Bürgermeister Heiko Menig (CSU) informierte darüber, dass die Gemeinde Neubrunn in den nächsten zehn Jahren durch die Bundesförderung für klimaangepasstes Waldmanagement 400.000 Euro an Mitteln erhalten werde. Das Geld kommt aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz gleich zweier Bundesministerien. Sowohl Umwelt- als auch Landwirtschaftsministerium setzen mehr als bisher auf natürliche Waldentwicklung, Vielfalt heimischer Arten und Naturverjüngung. Auch Menig ist von deren Vorteilen überzeugt, denn Baumschulen-Setzlinge seien dem häufigen Wassermangel selten gewachsen. Der Waldumbau werde laut Menig dazu beitragen, dass die 500 Hektar Gemeindewald klimaresilient gestaltet werden können.
Konkret geht es um das Einbringen klimaresistenterer Baumarten wie Nussbaum und Elsbeere zum Erhalt der Kulturlandschaft. Bei umfassendem Waldumbau werden fünf Prozent der Fläche vollständig der Natur überlassen. Die weiteren 475 Hektar Gemeindewald sollen weiterhin von der Forstbetriebsgemeinschaft Würzburg bewirtschaftet werden. Aufgrund des Mehraufwands für klimagerechtes Wirtschaften entstehen hier zunächst Kosten von etwa 66 Euro pro Hektar, denen allerdings 80 Euro an Fördermitteln gegenüberstehen. Der langfristige Waldumbau sichert nicht nur den forstwirtschaftlichen Ertrag, sondern auch den Wald als Erholungsraum, Habitat für Tiere und nicht zuletzt als Kohlendioxid-Speicher.
Aber nicht nur der Wald leidet unter dem Klimawandel. Bei Starkregen stoßen die bestehenden Abwasserkanäle und Gräben schnell an ihre Grenzen. Der Gemeinderat beschloss bei zwei Gegenstimmen, ab 2025 die Kanäle in der Frühlings- und Sonnenstraße auszuwechseln und den nahegelegenen Regenüberlauf neu zu bauen. Abzüglich eines Straßenentwässerungsanteils von 25 Prozent belaufen sich die Kosten dafür auf voraussichtlich rund 570.000 Euro. Dies soll durch eine Erhöhung der Abwassergebühr um 36 Cent gegenfinanziert werden.
Auch weitere Tagungsordnungspunkte der Ratssitzung drehten sich ums Wasser. Einstimmig wurde ein Auftrag zur geophysikalischen Untersuchung des Brunnen Böttigheim vergeben. Bürgermeister Menig berichtete zudem von einem Termin zwischen der Marktgemeinde und drei Firmen, um wasserwirtschaftlichen Sachverstand für die Sanierung der Böttigheimer Kläranlage zu bündeln.
Für die Sanierung von Straßenschäden stehen zwischen 25.000 und 40.000 Euro zur Verfügung. Schäden, die durch die Glasfaserkabelverlegung entstanden seien, könnten laut Menig allerdings während der laufenden Baumaßnahme nicht berücksichtigt werden.
Vier Angebote habe es für die Beschaffung eines neuen Traktors für den Bauhof gegeben. Aus dem Gemeinderat kam die Frage, warum die Maßnahme nicht ausgeschrieben worden sei. Über die Vergabe für Baumaßnahmen und Traktor wurde im Anschluss nicht-öffentlich beschlossen.
Reiner Haas (CSU) wies den Bürgermeister darauf hin, dass auf dem Sportplatz in Böttigheim gemäht werden müsse. Ebenso mahnte er eine Sanierung der Sanitäranlagen des dortigen Jugendtreffs an. Ratsmitglied Peter Dengler (Bürgervereinigung Neubrunn) bat Menig schließlich um Informationen zu den Picknickhütten in Böttigheim. Die Gemeinde hatte die Hütten vor einigen Jahren illegal im Naturschutzgebiet errichten lassen. Das Umweltamt des Landkreises verlangt deren Abriss bis Ende Mai. Menig erklärte, dass er sich vor dem Abbruch noch mit dem Landrat treffen und über Alternativen sprechen wolle.
Wohltuend für den Naturschutz in Böttigheim sind Fördermittel in Höhe von jährlich 100.000 Euro. Im Rahmen des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms hat die Marktgemeinde Neubrunn von diesen Mitteln den Landschaftspflegeverband mit der Pflege von Hecken und Gehölzen in Böttigheim bis 2028 beauftragt.