
Ein verwunschener See mitten im Wald? Ein mystischer Friedhof? Ein romantisches Wasserschlösschen? Und ein Park, in dem Märchen zum Leben erweckt werden. Diese 30-Kilometer-Radtour durch das Grabfeld südlich von Bad Königshofen ist perfekt für Familien: Denn entlang der Strecke gibt es viel Zauberhaftes zu entdecken.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Die Tour startet am Marktplatz in Bad Königshofen. Von dort geht es vorbei am Bahnhof nach Merkershausen. Imposant ragt die sogenannte Schutzmantelkapelle aus den Feldern. Wir fahren weiter nach Kleinbardorf. Kurzer Stopp an dem vielleicht schönsten Wasserschloss im Grabfeld.
Über weite Fluren mit schönen Aussichten geht es weiter nach Sulzfeld. Am Badesee füllen wir die Flaschen und kühlen den Kopf mit einem Sprung ins Wasser. Denn jetzt kommt der anstrengende Teil der Tour.
Streuobstwiesen säumen die Feldwege nach Leinach. Von dort geht es ganz tief rein in den Sulzfelder Forst. Wenn die Höhenmeter geschafft sind, eröffnet sich ein zauberhafter Blick auf den Baunachsee, ein seltenes Idyll mitten im Wald auf fast 500 Metern über Null. Wir ruhen uns kurz aus, beobachten die Fische. Von denen gibt es einige.
Dann nehmen wir die Abfahrt zum Sambachshof. Der Freizeitpark zum Thema Märchen belohnt die Kinder für die Strapazen. Dann geht es ordentlich bergab.
Kurzer halt am Grabfeldblick, Foto für die Instastory und das Album, dann fahren wir über Merkershausen zurück nach Bad Königshofen.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Bad Königshofen liegt im nordöstlichen Mainfranken im Landkreis Rhön-Grabfeld. Mit dem Auto erreicht man die Stadt über die Autobahn 71, die man über die Ausfahrt 25 Bad Neustadt an der Saale verlässt. Die Bundesstraße 279 führt geradewegs nach Bad Königshofen. Kostenlos parken kann man am Busbahnhof an der Tuchbleiche. Mit dem Rad ist man von dort ein einer Minute am Marktplatz. Direkt dort gibt es auch Stellplätze, die sind aber an Werktagen kostenpflichtig.
Mit dem Zug kommt man aus allen Richtungen bis Bad Neustadt, von dort geht es mit dem Bus weiter. Der Betrieb der Bahnverbindung mit der sogenannten Grabfeldbahn wurde Ende der 90er eingestellt, die Strecke abgebaut.
3. Warum sollte ich dorthin?
Die Tour bietet auf gerade mal 30 Kilometern ein sehr abwechslungsreiches Landschaftsbild, von den weiten Fluren des Grabfelds, über alte Streuobstwiesen, Seen und Bächen, bis hin zu den tiefen Märchenwäldern des Sulzfelder Forstes. Die Strecke ist gesäumt von Sehenswürdigkeiten, die sowohl für kleine als auch für große Radfahrerinnen und Radfahrer interessant sind.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Tolle Blicke über das Grabfeld wechseln mit zauberhaften Orten. Bereits der Marktplatz in Bad Königshofen hat Schauwert. An allen Ecken blüht es, historische Bauten säumen den Platz. Wer Glück hat erlebt das Glockenspiel am Rathaus. Dreimal am Tag wiederholt sich das Spektakel.
Die Schutzmantelkapelle bei Merkershausen bietet einen idyllischen Rahmen zum rasten. Noch besser pausiert es sich aber am Wasserschloss in Kleinbardorf. Welche Prinzessin wohl dort residiert? Im Schlosspark findet man zwischen Hecken und Sträuchern auch zeitgenössische Skulpturen.

Für eine längere Unterbrechung bietet sich der Badesee in Sulzfeld an. Ein Paradies für Kinder. Und viel Platz im Schatten.
Highlight der Tour ist aber ganz sicher der Baunachsee hoch oben im Sulzfelder Forst. Was für ein Idyll. Richtig märchenhaft wird es dann im Märchenwald Sambachshof, einem Freizeitpark für Familien, der sich mit den Märchen der Gebrüder Grimm beschäftigt.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Strecke ist mit 30 Kilometern zwar kurz, hat aber viel zu bieten. Von daher sollte man auf jeden Fall einen ganzen Tag einplanen. Das gibt genug zeitlichen Spielraum, um die zahlreichen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Man kann die Tour auch zu einem Wochenendtrip ausdehnen, und im exotischen Schäferwagenhotel in Leinach nächtigen: zum Beispiel im Hexenbaumbett oder im Feenbaumhaus.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Ganz klar der Sommer. Allein wegen des Badesees in Sulzfeld. Ein Großteil der Strecke führt über freie Fluren, also vielleicht nicht gerade die Tage mit den tropischen Temperaturen auswählen. Oder eben früh starten. Nach dem Badesee geht es relativ schnell in den schattigen Schutz des Waldes.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour eignet sich perfekt für Familien. Egal ob Wasserschloss, Badesee oder Märchenwald - die Kinder werden begeistert sein. Der Anstieg zum Baunachsee ist nicht ganz einfach, aber mit Pausen gut zu schaffen. Und es lohnt sich.

Den sogenannten Judenhügel sparen die Familien besser aus: zu steil, zu holprig. Das ist eher was für die Geländecracks. Wer den Jüdischen Friedhof trotzdem besichtigen will, kann das auch von Kleinbardorf aus tun. Wer sich sportlich unterfordert fühlt startet von Bad Neustadt und fährt über Maria Bildhausen nach Kleinbardorf und steigt dort in die Runde ein.
Ein Großteil der Tour führt über unbefestigte Wege, vernünftige Reifen mit Profil helfen hier immens. Mit dem Rennrad ist das Ganze nicht zu empfehlen.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Die Bockwurst am Sulzfelder Badesee ist lecker - und riesig. Es gibt kaltes Kreuzberg-Bier vom Fass, dazu einen Mix aus griechischer, italienischer und deutscher Küche. Alles dabei, was das Kinderherz begehrt. Vegetarier können auf die Pizza ausweichen.
Am Marktplatz in Königshofen gibt es zahlreiche Möglichkeiten um einzukehren. Die Bratwurst auf die Hand kostet hier noch moderate 2,60 Euro. Die Torten im Café Heintz sehen zum Anbeißen aus.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will – was bietet die Umgebung?
Wie könnte man die Strapazen einer Tour besser kurieren, als mit einem Thermenbesuch? Hier gibt's Salzsee, Saunadorf und Badelandschaft und sogar eine Bowlingbahn. Da kommen alle auf ihre Kosten. Oder man verbindet die Tour mit einem Ausflug in die nahegelegene Rhön. Die Kleinen freuen sich über eine Fahrt auf der Sommerrodelbahn an der Wasserkuppe. Oder einen spannenden Besuch im Schwarzen Moor.



