Das Staunen über die steigenden Spritpreise geht weiter. "Das war doch immer die günstigste Tankstelle in der Region", sagt ein Mann vor einer Tankstelle im Raum Karlstadt. Wenige Augenblicke später wird ein Kunde beim Bezahlvorgang im Laden laut und unfreundlich, er verlässt verärgert die Tankstelle. "Es ist jeden Tag das Gleiche. Furchtbar, ich kann es nicht mehr hören", sagt der Mitarbeiter hinter der Kasse.
Die Wut der Kundinnen und Kunden gegenüber dem Tankstellenpersonal steige, obwohl die Mitarbeitenden oder die Tankstellenpächter nichts für die hohen Preise könnten. Dass er angegriffen werde, glaubt der Mitarbeiter zwar nicht, aber ein bisschen gestiegen sei seine Angst schon.
Keine Angst vor persönlichen Angriffen
Gelassenheit herrscht dagegen an einer Tankstelle in Marktheidenfeld. Natürlich gebe es manchmal einen blöden Spruch, "aber dann lachen wir und dann ist gut", erzählt eine Mitarbeiterin. Sorgen mache sie sich nicht, "die Marktheidenfelder sind überwiegend vernünftig", sagt die Frau.
An einer anderen Marktheidenfelder Tankstelle berichtet eine Mitarbeiterin davon, dass die Grundstimmung an der Zapfsäule inzwischen eine ganz andere sei. "90 Prozent machen einen blöden Spruch", weil sie sich über die hohen Spritpreise aufregen, sagt sie. Persönliche Angriffe habe sie bislang aber keine erlebt. Davor habe sie auch keine Angst.
Tankrabatt-Vorschlag von Christian Lindner "eine richtige Unverschämtheit"
"Die Leute werden lauter", berichtet der Eigentümer einer Tankstelle in der Nähe von Gemünden. Aber Angriffe habe es noch keine gegeben. "99 Prozent machen einen Spruch", sagt er. Ein Kunde "hat mal auf die Theke geschlagen vor Wut", sagt er. Zudem werde das Tankstellenpersonal häufig beschimpft.
"Die Preise rauf, das mache doch nicht ich", sagt er zu den Kundinnen und Kunden. Da die Abrechnung nach Litern läuft, habe er nichts von den steigenden Preisen. "Aber der Staat hat was davon, er profitiert von den hohen Steuern", sagt er. "Die Tankstellenpächter machen nur noch die Drecksarbeit der großen Haie", also der Mineralölkonzerne, so der Inhaber. "Wir sind nur die Zwischenspeicher, die den Mist verkaufen dürfen, den die großen Konzerne anbieten", schimpft er.
Zuletzt sei er vermehrt auf den Vorschlag von Finanzminister Christian Lindner angesprochen worden, dass die Tankstellenpächter den Kundinnen und Kunden beim Bezahlen einen Rabatt gewähren, den sie irgendwann zurückbekommen. "Das ist eine Lachnummer, eine richtige Unverschämtheit", sagt er, der das Geld auslegen müsste. Mit den 1,5 Cent, die er pro Liter bekommt, blieben ihm 120 bis 150 Euro am Tag übrig – "wenn es gut läuft". Ansonsten lebe er vom Shopverkauf. Mit dem steigendem Mindestlohn müsse er auch hier die Preise erhöhen. "Die Leute überlegen sich erst recht zweimal, ob sie etwas kaufen", sagt er.
Verändertes Tankverhalten an den Zapfsäulen
Das Tankverhalten sei inzwischen "komplett unterschiedlich", berichtet die Mitarbeiterin einer Marktheidenfelder Tankstelle. Die "klassischen 20-Euro-Tanker gibt es nicht mehr", sagt sie. Es gebe zwei Fraktionen: Die einen, die ihr Auto komplett volltanken, weil sie Angst davor hätten, dass die Preise weiter steigen. Die anderen würden nur sehr wenig tanken, weil sie die Hoffnung hätten, dass die Preise bald wieder fallen. Diese Zuversicht teilt auch der Mitarbeiter einer Tankstelle nahe Karlstadt. "Wir müssen abwarten, das ist jetzt einfach so, aber irgendwann wird es auch wieder billiger", sagt er.
Sein Ratschlag: Alle sollten sich überlegen, ob und wann sie ihr Auto wirklich bräuchten, und welche Strecken man auch zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen könne. "Zum Zigaretten holen muss ich nicht mit dem Auto fahren", sagt er. Diese Überlegungen scheinen einige Kundinnen und Kunden zu teilen. "Die Leute kündigen immer wieder an, dass sie zukünftig weniger oder sinnvoller fahren wollen", berichtet ein Tankstellen-Inhaber aus dem Landkreis.
Die Preise werden über Spekulanten hoch gehalten um dann zusätzlich zu den jetzt schon überzogenen Preisen auf Kosten des Steuerzahlers (Tankrabatte oder wie auch immer) moch höhere Profite einzufahren. Der Zusammenhang von Solidarität, dass jeder Mitbürger fossile Energieträger einsparen soll und Tankrabatten ist völlig widersprüchlich.
Nein - hier sollte das Bundeskartellamt seine Arbeit aufnehmen und einfach der Profitgier der Konzerne Einhalt gebieten.
Die Schuldigen für hohe Preise sind wir alle, denn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmen den Markt und somit auch den Preis.
Es wurden die letzten beiden Wochen die gleichen Durchschnittsgeschwindigkeiten wie sonst auch gemessen.
Am 4.März habe ich noch für 1,879€/Liter E10 getankt, 6 Tage später für 2,139€/Liter E10.
über die Benzinpreise finde ich lächerlich.
Jahrelang wurden immer schwerere, stärkere und größere Autos gekauft ohne Rücksicht auf Verbrauch und Umwelt.
Der Fahrstil vieler Mitmenschen ist darüber hinaus alles andere als ökologisch sinnvoll oder sparsam.
Erst letzten Freitag wurde ich kurz vorm Ortsschild bei Tempo 80 meinerseits von einem BMW Fahrer überholt, der natürlich unmittelbar nach dem Überholvorgang die ganze Energie durch eine Vollbremsung vernichten musste.
Wer bereits vor Jahren bewusst seine Fahrzeuge gesucht hatte, der kann die vermutlich kurzfristige Welle im Treibstoffpreis einfach lockerer überstehen.
Ich jammer doch nicht. Ich stelle fest, dass sehr viele Autofahrer sich nach wie vor unvernünftig verhalten. Und das mache ich nicht nur an der Größe des Fahrzeugs fest.
Und glauben Sie mir, ein Elektroauto erkenne ich. In diesem Falle war es ein 3er BMW, der mich so unvernünftig überholt hat.
Ja die bösen BMW-Fahrer! Überprüfen Sie die eigene Fahrweise, vielleicht hatte er es nämlich einfach satt hinter Ihnen her zu schleichen. Dann überholt man wann immer es möglich ist. Ein BMW ist selbst als SUV kein Säufer denn 6 Liter/100km sind doch annehmbar, oder etwa nicht? So mancher Klein(st)wagen hat auch nicht weniger Verbrauch.
Dass das hier zufällig ein BMW Fahrer ist sicherlich nur Zufall.
Dass ich ein Schleicher sein soll behaupten sicherlich nur notorische Raser. In dem betreffenden Straßenabschnitt war vorher eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h, weil dort ein Sportgelände ist, und warum soll man dann noch hoch beschleunigen, wenn zwischen Sportgelände und Ortsschild vielleicht zwei- bis dreihundert Meter sind?
Und beim Verbrauch reden Sie aber schon von einem modernen Dieselmotor, der angemessen gefahren wird und nicht von einem alten Dreier mit Benziner, der sinnlos beschleunigt wird.
die Mehrwertsteuer beträgt bei einem Benzinpreis von 2,20 Euro (gerundet) 0,35 Euro... bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro (gerundet) 0,25 Euro...
also verdient der Staat 10 Cent mehr, wenn der Preis um 60 Cent steigt...
das ist ganz einfache Mathematik...
wer verdient sich jetzt wohl ne goldene Nase?
Es ist eine Schande der Deutschen Regierung. Die Deutschen Bürger werden nur noch abgezockt.
Das eingenommene Steuergeld kommt wieder in den Haushalt und später dem einzelnen Bürger zugute. Strassen, Brücken etc. müssen von irgendwem bezahlt werden.