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Wertheim/Main-Spessart
Unterstützung aus Main-Spessart für das Wertheimer Krankenhaus: Marktheidenfeld steuert 61.000 Euro zur Notfallversorgung bei
Nach langer Diskussion dürfen die Nachbargemeinden unterstützen. Auch Kreuzwertheim, Schollbrunn und Hasloch haben bereits Zuschüsse für das Bürgerspital beschlossen.
Das Bürgerspital Wertheim bekommt Unterstützung aus den benachbarten bayerischen Kommunen.
Foto: Heiko Becker | Das Bürgerspital Wertheim bekommt Unterstützung aus den benachbarten bayerischen Kommunen.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 24.04.2025 04:01 Uhr

"Es war ein schwieriger Weg dorthin", meinte Bürgermeister Thomas Stamm zur jüngsten Entscheidung des Marktheidenfelder Stadtrats in Sachen Bürgerspital Wertheim. Das Gremium hat vergangene Woche einstimmig beschlossen, dass die Stadt in diesem Jahr 61.037 Euro für die Notfallversorgung des Wertheimer Krankenhauses beisteuern soll. Das geschieht als freiwillige Leistung, der Zuschuss geht über den Förderverein an das Bürgerspital.

Schwierig war der Weg deshalb, weil den benachbarten Gemeinden aus dem Landkreis Main-Spessart die Unterstützung des Wertheimer Krankenhauses zunächst untersagt worden war. Die Rechtsaufsicht hatte sich dabei auf das bayerische Kommunalrecht berufen, laut dem die Krankenhausfinanzierung Landkreisaufgabe ist. Nach vielen Gesprächen und dem Einsatz der betroffenen Bürgermeister, allen voran dem Kreuzwertheimer Klaus Thoma, hat man aber eine Lösung gefunden: Über den Förderverein dürfen die bayerischen Kommunen das Wertheimer Bürgerspital mit einer freiwilligen Leistung unterstützen.

Patientenzahlen sollen evaluiert werden

Der Zuschuss muss jedes Jahr neu beschlossen werden. Außerdem soll überprüft werden, wie viele Bürgerinnen und Bürger aus Marktheidenfeld und seinen Stadtteilen das Krankenhaus tatsächlich in Anspruch nehmen. Bürgermeister Thomas Stamm sprach von einem wichtigen Zeichen an die Bevölkerung, gerade in den Grafschaftsorten. Holger Seidel (Freie Wähler) wollte wissen, ob es einen Zeithorizont gebe, bis wann die Notfallversorgung in Wertheim rund um die Uhr verfügbar sei. Bisher handele es sich eher um eine notärztliche Praxis, so Seidel.

Laut Bürgermeister Stamm sei das Bemühen um eine 24/7-Versorgung ganz ernsthaft. Es sei aber völlig klar, dass so etwas nicht von 0 auf 100 funktioniere, sondern aufgebaut werden müsse. Stamm betonte außerdem, dass die Evaluierung der tatsächlichen Patientenzahlen wichtig sei. Der künftige Marktheidenfelder Zuschuss könne dann aus den Einwohner- und den Patientenzahlen berechnet werden, der Schlüssel stehe aber noch nicht fest.

Zuschüsse auch aus Kreuzwertheim, Hasloch und Schollbrunn

Neben Marktheidenfeld haben bereits Kreuzwertheim, Schollbrunn und Hasloch Beschlüsse gefasst, dass sie das Krankenhaus unterstützen werden. Kreuzwertheim will in diesem Jahr 27.000 Euro beisteuern, aus Schollbrunn kommen 5000 Euro und aus Hasloch 7000 Euro. Der Markt Triefenstein will laut Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock in seiner nächsten Gemeinderatssitzung Ende April über einen Zuschuss für das Bürgerspital beraten.

Auch die Stadt Wertheim hat inzwischen ihren Haushalt beschlossen. Wertheim hat sich dazu verpflichtet, ein mögliches Defizit des Bürgerspitals von bis 2,75 Millionen Euro auszugleichen. Dabei hatte die Stadt neben der Unterstützung der Nachbarkommunen auch die Beteiligung des Landkreises Main-Tauber gefordert. Der hatte im März eine jährliche Unterstützung von bis zu 625.000 Euro zugesagt, jedoch erst ab 2026.

Damit die Finanzierung des Bürgerspitals auf sicheren Beinen steht, muss das Regierungspräsidium in Stuttgart den Haushalt der Stadt Wertheim noch genehmigen. Das ist Voraussetzung dafür, dass eine Ausgleichs- und Betrauungsvereinbarung, die die Stadt mit dem Bürgerspital zur Sicherstellung der Notfallversorgung schließen will, genehmigt wird.

Auch viele Privatleute und Firmen wollen das Wertheimer Krankenhaus unterstützen. Laut der Stadt Wertheim wurden an den Förderverein bereits über 400.000 Euro gespendet.

 
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