Von 1984 bis 2008 war Leonhard Scherg Erster Bürgermeister der Stadt Marktheidenfeld, die ihn 2008 zum Ehrenbürger ernannte. An diesem 16. Juli feiert der Altbürgermeister seinen 80. Geburtstag. Wir fragten ihn, wie er seinen Geburtstag feiern wird und worauf er besonders stolz ist.
Leonhard Scherg: Ausgezeichnet. Ich brauche nur ein paar Pillen mehr.
Leonhard Scherg (lacht): Lange ist es her. Ich muss um die 35 Jahre alt gewesen sein. Als das Bild gemacht wurde, war ich Lehrer am Balthasar-Neumann-Gymnasium hier in Marktheidenfeld. Ja, das stimmt, eine gewisse Ähnlichkeit gab es mit den Locken. Einigen Schülern ist das damals auch aufgefallen.
Scherg: Ein bisschen, aber nein, ich komme aus einer extrem unsportlichen Familie, leider. "No sports" war bei uns das Motto.
Scherg: Beides waren wunderschöne Erlebnisse. Nach Rom bin ich in zwei Etappen gewandert, die erste ging von hier nach St. Gallen, die zweite dann von Lucca nach Rom. Ich habe in Rom extra noch eine Cappuccino-Pause gemacht, so dass ich zu meinem Geburtstag pünktlich zum 12-Uhr-Läuten auf dem Petersplatz angekommen bin. Meine Familie hat mich dort empfangen. Nach Santiago de Compostela bin ich in drei Etappen von hier aufgebrochen. Teilweise bin ich durch Frankreich mit dem Fahrrad gefahren. Wenn man eine Weile unterwegs ist, reinigt das den Geist.
Scherg: Diesmal im Kreis der Familie in einem Hotel am Brombachsee. Meine Frau und meine drei Söhne werden mit ihren Frauen da sein. Ich freue mich auf meine vier Enkelkinder. Und auch mit den Freunden gibt es Gelegenheiten.
Scherg: Ich glaube, da ist etwas im Gange. Aber ich darf nichts wissen, deshalb weiß ich auch nichts.
Scherg: Ich sitze täglich meistens immer noch vier bis fünf Stunden vor dem Computer und befasse mich gerne mit der Bearbeitung geschichtlicher Themen. Da habe ich drei Schwerpunkte. Zum einen natürlich die Stadtgeschichte von Marktheidenfeld, die jüdische Geschichte und das Kloster Bronnbach, über das ich in den 70er Jahren auch meine Doktorarbeit geschrieben habe. Und dann gibt es auch noch einen großen Garten und die Enkel wollen auch nicht vergessen werden. Die Arbeit geht mir jedenfalls nicht aus.
Scherg: Nur gute Erinnerungen, die negativen habe ich vergessen.
Scherg: Als Bürgermeister sucht man sich die Themen nicht aus, sondern diese fallen an. Das erlebt Thomas Stamm derzeit mit dem Wonnemar. In meiner ersten Amtszeit ab 1984 war ich ganz gegen meine Interessen erstmal besonders für die Kanalisation und den Anschluss unserer Stadtteile an die Kläranlage tätig. Für eine gesicherte Entwicklung ganz wichtig ist schließlich, dass die Infrastruktur in Ordnung ist. Wenn Sie mich darauf ansprechen, worauf ich besonders stolz bin, dann würde ich unter anderem den Ausbau des Franck-Haus zum Kulturzentrum nennen. Auch der Bau der zweiten Mainbrücke fiel in meine Amtszeit. Die Altstadtsanierung mit Verkehrsberuhigung habe ich mit dem damaligen Stadtrat angestoßen. Wichtig für die Stadt war auch die Ausweisung von zwei großen Gewerbegebieten in Altfeld und auch das Baugebiet Birken III für die Wohnentwicklung.
Scherg: Natürlich, ich habe mich aber immer an den Vorsatz gehalten, mich öffentlich nicht zur aktuellen Stadtpolitik zu äußern oder Ratschläge zu geben. Wer meinen Rat haben will, bekommt diesen selbstverständlich.
Scherg: Zu CSU-Mitgliederversammlungen gehe ich, aber sonst halte ich mich zurück. In meinem Alter muss man schließlich mit seinen Kräften haushalten.