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Main-Spessart
Wasserpreise im Landkreis Main-Spessart: So unterscheiden sich die Gemeinden
Das Produkt ist dasselbe, der Preis variiert zum Teil aber extrem. In vielen Gemeinden steigt der Wasserpreis schon länger. Eine Übersicht von A wie Arnstein bis Z wie Zellingen.
Am Wasserhahn in einer Küche wird ein Trinkglas mit Leitungswasser befüllt. Das ist heute teurer als früher.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild) | Am Wasserhahn in einer Küche wird ein Trinkglas mit Leitungswasser befüllt. Das ist heute teurer als früher.
Max Tischler
 |  aktualisiert: 13.03.2024 02:57 Uhr

Die Unterschiede bei den Trinkwasserpreisen im Landkreis Main-Spessart sind groß. Von vergleichsweise erschwinglichen Preisen wie in Steinfeld, wo der Kubikmeter Wasser 1,16 Euro kostet, braucht es nur 20 Minuten mit dem Auto, um am anderen Extrem angekommen zu sein. In Hafenlohr kosten 1000 Liter nämlich 4,52 Euro, also fast das Vierfache. Die Gebühr wurde hier erst kürzlich um 90 Cent erhöht. Im Mittelfeld liegen Gemeinden wie Burgsinn oder Erlenbach, mit jeweils an die drei Euro pro Kubikmeter.

Der Hafenlohrer Bürgermeister Thorsten Schwab erklärt die hohen Gebühren so: "Früher wurde im Gemeinderat entschieden, was den Bürgern zuzumuten ist. Heute ist das eine Vorkalkulation." Er sagt, Investitionen wie beispielsweise Rohrverlegungen unter der Marktheidenfelder Straße werden auch mit in die Kalkulation aufgenommen. Das habe allein schon 100.000 Euro gekostet. Außerdem betont er das Paradoxon bei den Wassergebühren: Je mehr Wasser gespart wird, umso teurer wird es. Insgesamt darf die Stadt am Wasser nichts verdienen – die ganze Kalkulation muss aber kostendeckend sein.

Wasserpreise im Landkreis Main-Spessart: So unterscheiden sich die Gemeinden

In Rieneck kosten 1000 Liter Abwasser stolze 6,70 Euro – fünf Euro mehr als in Kreuzwertheim.  Auch Obersinn hat einen Kubikmeterpreis von 5,51 Euro, gefolgt von Mittelsinn mit 4,17 Euro. Die Nummer eins im günstigen Bereich ist Gräfendorf mit 1,66 Euro  pro 1000 Liter sowie Hasloch mit nur knapp zwei Euro.

Gemünden hat Preise schon erhöht

Doch ein Vergleich ist bei Wasser- und Abwassergebühren mit Vorsicht zu genießen. Viele Gemeinden müssen die Zahlen künftig weiter nach oben korrigieren, so unter anderem Karlstadt. Dort sinkt der Verbrauch, weshalb die Gebühren bald deutlich erhöht werden müssen. Andere Städte haben das schon hinter sich, zum Beispiel Gemünden. Die Stadt liegt im Main-Spessart-Vergleich mit 4,15 Euro pro Kubikmeter im oberen Preisbereich. Bürgermeister Jürgen Lippert erklärte kürzlich, dass auch Aufbau und Struktur der Stadt Einfluss auf die Kosten hätten. Gemünden hat 14 Stadtteile und kilometerlange Leitungen, deshalb habe man mehr Ausgaben als kompakte Gemeinden mit weniger Ortsteilen.

Auch hat Gemünden mit den neuen Brunnen in Schaippach in ein zweites Standbein der Trinkwasserversorgung investiert. Das wird im Zuge des Klimawandels immer wichtiger – und wird in anderen Städten und Gemeinden noch zum Thema werden. Die Folge: Investitionen und höhere Preise. Die Stadt Rieneck hat das schon auf der Agenda: Wasserversorgung in Rieneck braucht ein zweites Standbein.

 
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