
Das Städtebauförderprogramm für die Karlstadter Altstadt und den Ortskern Karlburg wird auch 2025 fortgesetzt. Marco Amrhein, Leiter der Abteilung Bauwesen und Stadtentwicklung, informierte den Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung über beantragte und geplante Maßnahmen. Das Gremium beschloss mit einer Gegenstimmte, die nötigen Mittel für die Sanierungen bis 2028 im Haushalt einzuplanen. Kritik gab es an der Baugeschwindigkeit in Karlburg.
Rückblick: Das hat sich 2024 in Karlstadt und Karlburg getan
Laut Amrhein wurden bis 15. November acht Maßnahmen neu beantragt und 50.634 Euro an Fördermitteln im Rahmen des Kommunalen Förderprogramms "Altstadt Karlstadt" ausgezahlt.
Im Rahmen des Förderprogramms "Engerer Ortskern Karlburg" sei nur eine Maßnahme beantragt und für das Programm "Ortskernsanierung Karlburg" 5000 Euro ausgezahlt worden. Bedingt durch die anhaltenden Kostensteigerungen im Bausektor und die schlechte Zinslage würde die Zahl der Sanierungen zurückgehen, so Amrhein. "Durch den Zinsanstieg werden Bautätigkeiten zwar teurer, allerdings kann die Städtebauförderung in Zukunft möglicherweise wieder die privaten Bauherren in den Sanierungsgebieten finanziell unterstützen."
Ausblick: Das ist in Karlstadt geplant
Für die Südstadt, also das Areal südlich des Baggertsweges einschließlich des Hegewaldgeländes, hat die Stadt eine Voruntersuchung durchgeführt und einen Rahmenplan erstellt. Die Gebäude auf dem Hegewaldareal wurden wirtschaftlich und baulich überprüft. Diese Ergebnisse sollen in Kürze dem Stadtrat vorgestellt werden, so Amrhein. Mögliche Baumaßnahmen sollen gefördert werden können.
Der Stadt liege zudem die Machbarkeitsstudie für das Bahnhofsumfeld vor, die durch Städtebaufördermittel (29.300 Euro) bezuschusst worden sei. Die finale Ausfertigung liegt laut Amrhein aber noch nicht vor. Danach stünden Gespräche mit der Deutschen Bahn an. Im Zuge der Studie hat die Stadt auch eine Verkehrsuntersuchung durchgeführt. Hierbei geht es um einen möglichen Busbahnhof.
Für die oben genannten Projekte plant die Stadt Karlstadt mit Kosten von 470.000 Euro im Jahr 2025. Im Jahr 2026 kommen noch einmal 1.065.000 Euro sowie 1.145.000 (2027) Euro und 740.350 Euro (2028) hinzu.
Ausblick: Das ist in Karlburg geplant
Die Straßen im Ortskern von Karlburg sollen schon seit längerem umgestaltet werden. Sie sind zum Teil in sehr schlechtem Zustand. Zuerst ist die Straße "Zum Sportgelände" an der Reihe. Die Vorplanungen laufen, sagte Amrhein. Ob hier eine Förderung möglich ist, müsse noch geklärt werden. Zusätzlich sollen der Kolpingplatz und der Rosenanger umgestaltet werden.
Für die Ortskernsanierung in Karlburg plant die Stadt 2025 mit 25.000 Euro. In den folgenden Jahren sind 75.000 Euro (2026), 325.000 Euro (2027) und 345.000 Euro (2028) vorgesehen.
Edgar Ehrenfels: "Ich bin ein bisschen enttäuscht."
"Wir wissen um den Zustand der besagten Straße in Karlburg, das steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste", sagte Bürgermeister Michael Hombach (CSU). In der Karlstadter Altstadt habe sich in den vergangenen Jahren wenig getan, nun soll aber die Neue Bahnhofstraße angegangen werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen noch vor Weihnachten über die nächsten Schritte informiert werden. "Das ist ein wichtiges Zeichen zum Erhalt der Altstadt."
Edgar Ehrenfels (Freie Wähler) äußerte seinen Unmut darüber, dass sich die Maßnahmen in Karlburg immer wieder verschöben. "Ich bin ein bisschen enttäuscht. Wir haben schon vor Jahren gesagt, dass da etwas gemacht werden muss." Auch die "Untere Straße" sei in einem sehr schlechten Zustand, werde jetzt aber aus den Planungen herausgenommen. Ehrenfels stimmte deshalb gegen die Bedarfsmitteilung.
Die Sanierung der "Unteren Straße" sei noch in weiter Ferne, so Amrhein, weil die Straße mit dem schlechtesten Zustand "Am Sportgelände" bevorzugt werde und danach der Rosenanger und Kolpingplatz an der Reihe wären. "Die Verschiebung ist den fehlenden Mitteln geschuldet."
Die Stadt muss für die beiden Vorhaben jedes Jahr den voraussichtlichen Bedarf an Mitteln für die Städtebauförderung der kommenden vier Jahre an die Regierung von Unterfranken melden. Die Altstadtsanierung wird vom Bund gefördert, die Sanierung in Karlburg vom Freistaat Bayern.