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Wertheim
Weiterer Schritt für Notfallversorgung am Wertheimer Bürgerspital: Main-Tauber-Kreis will jährlich bis zu 625.000 Euro beisteuern
Um das Defizit in der Notfallversorgung des Krankenhauses auszugleichen, braucht die Stadt Wertheim die Unterstützung des Landkreises. Ziel ist eine 24-Stunden-Versorgung.
Der Landkreis Main-Tauber will die Notfallversorgung am Wertheimer Krankenhaus mit jährlich bis zu 625.000 Euro unterstützen.
Foto: Thilo Winkelmann (Archivbild) | Der Landkreis Main-Tauber will die Notfallversorgung am Wertheimer Krankenhaus mit jährlich bis zu 625.000 Euro unterstützen.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 19.03.2025 02:42 Uhr

Der Main-Tauber-Kreis wird die Stadt Wertheim mit einem freiwilligen Zuschuss von bis zu 625.000 Euro pro Jahr beim Defizitausgleich der Notfallversorgung am Bürgerspital Wertheim unterstützen. Diese Entscheidung hat der Kreistag in seiner Sitzung am Mittwoch mit breiter Mehrheit getroffen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes hervor, der die folgenden Informationen entnommen sind.

Konkret hat sich der Kreistag auf einen freiwilligen Zuschuss von 22,5 Prozent des durch die Notfallversorgung entstehenden Defizitanteils der Stadt geeinigt. Sollte für die Stadt Wertheim in einem Jahr der Maximalbetrag von 2,75 Millionen Euro zum Tragen kommen, werde der freiwillige Zuschuss des Landkreises auf 625.000 Euro aufgerundet. Der Zuschuss ist ab 2026 auf drei Jahre begrenzt, unter bestimmten Voraussetzungen auch schon im laufenden Jahr.

Die Stadt Wertheim hat sich gegenüber der Bürgerspital Wertheim gGmbH freiwillig zur Zahlung eines jährlichen Defizitausgleichs von bis zu 2,75 Millionen Euro verpflichtet. Dies ist aus Sicht des Klinikbetreibers notwendig, um die Notfallversorgung an der Klinik zu ermöglichen. Die Stadt hatte dabei die Unterstützung des Landkreises und der Nachbarkommunen gefordert.

Höhere Kreisumlage soll Unterstützung finanzieren

"Damit setzen wir ein sehr deutliches Zeichen der Solidarität. Zugleich ist der Beitrag von bis zu 625.000 Euro jährlich auch das absolute Maximum dessen, was der Landkreis beisteuern kann – zum einen aufgrund der aktuell sehr schwierigen Haushaltslage, zum anderen aufgrund unserer Verpflichtungen gegenüber der Gesundheitsholding Tauberfranken als Betreiberin der beiden Allgemeinkrankenhäuser in Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim", wird Main-Taubers Landrat Christoph Schauder in der Mitteilung zitiert. Sollte die Gesundheitsholding auf finanzielle Unterstützung des Landkreises angewiesen sein, würde der Zuschuss an die Stadt Wertheim noch einmal neu bewertet, so der Landrat.

Die Stadt Wertheim hatte den Landkreis gebeten, sich mit einem Anteil von 40 Prozent, also 1,1 Millionen Euro im Jahr, an dem Defizitausgleich durch die Stadt zu beteiligen. Das sei aber "schlichtweg nicht möglich", so Landrat Schauder laut Pressemitteilung. Finanzieren will der Kreis Main-Tauber den Zuschuss größtenteils durch eine Erhöhung der Kreisumlage um 0,25 Prozentpunkte.

Wertheimer Oberbürgermeister ist enttäuscht über Höhe der Unterstützung

Der Wertheimer Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez zeigt sich in einer Stellungnahme enttäuscht über die Höhe des beschlossenen Betrags. "Wir hatten uns mehr erhofft", so Herrera Torrez. Durch die erhöhte Kreisumlage, die ja auch die Stadt Wertheim zahlen müsse, blieben von den 625.000 Euro nur 514.000 Euro an Unterstützung. Außerdem kritisiert der Oberbürgermeister, dass anstelle einer dauerhaften Unterstützung derzeit nur für drei Jahre geplant werde.

"Trotz dieser Enttäuschung wollen wir nicht undankbar sein, denn jeder einzelne Euro ist eine Hilfe", so Herrera Torrez. Die Stadt müsse nun unter "diesen nochmals erschwerten Bedingungen einen genehmigungsfähigen Haushalt" aufstellen und die fehlenden Einnahmen anders kompensieren.

Neben der Unterstützung durch den Landkreis ist seit vergangener Woche auch klar, dass bayerische Nachbargemeinden wie Kreuzwertheim und Marktheidenfeld über den Förderverein des Bürgerspitals die Notfallversorgung mitfinanzieren dürfen.

 
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  • Thomas Diener
    Super, was auf einmal so geht , wenn man will und zusammen hält ,
    Vielelicht wäre bei der Industrie auch noch etwas an Spendengeldern möglich , weil die
    ja auch davon profitieren , wenn eine funktionierende Notfallversorgung gewährleistet ist.
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