Der Jahreswechsel 2022/2023 steht bevor. Während der eine Teil der Gesellschaft am 31. Dezember noch damit beschäftigt ist, auf den letzten Drücker Besorgungen für das große Silvester-Essen zu erledigen, lassen andere das zu Ende gehende Jahr noch einmal in Ruhe Revue passieren. Und wiederum andere machen weder ersteres noch letzteres, sondern verbringen die Zeit an ihrem Arbeitsplatz.
Umgeben nicht von Familienmitgliedern oder Freunden, sondern von Kolleginnen und Kollegen. Seien es die Einzelhändler oder Gastwirte, die die Festtagsverpflegung gewährleisten, Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger oder Ärztinnen und Ärzte, die auch älteren oder kranken Menschen festliche Stimmung näher bringen möchten.
1. Kinderbetreuerin Anna Lauer: Lagerfeuer und Stockbrot für Kinder der "Mürschter Knopfkiste"
Anna Lauer aus Bad Neustadt arbeitete die vergangenen Jahre noch als Konditorin. Zu der Zeit begann ihr Arbeitstag morgens um 5 Uhr und endete zeitig zum Silvester feiern. In diesem Jahr betreut sie erstmalig sechs Kinder, im Alter von vier bis sieben Jahren, in der Münnerstädter Knopfkiste. Die "Mürschter Knopfkiste" ist eine Kleinkind-Wohngruppe für Mädchen und Jungen, die Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten zeigen.
Die 25-Jährige bereitet für die Kinder an Silvester einen Lagerfeuerabend mit Stockbrot und Fingerfood inklusive Partydisco vor. Kurz vor dem zu Bett gehen ist als kleines Highlight noch eine Wunschraketenaktion geplant, bei der leere Teebeutel angezündet und in die Luft gelassen werden. Die Kinder würden sich schon besonders auf das Event freuen und dürften ausnahmsweise länger aufbleiben, berichtet Anna Lauer. Ihre größten Bedenken liegen darin, dass alle Kinder gleichzeitig um Mitternacht vom Feuerwerk wach werden und sie die Kleinen wieder zum Schlafen bringen muss.
2. Altenpfleger Jan-Peter Wisbar: Ein Arbeitstag, wie jeder andere auch
Im Berufsleben dürfe die Freude an der Arbeit und das Miteinander mit den Kolleginnen und Kollegen, die den einen oder anderen Spaß während eines fordernden Arbeitstages verstehen, nicht fehlen. Das findet der Altenpfleger Jan-Peter Wisbar aus Willmars. Er arbeitet im Franziska-Streitel-Altenheim in Mellrichstadt. Mit dem Herzen dabei zu sein, stehe für ihn an oberster Stelle.
Im Grunde sei Silvester ein Arbeitstag, wie jeder andere auch. Bei den Pflegerinnen und Pflegern herrsche an diesem Tag allerdings eine besonders gute Stimmung, womit sie auch die Bewohnerinnen und Bewohner anstecken möchten, versichert er.
Es werde ein passendes Programm für die Seniorinnen und Senioren geboten und ein leckeres Festtagsessen serviert, bei dem jeder auf seine Kosten komme. Für das nächste Jahr wünscht er sich, dass der Umbau des Altenheims reibungslos verläuft.
3. Gastronom Jürgen H. Krenzer: Den Gästen einen unterhaltsamen Abend bieten
Das leibliche Wohl steht auch zum Jahreswechsel im Mittelpunkt des Gastronomen Jürgen H. Krenzer in Seiferts. Seitdem der 57-Jährige das Familienunternehmen übernommen hat, werden die Hausgäste am Silvesterabend nach einer gemeinsamen Rhönwanderung und warmen Punsch beim Silvesterfeuer mit Köstlichkeiten aus der Region verwöhnt.
Das Ganze wird seit der Jahrhundertwende 1999/2000 mit einem "Küchenmarathon" abgerundet. Dabei werden die Gäste pärchenweise vor und nach dem Essen gewogen. Das Paar mit der höchsten Gewichtszunahme darf abschließend einen kleinen Preis aus der Küche erwarten. Im Vordergrund stehe hierbei natürlich der Spaß und das spielerische Miteinander der Beteiligten, erklärt Jürgen H. Krenzer.
An Silvester zu arbeiten, ist für ihn normal: "Ich kenne es nicht anders." Dennoch könne er sich den Silvesterabend auch anders vorstellen. Denkbar ist für ihn auch ein gemütlicher Abend zum Nachdenken über das Vergangene und die Ziele für das kommende Jahr.