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Marktheidenfeld
Personalsuche läuft, Gutachten werden erstellt: Wie es im ehemaligen Wonnemar in Marktheidenfeld vorangeht
Jörg Suchanka hat viel zu tun: Der neue Geschäftsführer der Bädergesellschaft arbeitet derzeit auf Hochtouren in dem Schwimmbad und verrät, wie er sich das neue Konzept vorstellt.
Arbeitsjacke statt Anzug: Jörg Suchanka organisiert die Sanierung und Wiedereröffnung des ehemaligen Wonnemar.
Foto: Katrin Amling | Arbeitsjacke statt Anzug: Jörg Suchanka organisiert die Sanierung und Wiedereröffnung des ehemaligen Wonnemar.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 02.02.2025 02:30 Uhr

Jörg Suchanka hat den Anzug gegen die Arbeitsjacke getauscht: Der Geschäftsführer der Marktheidenfelder Bäder GmbH hat gerade alle Hände voll zu tun. Seit knapp zwei Wochen ist das ehemalige Wonnemar wieder im Besitz der Stadt Marktheidenfeld. Suchanka organisiert die Sanierung und Wiedereröffnung des Schwimmbads am Maradies. Wir geben einen Überblick, was derzeit im Bad passiert und wie es mit der Sanierung vorangeht.

Wer ist der neue Geschäftsführer der Bäder GmbH?

Der 53-jährige Jörg Suchanka kommt aus Gelsenkirchen und ist seit Oktober Geschäftsführer der Bäder GmbH, die die Stadt bereits in der Corona-Zeit für den Notbetrieb des geschlossenen Schwimmbads gegründet hatte. "Ich habe mich genau ein Jahr vor der Schlüsselübergabe bei der Stadt beworben, am 15. Januar 2024", erzählt Suchanka. Er ist Betriebswirt und Fachangestellter für Bäderbetriebe und hat Erfahrung mit "Krisenprojekten", wie er sagt. Als Berater war er bei vielen Sanierungsprojekten dabei. In Marktheidenfeld wolle er gerne langfristig bleiben, so Suchanka.

Was wird zurzeit im ehemaligen Wonnemar gemacht?

"Es geht gut voran", sagt Suchanka. Eine sichtbare Veränderung gibt es vor dem Bad: Vergangene Woche hat das Bauhof-Team die Hecken auf den Parkplätzen stark zurückgeschnitten, damit sie im Frühjahr wieder austreiben können. Mit der Feuerwehr hat Suchanka die Brandschutzvorkehrungen des Gebäudes geprüft, dabei sei alles in Ordnung gewesen. Außerdem wurden alle Schlösser getauscht.

Die Parkplätze vor dem Wonnemar wurden vom Bauhof gereinigt und die Hecken zurückgeschnitten.
Foto: Katrin Amling | Die Parkplätze vor dem Wonnemar wurden vom Bauhof gereinigt und die Hecken zurückgeschnitten.

Weitere Fortschritte gebe es vor allem bei der Organisationsentwicklung und bei der Personalsuche. Was die Technik betrifft, muss sich Suchanka erst einmal einen Überblick verschaffen. "Ich wühle mich durch alles durch", sagt er.

Die Anlage zur Chlorierung des Wassers sei vom ehemaligen Betreiber Interspa defekt hinterlassen worden. Auch ob die Wasserpumpen funktionieren, sehe er erst, wenn er sie einschalte, so Suchanka. Dafür brauche aber erst einmal technisches Personal zur Unterstützung. Die mit Wasser gefüllten Becken werden deshalb vorerst so gelassen, auch die Algen am Boden sind noch da. Im Freibad-Bereich werden zurzeit Gutachten erstellt, dort sind die Schäden neben der Therme vermutlich am größten. "Da werden wir um eine große Sanierung nicht herumkommen", sagt Suchanka.

Schleimalgen, die aussehen wie Quallen, haben sich am Boden des Schwimmerbeckens festgesetzt, da das Wasser nicht gechlort wurde und still steht.
Foto: Katrin Amling | Schleimalgen, die aussehen wie Quallen, haben sich am Boden des Schwimmerbeckens festgesetzt, da das Wasser nicht gechlort wurde und still steht.

Wie läuft die Personalsuche?

Eine der wichtigsten Voraussetzung für die Wiedereröffnung ist laut Suchanka, Personal für alle Bereiche zu finden. "Wir wollen langfristige Mitarbeiter", sagt er. Denn Fachangestellte im Bäderbetrieb sind Mangelware, viele Schwimmbäder in der Region haben in den vergangenen Jahren Personalprobleme gehabt. Suchanka hat dennoch schon um die 50 Bewerbungen erhalten und auch schon einige Mitarbeitende gewinnen können, verrät er.

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Von Führungskräften über Servicepersonal für die Küche bis zu Technikern wird in allen Bereichen gesucht. Vor allem Rettungsschwimmer zu bekommen, sei schwierig. Langfristig brauche er davon ungefähr zwölf, für den Anfang würden aber auch weniger ausreichen. Insgesamt rechnet Suchanka mit rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das gesamte Bad. Außerdem sollen in dem Bad auch Fachkräfte ausgebildet werden. Das Wichtigste sei momentan, ein Führungsteam zusammen zu bekommen. "Denn zurzeit mache ich alles allein", sagt er.

Wie sieht das Konzept für das Schwimmbad aus?

Im Vordergrund sollen laut Suchanka die Themen Gesundheit und Sport stehen, auch bei den gastronomischen Angeboten. "Es soll wieder Kinderschwimmen und Schwimmkurse geben", sagt er.  Außerdem soll das Bad familienfreundlich sein, auch beim Preis. Unter der Führung von Interspa gab es laut Suchanka ein kompliziertes System mit Rabatten, das soll jetzt vereinfacht werden.

Die Therme und das Sport- und Familienbad sollen künftig mehr zusammenwachsen. Im Außenbereich war die Therme mit einem Zaun abgegrenzt, der wegkommen soll. Durch die Verbindung mit dem Thermal-Außenbecken will Suchanka ein "Gartenhallenbad" schaffen, sodass die Außenfläche vorerst auch ohne das Freibad genutzt werden kann.

"Wir werden den Betrieb schrittweise hochfahren", sagt Suchanka. Geplant sei vor allem, dass Schulen und Vereinn das Schwimmbad möglichst schnell wieder nutzen können. Dazu brauche man auch nicht unbedingt ein funktionierendes Kassensystem, das neu aufgesetzt werden muss. Für die Öffnung der Sauna, die zwar in relativ gutem Zustand ist, brauche man so ein System wiederum.

 
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Kommentare
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  • Eduard Kunz
    Hört sich gut an…
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  • Georg Ries
    Den Verantwortlichen viel Erfolg und eine glückliche Hand!!
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