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Bad Königshofen
Nachhaltiger baden in Bad Königshofen: Die Frankentherme ist bei der Stromproduktion nahezu autark
Seit kurzem gehört eine große PV-Anlage zum "Energie-Portfolio" der Bad Königshöfer Frankentherme. Was außerdem noch für einen nachhaltigen Betrieb getan wird.
Rechnerisch autark, was die Stromversorgung betrifft: Die neue PV-Anlage auf dem Dach der Bad Königshöfer Frankentherme nahm vor wenigen Wochen ihren Betrieb auf.
Foto: Georg Leupold | Rechnerisch autark, was die Stromversorgung betrifft: Die neue PV-Anlage auf dem Dach der Bad Königshöfer Frankentherme nahm vor wenigen Wochen ihren Betrieb auf.
Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 08.02.2024 22:52 Uhr

Die jüngste Sitzung des Bad Königshöfer Kurverwaltungsrats nutzten Kurdirektor Werner Angermüller und Bürgermeister Thomas Helbling, um über Neuigkeiten zum Thema "Umweltfreundliches Baden und Saunen in der Frankentherme" zu informieren. Wichtigste Mitteilung: Die neue Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Frankentherme nahm Mitte April ihren Betrieb auf und erzeugt seitdem Strom, der in der Therme selbst verbraucht wird.

Schnelle Amortisation der Investitionen

Über die Leistungsfähigkeit der neuen über 1100 Quadratmeter großen PV-Anlage, die wegen Lieferschwierigkeiten bei einigen technischen Geräten etwas später als geplant ihren Dienst aufnahm, informierte Frank Engler, Leiter Innendienst und Einkauf bei der Firma "Müller Systems", die die insgesamt 612 PV-Module samt dazugehöriger Technik installiert hat und betreut.

Frank Engler, Leiter Innendienst und für den Einkauf bei 'Müller systems' zuständig, neben einer Hinweistafel, die im Eingangsbereich über die neue PV-Anlage auf dem Dach der Frankentherme informiert.
Foto: Alfred Kordwig | Frank Engler, Leiter Innendienst und für den Einkauf bei "Müller systems" zuständig, neben einer Hinweistafel, die im Eingangsbereich über die neue PV-Anlage auf dem Dach der Frankentherme informiert.

Engler betonte, dass bei dem Aufbau der Anlage mit einer Peak-Leistung von 235,62 kWp praktisch nur Komponenten aus Deutschland verwendet wurden. "Das war zwar etwas teurer, dafür läuft die Garantie länger und die Module haben eine höhere Leistungsdichte." Mit rund 300.000 Euro sei man im gesteckten Kostenrahmen geblieben. "Nach sechs bis spätestens zehn Jahren werden sich die Investitionen amortisiert haben."

Strom wird weitgehend selbst erzeugt

Engler wies darauf hin, dass die Frankentherme in Sachen Stromerzeugung nun nahezu autark sei, rechne man die Leistungen der Gas-Blockheizkraftwerke und die der neuen PV-Anlage zusammen. Kurdirektor Werner Angermüller ergänzte, dass man zwar nach wie vor auf die gasbetriebenen BHKWs angewiesen sei, diese aber hocheffizient arbeiteten und möglicherweise schneller als gedacht auf Wasserstoff umgestellt werden könnten. Zudem lieferten sie wie die Biogasanlage in der Bamberger Straße auch noch Wärmeenergie für die Frankentherme.

Angermüller informierte über weitere Schritte, die die Kurbetriebs GmbH gemeinsam mit der Stadt unternommen hat, um möglichst nachhaltig und umweltfreundliches Baden und Saunen in der Frankentherme zu ermöglichen. "Neben der neuen PV-Anlage und dem Bezug von Bioenergie zählen die Ladesäulen für E-Autos und E-Bikes und die neue autarke Außenbeleuchtung dazu."

25. Jubiläum: Kurdirektor Werner Angermüller (rechts) ist seit dem 1. Mai 1998 Geschäftsführer der Kurbetriebs GmbH und seit 1. Dezember 2008 Kurdirektor der Stadt. Bürgermeister Thomas Helbling dankte ihm für die geleistete Arbeit.
Foto: Alfred Kordwig | 25. Jubiläum: Kurdirektor Werner Angermüller (rechts) ist seit dem 1. Mai 1998 Geschäftsführer der Kurbetriebs GmbH und seit 1. Dezember 2008 Kurdirektor der Stadt.

Dank für 25 Jahre Geschäftsführung

Auch Bürgermeister Thomas Helbling nannte die Inbetriebnahme der neuen PV-Anlage auf dem Dach der Frankentherme einen weiteren wichtigen Schritt, in Zeiten von Klimawandel und Rohstoffknappheit den Betrieb der Therme noch nachhaltiger zu gestalten. Der Bad Königshöfer Rathauschef nutzte die Gelegenheit, um Werner Angermüller für seine 25-jährige Leitungstätigkeit in der Therme zu danken - seit 1. Mai 1998 als Geschäftsführer der Kurbetriebs GmbH und seit 1. Dezember 2008 als Kurdirektor.

In diese Zeit sei neben der Generalsanierung der Frankentherme die Eröffnung des Wohnmobilstellplatzes und auch die Errichtung des Gradierpavillons gefallen. "Auch der Heilwassersee wurde unter Federführung von Werner Angermüller gebaut und die Therapieabteilung generalsaniert", sagte Thomas Helbling.

Biogasanlage sorgt für Wärme in der Therme

Bad Königshofen nahm im Jahr 2006 eine Art Pionierrolle ein, als die örtliche Biogasanlage in Betrieb ging. Sie speist nicht nur Strom ins öffentliche Netz ein, sondern liefert auch Wärme zum Heizen, unter anderem für die Frankentherme inklusive Heilwassersee. Per Fernwärmeleitung fließt bis zu 90 Grad warmes Wasser aus der vor allem mit Energiemais betriebenen Biosgasanlage am Stadtrand in die Therme und wird dort in das Heizungsnetz eingespeist. So können etwa zwei Drittel des Wärmebedarfs der Therme mit Saunadorf und Heilwassersee durch das regenerative, nachwachsende Rohstoffe gedeckt werden.
Quelle: ak
 
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