
In Bad Neustadt soll sich der Bahnhofsvorplatz verändern. Geplant sind ein neues Busterminal sowie ein Fahrradparkhaus. Stadtbaumeister Michael Wehner und Architekt Paul Schmelzer vom Atelier Schmelzer Weber aus Dresden stellten die Pläne in der jüngsten Stadtratssitzung vor.
Bürgermeister Michael Werner (FW) erklärte, dass die BayWa-Kreuzungsbaustelle ab dem 5. November in die letzte Bauphase übergehe. "Da ist ein Ende in Sicht. Dann können wir uns auch wieder um andere Straßenbau- und Städtebauverschönerungsprojekte kümmern." Das Bahnhofsumfeld sei ein wichtiges Thema, das man nun angehen möchte.

Im März wurde der Auftrag an das Architekturbüro Atelier Schmelzer Weber vergeben. Laut Stadtbaumeister ist aktuell für die Überdachung des Busterminals eine leichte Stahlkonstruktion mit Membranfüllungen vorgesehen. Wehner verweist auf eine "optisch ansprechende" und gleichzeitig wirtschaftliche Umsetzbarkeit, vor allem mit Blick auf die großen Spannweiten der geplanten Dachkonstruktion im Bereich der Fahrspuren der Busse. Für das Fahrradparkhaus ist ebenfalls eine Stahlkonstruktion geplant. Darauf sollen Flächen für ein Gründach sowie eventuelle PV-Anlagen entstehen.
Bahnhofsumfeld und barrierefreier Bahnhofsumbau stehen nicht in Zusammenhang
Wenn man vor dem Bahnhofsgebäude in Bad Neustadt steht, soll linksseitig das Fahrradparkhaus entstehen. Das neue Busterminal ist rechts neben dem Bahnhof geplant – auf dem jetzigen Schotterparkplatz. Auch das kleine Nebengebäude, das aktuell noch zwischen Parkplatz und Bahnhofsgebäude steht, soll zurückgebaut werden, wie Architekt Paul Schmelzer auf Nachfrage erklärt.

Es wurde explizit darauf hingewiesen, dass die Bauarbeiten des Busterminals und Bike-and-Ride-Parkhauses im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes nicht mit dem barrierefreien Umbau des Bahnhofs und der Gleise in Zusammenhang stehen, so Werner. Dieser sehe einen Aufzug vor. Laut Stadtbaumeister Wehner plant die Deutsche Bahn den Umbau für 2028.
Die Gesamtkostenschätzung für den Hochbau von Busterminal und Fahrradparkhaus liegen aktuell bei circa 4 Millionen Euro. Architekt Schmelzer erklärt im Nachgang, dass es sich um eine Grobkostenschätzung anhand von Vergleichsprojekten, die das Architekturbüro realisiert hat, handelt.
Wie soll das Busterminal genau aussehen?
Das Bahnhofsumfeld soll einen Ankunftsplatz bekommen, wie Schmelzer erklärt, da das Bahnhofsgebäude nicht mehr als Bahnhofsgebäude genutzt wird. Der Architekt erklärt dem Stadtrat unter anderem, warum man sich für die nun angedachte Konstruktion entschieden habe, und nicht für eine mit Gründächern oder PV-Anlagen. Das wäre nach seiner Aussage zu aufwendig für den Ort. "Es geht auch um nachhaltiges Bauen. Nachhaltig ist es, wenig zu bauen und wenig Konstruktion zu verwenden", so Schmelzer. Deshalb hab man versucht, materialsparend zu arbeiten und mit einer "sehr wirtschaftlichen und leichten Konstruktion" heranzugehen.
Am überdachten Ankunftsplatz sollen neben dem Zugang zum Bahnhof und einem Aufzug eine zentrale Anzeigetafel für die Erstinformation installiert werden und zum Bahnhofsgebäude hin eine "grüne Insel" entstehen – gleiches ist auch auf der anderen Bahnhofsseite zum Fahrradparkhaus hin geplant. Durch die Membrankonstruktion ist der komplette Bushaltestellenbereich überdacht.
Die Bänke des Busterminals sind mit Rückwand so gestaltet, dass sie Windschutz bieten. "Es soll ein offener Ort werden, der hell ist, der freundlich ist", beschreibt Schmelzer die geplante Dachkonstruktion des Busterminals. Wenn man mit dem Zug nach Bad Neustadt hereinfährt, soll es einen "Wiedererkennungswert" haben.
Das ist fürs Fahrradparkhaus in Bad Neustadt geplant
An den Bänken sollen Vitrinen für Fahrpläne integriert werden sowie an der Seite die Anzeigen für die Busse samt Markierung für den Bussteig und integriertem Leitsystem für die Barrierefreiheit. Geplant sind Lautsprecher mit Tastern sowie ein in den Boden integriertes Blindenleitsystem sowie Abfalleimer.

Im Fahrradparkhaus werden die notwendigen Fahrradstellplätze untergebracht. Außerdem wird es einen Bereich geben, in dem Fahrradakkus geladen werden können sowie eine Servicestation (Aufpumpen und Wartung) vorhanden sein wird. Es soll durch die Bauweise weiterhin Licht hineinkommen und kein dunkler Ort geschaffen werden, erklärt Schmelzer. Im vorderen Bereich soll ein abgeschlossener Stellplatzbereich entstehen, in dem man sein Fahrrad mit entsprechendem Code geschlossen abstellen kann. Zudem soll ein Hausanschlussraum untergebracht werden.
Wann soll gebaut werden?
Bürgermeister Michael Werner freute sich über "ein gelungenes, optisches Design", vor allem mit Blick auf die Kritik aus der Bevölkerung und den Ist-Zustand des Bahnhofs, mit dem man "kein Werbebild für die Stadt Bad Neustadt abgibt". Mit dem Projekt sei die Brücke zur Altstadt abgeschlossen.
Stadtbaumeister Wehner erläuterte den geplanten zeitlichen Ablauf. Zuerst müssten im Bereich Donsenhaug die Park-and-Ride-Stellplätze gebaut werden, bevor auf die Flächen, auf denen das Busterminal entstehen soll, zugegriffen werden könne. Dann soll das Busterminal gebaut werden – laut Architekt mit Fahrradparkhaus. Im nächsten Jahr soll die 1,5-jährige Baustelle am Donsenhaug beginnen, gefolgt vom Busterminal.
Auch CSU-Stadtrat Bastian Steinbach freut sich, dass es mit dem Projekt weiter geht. "Das ist wirklich unser schäbigster Stadteingang, den wir in Bad Neustadt noch haben", sagt er. Er sei glücklich, dass nicht "0815" gebaut werde. Es ist ein "besonderes Bauwerk". Der Stadtrat beschloss einstimmig, das Projekt nach den vorgestellten Plänen weiterzuverfolgen.
Trotzdem wäre in manchen Bereichen eine Videoüberwachung nicht schlecht, denn
der Bahnhof wird schon seit Jahren vermehrt Treffpunkt von zwielichtigen Gestalten.
Müll und Vandalismus gehören schon fasst zur Tagesordnung.Mir tun da die Reinigungskräfte manchmal wirklich leid.
Vieleicht würde auch die vermehrte Präsenz von Ordnungsamt oder Polizei die Situation entschärfen.