
Wiesen im Spessart wiederherstellen, die Beweidung in Muschelkalk-Lebensräumen im Landkreis Würzburg organisieren, Aktionen zu Rettung des Feuersalamanders am Kreuzberg oder Maßnahmen zum Schutz von Arnika oder des Birkwildbestandes in der Langen Rhön: Das sind nur einige der Aufgaben, für die sich Gebietsbetreuerinnen und Gebietsbetreuer in Unterfranken engagieren. Vor 20 Jahren wurden in Bayern die ersten Stellen für sie geschaffen. Dieser Geburtstag wird nun in jedem der sieben bayerischen Bezirk gefeiert. Für Unterfranken wurde das Fest im Naturschutzgebiet Lange Rhön unter dem Motto "Gebietsbetreuung Unterfranken - Teil des Bayerischen Erfolgsmodells" organisiert.

Dabei stand aber nicht nur die Feier mit dem Genuss regionaler Produkten aus den verschiedenen Betreuungsgebieten im Mittelpunkt, die Gebietsbetreuer nutzten den Anlass auch, um ihre vielfältige und "für die Natur in Bayern unverzichtbare" vorzustellen und für diese Form des Naturschutzes zu werben. Schließlich muss die Finanzierung ihrer Stellen alle drei Jahre neu genehmigt werden. Dazu muss der Landtag jeweils die entsprechenden Mittel freigeben, die der Bayerische Naturschutzfonds dafür benötigt. Entsprechend waren die beiden Grünen-Landtagsabgeordneten, Patrick Friedl und Paul Knoblach, gern gesehen Gäste.

Allerdings war die Werbung im Kreis der Teilnehmer nicht unbedingt erforderlich. Nicht nur die beiden Abgeordneten, sondern auch die Vertreter der unterfränkischen Naturschutzverwaltung oder der verschiedenen Trägerorganisationen der einzelnen Betreuerstellen wie dem Bund Naturschutz oder dem Landesbund für Vogelschutz mussten offensichtlich nicht von der Bedeutung der Gebietsbetreuung überzeugt werden.

Nach einem Treffen am Schwarzen Moor ging es zunächst mit dem Bus zum Hohen Polster. Während der Fahrt wies Landrat Thomas Habermann auf die einmalige Landschaft der Langen Rhön hin und würdigte den Beitrag der Gebietsbetreuung für den Erhalt des ökologisch so wertvollen Schutzgebietes.

In einer kurzen Würdigung blickte die Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds und "Rhönfan", Ulrike Lorenz, nicht nur auf die Entstehungsgeschichte der Gebietsbetreuung in Bayern zurück, sie hob auch den Anteil der verschiedenen Träger für das Gelingen dieses Models hervor und die "hervorragende Arbeit" der Gebietsbetreuer. "Bleiben Sie weiter so aktiv, so kreativ und so motiviert", lautete ihr Appell."

Dem konnte sich Bereichsleiter Umwelt bei der Regierung von Unterfranken, Bertram Eidel, nur anschließen. Für ihn ist die Gebietsbetreuung neben anderen Gründen essenziell für den Naturschutz, weil die Gebietsbetreuer "nah an der Kundschaft" seien. Sie bildeten ein unverzichtbares Bindeglied zu den Landnutzern. "Überall, wo Sie im Einsatz sind, klappt es sehr gut", so sei Fazit.

Nachdem die unterfränkischen Gebietsbetreuer sich und ihr Aufgabengebiet kurz vorgestellt hatte, wurde es praktisch. Zu dem besonderen Anlass hatten sich die Organisatoren um den zuständigen Gebietsbetreuer Torsten Kirchner etwas Besonderes ausgedacht. Um eines der großen Probleme und damit auch einen Arbeitsschwerpunkt der Gebietsbetreuung im Naturschutzgebiet Lange Rhön vorzustellen, waren alle Gäste zum Lupinen-Mähen eingeladen.
