Dorf/Roßriether Straße zur Sprache kam. Anlieger monierten, dass dort zu schnell gefahren werde, und wünschten sich eine Beschränkung auf Tempo 30. Aufgrund des Glatteises am Dienstagmorgen kam zudem die Frage auf, welche Straßen wann gestreut werden.
Schließung des St. Niklas-Heims ist Thema in der Stadt
Nachdem die angekündigte Schließung des St. Niklas-Heims in Mellrichstadt in der Bevölkerung für Diskussionen sorgt, listete Kraus beim Bürgerforum nochmals die Gründe auf, die dazu geführt hätten, dass die Einrichtung rote Zahlen schreibt. Das Haus werde ab Herbst nicht mehr als stationäre Pflegeeinrichtung betrieben, möglich wäre aber eine neue Nutzung, etwa für betreutes Wohnen.
In der gut besetzten Halle am Berglein kamen ansonsten keine Themen zur Sprache, die den Bürgern unter den Nägeln brennen. Beim Blick in die Statistik zeigte Kraus auf, dass die Einwohnerzahl seit Jahren leicht sinkt. Derzeit leben 275 Bürgerinnen und Bürger in Sondheim. Zwei Geburten und sechs Sterbefälle wurden verzeichnet, dazu sieben An- und elf Abmeldungen.