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Karlstadt
Wohnungsbau und Kindergarten: Karlstadt hat sich viel vorgenommen
Schlaglichtartig diskutierte der Bauausschuss des Stadtrats über Investitionen von heuer und den Folgejahren. Der Kindergartenneubau zieht eine andere Investition nach sich.
Die Ende der 1960er Jahre errichteten Wohnblocks im Karlstadter Stationsweg 30 und 32 sollen abgerissen werden. Der Stadtratsbeschluss dafür steht noch aus.
Foto: Karlheinz Haase | Die Ende der 1960er Jahre errichteten Wohnblocks im Karlstadter Stationsweg 30 und 32 sollen abgerissen werden. Der Stadtratsbeschluss dafür steht noch aus.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:01 Uhr

"Die Ausgaben steigen schneller als die Einnahmen", erklärte der Karlstadter Kämmerer Ralf Liebl zur Entwicklung der städtischen Finanzen. Die Verschuldung der Stadt könnte sich in den kommenden Jahren von derzeit rund fünf Millionen auf knapp acht Millionen Euro im Jahr 2025 erhöhen, skizzierte er in der Sitzung des Bauausschusses den "worst case", also den schlimmsten Fall.

Daran seien aber nicht nur die Preissteigerungen bei Strom, Versicherungen und Kreisumlage schuld, sondern auch die umfangreichen Vorhaben der Stadt. Der Kämmerer nannte als Beispiel den an der Eußenheimer Straße vorgesehenen Kindergartenneubau. Statt von ursprünglich drei bis vier Millionen Euro Kosten gehe man jetzt von insgesamt rund acht Millionen aus. In der Summe enthalten ist auch der Umbau der Eußenheimer Straße, der wohl mit fast einer Million Euro zu Buche schlagen wird und für den es keinen Zuschuss geben wird. Bürgermeister Michael Hombach erklärte, zwischen den beiden Kreiseln werde die Eußenheimer Straße für den Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr ausgebaut. Für die Kindertagesstätte selbst werden gut vier Millionen Euro Förderung erwartet.

Restliche Altstadtgassen werden angegangen

Eine weitere Großinvestition ist der Wohnungsbau im Stationsweg. Wenn die beiden in den 1960er Jahren errichteten Wohnblocks abgerissen und durch neue ersetzt sind, werde die Stadt knapp zehn Millionen Euro in den Wohnungsbau gesteckt haben, nachdem sie auf diesem Gebiet jahrzehntelange nichts investiert hatte. Die Förderung liegt bei 3,2 Millionen Euro. Der Abriss ist allerdings noch nicht beschlossen.

Dringendst, so Hombach, seien auch die Gassen im letzte Altstadtquartier endlich zu sanieren – ehe man sich schon wieder um die zuerst sanierten Gebiete kümmern muss. Für die nordöstliche Altstadt sind heuer 120 000 Euro und in den Folgejahren jeweils 400 000 beziehungsweise 300 000 Euro  vorgesehen.

Es werde aber auch auf manches verzichtet, was wünschenswert wäre, so der Bürgermeister. So könnte der Katzenturm mal wieder einen neuen Anstrich vertragen, weil sich an der Fassade "rote Nasen" gebildet haben. Das aber würde 80 000 Euro kosten. Das Foyer des neuen Rathauses bietet genug Platz, um dort vier Büros einzubauen. Indem dann bisher extern angemietet Büroräume nicht mehr nötig sind, wird die Stadt diese Miete sparen.

Die Sirenen werden umgerüstet

Schlaglichtartig ging der Kämmerer auf weitere Investitionen ein, darunter die für die Feuerwehren. In den mehr als 400 000 Euro, die heuer für die Feuerwehren eingeplant werden, sind 325 000  Euro für das neue Löschgruppenfahrzeug der Stettener Wehr enthalten. Für Karlburg und Karlstadt sind in den kommenden beiden Jahren Mannschaftstransportwagen vorgesehen, danach für Stadelhofen ein Tragkraftspritzenfahrzeug.

255 000 Euro werden heuer für die Umrüstung der Sirenen anfallen. Diese werden nicht mehr mechanisch funktionieren, sondern per Lautsprecher, mit denen dann auch Ansagen übertragen werden können. Stadtrat Edgar Ehrenfels monierte, die neuen Sirenen seien mit einem Schlag sehr laut, während die mechanischen erst anlaufen mussten. Dies lasse sich nicht ändern, lautete die Auskunft aus der Stadtverwaltung.

Karlstadt soll "smart" werden. Dazu zählt die Einrichtung digitaler "Schaukästen" der Stadt. Damit werden Wege und Zeit gespart, denn es muss niemand mehr Zettel im gesamten Stadtgebiet aushängen. 80 000 Euro sind für die elektronischen Schaukästen angesetzt.

Ortsumgehung Wiesenfeld hoch bezuschusst

Einen kurzen Widerspruch provozierte der Kämmerer mit seiner Feststellung, der Bau der Umgehungsstraße von Wiesenfeld sei aufgrund der hohen Zuschüsse "weitgehend kostenneutral". Bei Gesamtkosten von 12,7 Millionen Euro wird die Förderung 11,35 Millionen Euro betragen. Stadtrat Eugen Köhler wandte ein, dabei sei korrekterweise zu berücksichtigen, dass die Stadt für die Umgehung rund 20 Hektar Fläche im Wert von knapp 900 000 Euro zur Verfügung stellt.

 
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  • flyarcus@gmx.de
    80000€ für einen Anstrich beim Katzenturm….sowas geht auch für 5000€! 80000€ für Elektronische Schaukästen, weil alle paar Wochen einer ein Zettel reinhängen muss, Arbeitszeit vielleicht ca. 2 Stunden….? Was ist mit euch los, hört ihr die Tassen im Schrank nicht mehr klappern, oder warum werft ihr unser Geld mit vollen Händen raus?
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  • bodyguard7
    Vielleicht haben Sie noch nie irgendwelche offizielle Handwerker im Haus gehabt .Sie können es ja für 5000 €uro machen wenn Sie sich mit Ihrer Kostenschätzung soweit aus dem Fenster lehnen. Vielleicht meinten Sie die 5000 bei nicht angemeldeten Handwerkern die sich von oben abseilen zum Pinseln. Allein der Gerüstbau für den Turm und der Zeit denke ich wird aus Erfahrung schon einige Tausend kosten, dazu kommt die Fläche und Ausführung die nicht mit einem Einfamilienhaus zu vergleichen ist . Aber wie gesagt Sie können ja bei der Stadt vorstellig werden und und bei 5000 euro den Zuschlag bekommen.
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  • flyarcus@gmx.de
    @Bodygard...keine Sorge, ich weiß was sowas kostet...aber ein Anstrich kostet keine 5000€...lass mal für Gerüst noch übertriebene 5000€ anstehen...wo sind wir dann? Naja...wenns nicht das eigene Geld ist, kann man es ja rauswerfen!
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  • Carlos175276
    Auch wenn die Schulden der Stadt zukünftig steigen. Der Ansatz des Kämmerers und des Stadtrates sind völlig richtig. Wer jetzt nicht investiert der braucht zukünftig auch keine Schulden mehr machen. Die Kosten im Bereich der Zinsen, Baukosten und Materialien wir zukünftig nur eine Richtung kennen - nach oben.
    Die Veränderungen kommen allerdings auch aus der zukünftigen globalen Wirtschaftausrichtung. Produkte und Lieferketten innerhalb Europas haben einfach ein anderes Preisschild als "Made in China." Daran muss sich jeder gewöhnen.
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