Der 22. Mai kam – und ging. Und im Naturschutzgebiet Trockenhänge bei Böttigheim finden sich entlang des Panoramawegs weiter drei Pavillons, die Wanderer zum Verweilen einladen. Ein Umstand, der einer gültigen Beseitigungsanordnung des Landratsamts Würzburg widerspricht. Das hat die Gemeinde Neubrunn laut Landratsamt-Pressesprecher Paul Justice dazu verpflichtet, die nicht genehmigten Bauten bis spätestens vier Monate nach Unanfechtbarkeit des Bescheides mitsamt der Fundamente zu beseitigen. Diese viermonatige Frist ist am Mittwoch verstrichen.
Neubrunns Bürgermeister Heiko Menig (CSU) spricht auf Anfrage von einem anderen Datum. Die Staatsanwaltschaft, die gegen ihn ermittle, habe ihm als Frist den 1. Juni genannt. Dies bestätigt auch deren Pressesprecher. "Aber das ist ja auch nicht viel länger", ist sich Menig im Klaren. "Es brennt jetzt etwas, aber ich werde mich darum kümmern." Sein Plan sieht vor, die Schwarzbauten am Stück mit dem Bagger über den Wanderweg abtransportieren zu lassen: "Wenn wir einmal rein dürfen, dann sind die Dinger schnell draußen und das Thema erstmal erledigt."
Regierung von Unterfranken sieht Plan des Bürgermeisters skeptisch
Ein Vorgehen, für das es jedoch einer Genehmigung der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Unterfranken bedarf. Der habe Menig im Dezember bezüglich einer Ausnahmegenehmigung für die Einfahrt mit schwerem Gerät geschrieben, darauf bislang jedoch noch keine Antwort erhalten. Dem widerspricht Regierungssprecher Alexander Warkotsch. Er sagt, dass bei der Behörde kein solcher Antrag eingegangen sei.
Darüber hinaus erklärt Warkotsch, dass die Entfernung der Bauten mit schwerem Baugerät während der aktuellen Blütenzeit sowie der derzeitigen Vogelbrut generell nicht möglich ist. Derartige Maßnahmen würden aus Gründen des Naturschutzes für gewöhnlich im Winterhalbjahr durchgeführt. Er verweist dabei auch auf die Beseitigungsanordnung des Landratsamts, die besagt, dass der Rückbau der Sitzgruppen sowie die Beseitigung und der Abtransport der Baustoffe so zu erfolgen hat, dass Schädigungen des Naturschutzgebietes ausgeschlossen werden. Der Einsatz von schwerem Gerät erscheint der Behörde dabei grundsätzlich ungeeignet. Das Landratsamt stellt wiederum klar, dass die gesetzte Frist für den Abbau nichtsdestotrotz weiter gilt und auch eine Kontrolle erfolgen wird.
Unterschriftenliste für den Erhalt der Pavillons
Wie und wann die drei Sitzgruppen vor diesem Hintergrund am Ende entfernen werden, bleibt also offen. Geht es nach den Böttigheimern selbst, lautet die Antwort: Überhaupt nicht! Kurz vor Ablauf der Frist am Mittwoch hatten sie sich gegenüber Landrat Thomas Eberth (CSU) geschlossen für einen Verbleib der Bauten ausgesprochen. Gut 370 Bürgerinnen und Bürger – nahezu alle, die auf Initiative der Böttigheimerin Anita Bartsch auf das Thema angesprochen worden waren – hatten dafür eine Unterschriftenliste unterzeichnet. Sie liegt dem Landratsamt laut Paul Justice mittlerweile vor und wurde am Donnerstag vom Büro des Landrats an die zuständigen Stellen weitergegeben.
Für Bartsch ein starkes Zeichen, mit dem die Ortsbevölkerung noch einmal auf den eigentlichen Sinn der errichteten Sitzgruppen aufmerksam machen wolle. Der Plan, durch die Sitzgelegenheiten am Wegesrand Wanderer vom "Wildpicknicken" in den Naturflächen abzuhalten, ist ihrer Meinung nach voll aufgegangen. Bartsch appelliert daher an die Naturschutzbehörden, die Sitzgruppen stehenzulassen: "Im Gegenzug werden wir dafür sorgen, dass die Naturschutzgebiete sauber gehalten werden und jeder, der sich dort aufhält, eine Freude an der einmaligen Natur haben wird."
Da hats sich etwas bewährt , was angeblich ein Schwarzbau sein soll, da wird die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und jeder hat seine eigenen rechtlichen Vorgaben.
Wir verwalten uns eigentlich zu Tode , verschleudern Steuergelder - Hauptsache die
Behörden bekommen ihre Vorgaben eingehalten !
Kein Wunder das bei dieser Politik keiner mehr was machen will, weil man nur noch
durch Verordnungen und Rechthabereien ausgebremst wird .
Also ich ziehe Recht und Gesetz vor.
Irgendwann wird keine Gemeinde mehr freiwillig Land für Naturschutzgebiete usw. wer nur Ärger hat oder auf Dauer
bekommt.