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Marktheidenfeld
Wonnemar Marktheidenfeld: Stamm erklärt die Vergleichsverhandlungen für gescheitert
Bürger wünschen sich auf der Bürgerversammlung einen schonenderen Umgang mit dem Wasser. Die Pläne zur Umgestaltung des Udo-Lermann-Areals kommen nicht voran. 
Die Vergleichsverhandlung zwischen der Stadt Marktheidenfeld und der Betriebsgesellschaft '0815 Men & Sta' sind gescheitert, erklärte Bürgermeister Thomas Stamm auf der Bürgerversammlung.
Foto: Silvia Gralla | Die Vergleichsverhandlung zwischen der Stadt Marktheidenfeld und der Betriebsgesellschaft "0815 Men & Sta" sind gescheitert, erklärte Bürgermeister Thomas Stamm auf der Bürgerversammlung.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 22.07.2024 02:31 Uhr

Noch immer gibt es keine Lösung im Streit um das Freizeitbad Wonnemar in Marktheidenfeld. Dies erklärte Bürgermeister Thomas Stamm auf der Bürgerversammlung am Montag. Bis zum vergangenen Freitag waren die Parteien vom Landgericht Würzburg aufgefordert, eine Einigung in dem festgefahrenen Streit zu finden. "Doch die Vergleichsverhandlungen sind gescheitert", so Stamm. Die Vorstellungen der Stadt auf der einen Seite und Interspa mit der Betriebsgesellschaft "0815 Men & Sta" auf der anderen Seite hätten zu weit auseinandergelegen.   

Daher seien erst einmal wieder die Gerichte am Zug, so das Stadtoberhaupt. Auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum antwortete er, dass sich dieser Prozess nicht beschleunigen lasse. Das Problem sei, die Stadt würde vor Gericht Recht bekommen, könne aber trotzdem nicht ins Bad. Dankbar ist Stamm, dass der Stadtrat bei der Frage des Vorgehens "mit einer Stimme sprechen" würde.

Das Freizeitbad "Am Maradies" (Stamm versuchte, den Name Wonnemar zu vermeiden) war nur ein kurzes Thema der Bürgerversammlung, zu der circa 100 Menschen in den großen Sitzungssaal des Rathauses gekommen waren. Stamm gab einen Überblick über laufende Bauprojekte, über die Finanzen der Stadt und die Pläne für die Zukunft. 

Udo-Lermann-Areal: Kein schöner Anblick

Zu den wichtigsten Projekten gehört die Entwicklung des Udo-Lermann-Areals. Doch es gehe nicht richtig voran, sagte Stamm, der Anblick des Hauses sei nicht schön. Die Stadt habe aber keinen Zugriff, da es ein privatwirtschaftliches Projekt ist. Erfreulich dagegen ist, dass auf dem Grundstück gegenüber das Heimstättenwerk zusammen mit der Raiffeisenbank bezahlbaren Wohnraum schaffen will.

Ein ebenso schwieriges Thema ist die Einrichtung eines Ärztehauses in Marktheidenfeld. Stamm sagte, die Stadt könne keinen Platz vorhalten, sondern ein solches Ärztehaus müsste zusammen mit den hier niedergelassenen Ärzten entwickelt werden.  Aufgrund der Altersstruktur der niedergelassenen Ärzte sei aber ein solches Projekt nur schwer zu realisieren. "Wir sind aber im Gespräch", so der Bürgermeister.

Nur Ausbesserungsarbeiten an der Friedensstraße

Nach dem Rechenschaftsbericht kamen Bürgerinnen und Bürger zu Wort. Rainer Zöller hatte seine Frage schriftlich eingereicht, war aber auch persönlich anwesend, um sein Anliegen zu vertreten. Zöller beklagt den "außergewöhnlich schlechten Zustand" der Friedensstraße zwischen Oberländer- und Petzoltstraße. Der Fahrbahnbelag sei eingebrochen. Bauamtsleiter Andreas Burk verwies auf den Willen der Stadt, jedes Jahr Straßen zu sanieren. Eine Komplettsanierung der Friedensstraße sei aber noch nicht vorgesehen, kleinere Ausbesserungsarbeiten könnten gemacht werden.

Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Bürgerversammlung in Marktheidenfeld am Montagabend.
Foto: Klaus Gimmler | Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Bürgerversammlung in Marktheidenfeld am Montagabend.

Simon Herzog beklagt parkende Lkws im neuen Industriegebiet "Schlossfeld", obwohl dort ein absolutes Halteverbot ausgewiesen ist. "Wir haben hier keinen kostenfreien, ausgelagerten Autobahnrastplatz", meinte er. Burk antwortete ihm, dass die Polizei schon mehrfach um verstärkte Kontrolle gebeten wurde. Allerdings könnten die meist osteuropäischen Fahrer wegen der Verpflichtung der Einhaltung der Ruhezeiten nicht belangt werden. Immerhin konnte Burk auch auf Anfrage von Herzog mitteilen, dass das herrenlose Auto in Altfeld mittlerweile abgeholt worden sei. 

Für Elisabeth Fleuchaus ist es wichtig, dass die Stadt den Wasserhaushalt besser regelt. "Mal regnet es zu viel, mal zu wenig", sagte sie. Die Lösung sieht sie im Konzept der "Schwammstadt".  Straßen müssten renaturiert und Dächer begrünt werden. Das kostbare Regenwasser werde so gespeichert und es gebe so auch einen Schutz vor Starkregen. Burk verwies auf die Renaturierung des Erlenbachs. Zudem unterstütze die Stadt die Anlage von Zisternen.

Für den Wasserhaushalt Flächen entsiegeln

In  eine  ähnliche Richtung zielte die Frage von Michael Kroschewski. Er befürchtet, dass das Neubaugebiet "Alte Ziegelei" aufgrund seiner Geländeform bei Starkregen gefährdet sei. Burk antwortete ihm, dass eine Regenrückhalte- und Versickerungsmulde angelegt werde. Auch auf Anfrage von Kroschewski sagte Burk, dass in der Verwaltung über die Entsiegelung von Flächen beispielsweise am Schwimmbad und am Parkplatz am Main diskutiert wurde. Die Aufgabe, private und gewerbliche Grundbesitzer von der Notwendigkeit der Flächenentsiegelung zu überzeugen, obliege dem neuen Umweltbeauftragten, der ab September eingestellt ist.

Ein ganzer Fragenkatalog wurde vom Bündnis für Demokratie und Vielfalt eingereicht. Das Bündnis wünscht sich unter anderem mit den auf der Bürgerversammlung anwesenden Bürgern Reinhold Grimm und Ellen Hüsam mehr Bildungsangebote neben "Blasmusik und Bierzeltkultur". Die Antwort von Jugendpflegerin Stephanie Namyslo lag schriftlich vor. Sie verwies auf viele Aktionen der Jugendpflege, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken. Inge Albert von Stadtmarketing gab einen Überblick über das vielfältige Bildungsangebot der Stadtbibliothek, der Volkshochschule und des Franck-Hauses.

 
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Kommentare
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  • Wolfgang Barthel
    Wie Flächentsiegelung anzustreben und in die Verantwortung der Bürger und Gewerbetreibender zu geben funktioniert sieht man daran, dass es weiterhin möglich ist mehrere Hundert Quadratmeter zu asphaltierten für Abstellplätze gebrauchter Autos wie es derzeit von der Firma Hettinger vorgenommen wurde. Nichts begriffen und nichts gelernt aus dem Starkregen an Fronleichnam letzten Jahres. Wahrscheinlich wurde alles so gebaut, dass das Autohaus verschont bleibt und alle andere Richtung mein das ausbaden müssen.
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  • Bernhard Schebler
    Wenn die Stadt Marktheidenfeld nicht auf den Vergleich von 0815 Men & Sta eingeht, dann
    geht es Jahre lang mit den Gerichtsverhandlungen weiter wie bisher. Die Gerichtsverhandlungen
    kosten der Stadt auch genug.
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  • Matthias Pfeifer
    Richtig! Oft muss man erkennen wie es vorangeht….Stadtradt & Bürgermeister haben exklusiv andere Meinung.
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  • Hermann Spitznagel
    Wo leben wir?
    Beim Wonnemar bekommt die Stadt vor Gericht recht, darf aber nicht ins Bad.
    Die LKWs parken im Parkverbot, die Fahrer können aber nicht belangt werden.
    Nur die Dummen bezahlen brav ihre Strafzettel.
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  • Manuel Rettner
    Einfach mal ein bisschen weniger jammern, dann macht das Leben auch wieder mehr Spaß.
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