zurück
Marktheidenfeld
Wonnemar Marktheidenfeld: Stadt will jetzt ein Konzept sehen
Die Ausführungen des neuen Investors zum Erlebnisbad und zur Rolle der Stadt stoßen im Rathaus auf Verwunderung. Rechtsanwalt Klaus Tappmeier bemühte sich um eine Einordnung.
Das Team, das den Notbetrieb im Wonnemar in Marktheidenfeld im Auftrag der Marktheidenfelder Bädergesellschaft gewährleistete, ist seit vielen Jahren dort tätig. Schon die Betreibergesellschaft von InterSpa wusste die Einrichtung bei den beiden Technikern und dem Fachangestellten für Bäderbetriebe in guten Händen.
Foto: Joachim Spies | Das Team, das den Notbetrieb im Wonnemar in Marktheidenfeld im Auftrag der Marktheidenfelder Bädergesellschaft gewährleistete, ist seit vielen Jahren dort tätig.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 12.02.2024 19:13 Uhr

"Einiges klarstellen" wollte der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt Klaus Tappmeier am Dienstag nach der Veröffentlichung der Ausführungen und der Pressemitteilung von Robert Maier, dem neuen Investor beim Wonnemar. Dessen AIM Spa Deutschland GmbH hat, wie berichtet, die bisherige Besitzgesellschaft InterSpa übernommen. Dass die Sicht der Stadt auf die Dinge eine ganz andere als jene von Maier ist, das machten in dem Gespräch auch Bürgermeister Thomas Stamm und die Kämmerin Christina Herrmann deutlich.

Tappmeiers Anliegen war es vor allem, die rechtlichen Grundlagen deutlich zu machen. InterSpa habe die Pflicht, das Bad zu betreiben. Das gelte, bis der sogenannte Heimfall vollzogen wird, also die Rückgabe an die Stadt. Und diesen Heimfall habe die Stadt erklärt, weil aus ihrer Sicht ein klarer Verstoß gegen die Vereinbarungen im Erbbaurechtsvertrag vorlag. Tappmeier: "Ich bin dann mal weg – das ist kein Verhalten, das man hinnehmen kann." Da könne man sich auch nicht mit der Corona-Pandemie herausreden.

Klare vertragliche Vereinbarungen mit InterSpa

Die Stadt habe sich zu keinem Zeitpunkt einer Unterstützung verweigert, habe im November den Betrieb finanziert und ab Dezember mit einer eigenen Bäder GmbH den Notbetrieb übernommen. Hier gebe es vertragliche Vereinbarungen, wonach die Stadt ihre Kosten InterSpa in Rechnung stellt – was auch geschehen sei, nachdem mit der AIM Spa Deutschland GmbH ein neuer Investor da war. Wie Investor Maier auf eine offene Summe von einer Million Euro komme, die die Stadt an InterSpa zu zahlen habe, erschließe sich ihm nicht. Und von einer Klage wisse er auch nichts. "Wir haben keine Schiedsgerichtslage", betonte Tappmeier.

Und die ebenfalls in den Raum gestellten Entschädigungen an InterSpa bei einem Heimfall des Bades konnte der städtische Rechtsanwalt in den Verträgen ebenfalls nicht erkennen. "Wir haben hier keinen typischen Erbbaurechtsvertrag", betonte Klaus Tappmeier. Die Stadt sei mit 16 Millionen Euro in Vorleistung gegangen und habe das Bad errichtet. Noch sind zwölf Millionen Euro an Darlehen zu leisten, ergänzte Kämmerin Herrmann.  

Angebliche Schäden im Bad sind der Stadt unerklärlich

Was die "Städtischen" besonders an Maiers Stellungnahme ärgerte, ist die Kritik am Notbetrieb und der Hinweis auf angeblich entstandene Schäden. Tappmeier: "Als unsere Leute gingen, war alles noch in Ordnung und am nächsten Tag war das Unheil da." Bei den von der Stadt eingesetzten Technikern handelte es sich schließlich um jene, die vorher seit Jahren diese Arbeit für InterSpa verrichteten, also mit der Materie vertraute Leute, betonte er. Auch Bürgermeister Thomas Stamm wundert der plötzliche Schadensfall. Die Techniker hätten ihm versichert, dass bei ihrem Gehen alles in Ordnung war. Und was die leeren Becken angehe: "Die Becken waren schon abgelassen, bevor die Stadt den Notbetrieb übernahm". 

Wie könnte es in der verfahrenen Situation nun aus Sicht der Stadt weitergehen? Natürlich will man die Kosten für den Notbetrieb erstattet haben. Aber man will auch reden. "Hoffentlich können wir jetzt ein ernsthaftes Gespräch führen", so Tappmeier, der der Gegenseite vorschlug, dazu eine anwaltliche Begleitung mitzubringen, damit nicht weiter Zweifel über die Rechtslage bestünden.

Offene Fragen an InterSpa und den Investor

Und es gebe, so Tappmeier, offene Fragen an InterSpa und den Investor: "Was wird mit dem Bad, was ist euer Konzept? Bisher hat noch niemand etwas vorgelegt bekommen, außer dass sie sagen: Wir bauen ein Hotel." Die Stadt müsse wissen, mit wem sie es zu tun habe, wer hinter der Firma steht, was sie vor hat und wie gut sie finanziell ausgestattet ist. Sonst habe der Stadtrat keine Grundlage für eine Entscheidung in der Frage: Nehmen wir den Heimfall zurück?

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Marktheidenfeld
Joachim Spies
Bürgermeister und Oberbürgermeister
Debakel
Erlebnisbäder
Kosten
Kredite
Rathäuser
Schäden und Verluste
Stadträte und Gemeinderäte
Städte
Wonnemar Marktheidenfeld
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • mpfeifer12@googlemail.com
    "Augsburger Puppenkiste" ist korrekt und zwar von allen Parteien...es wird über eine lokale Zeitung "kommuniziert" bzw. ausgetragen...das ist nicht zielführend und typisch fürs KEINE LÖSUNG....von der Stadt würde ich etwas anderes erwarten?! Was ist die Lösung und wie kann eine Weg aussehen, sich nicht aus der Verantwortung rauskaufen weil nichts anderes war das vor vielen Jahren wie man Investorenkonzepte besprochen hat...bzw. ein Gutachten eingeholt hat. Man hat es selber verschuldet und es kann nur so sein, dass ein Hr. Bürgermeister und kein Angestellter sich mit der Geschäftsleitung NEU vom Wonnemar an den Tisch setzt und schaut wie wo was.....den kfm. Teil - Umsätze und wie ein Modell aussehen soll - das kann doch nur der Wonnemar Betreiber sagen! Die Stadt kann sich sicherlich einbringen, aber sollte sich auch nicht vergessen - Entscheider ist nicht die Stadt - das Recht hat sich weitestgehend "abgegeben" und zwar vor X-Jahren!!!!!!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mmd
    Warum muss das jetzt von allen Seiten über die Presse ausgetragen werden? Statt über Fakten zu reden, gemeinsam etwas zu erreichen von dem letztlich jeder profitieren soll geht es um Schuldzuweisungen und die bestmögliche Selbstdarstellung aller Akteure. Sowas ist noch nie gut ausgegangen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ede123
    Ich wünsche der Stadt viel Glück und Kraft. Lasst euch nicht verarschen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franken48
    Mit einem Wort Augsburger Puppenkiste !!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten