
Wie sieht es im Inneren des Marktheidenfelder Wonnemar aus, wie groß sind die Schäden und wie geht es jetzt weiter? Nachdem die Stadt seit Mittwoch wieder im Besitz des Bades am Maradies ist, sind das wohl die Fragen, die die Menschen in Marktheidenfeld am meisten interessieren. Bürgermeister Thomas Stamm hat deshalb am Freitagmorgen zu einem Pressetermin im Bad eingeladen, zusammen mit dem Geschäftsführer der Marktheidenfelder Bädergesellschaft, Jörg Suchanka, und der Stadt-Kämmerin Christina Herrmann. In einer Frage hält sich der Bürgermeister allerdings weiterhin zurück: "Ich kann sicher sagen, dass ich keine Prognosen geben werde, wann wir öffnen."
Schon bevor es ins Bad reingeht, zeigt sich auf dem Parkplatz, dass es einiges zu tun gibt. Als "etwas verwildert" bezeichnet der Bürgermeister das Areal, der städtische Bauhof werde aber bald anrücken, um alles zu reinigen und die Hecken und Sträucher zurückzuschneiden, die in den vergangenen Jahren gewuchert sind.
Das Freibad war vier Jahre lang sich selbst überlassen

Eine der größten Baustellen ist das Freibad. "Hier ist in den letzten vier Jahren im Gegensatz zum Hallenbad gar nichts passiert", erklärt Stamm. Nach den frostigen Temperaturen der vergangenen Tage ist das dunkelgrüne Wasser in den Becken mit einer dünnen Eisschicht überzogen. "Das Becken wurde nicht ordnungsgemäß eingewintert", sagt Jörg Suchanka. Deshalb drücke das Eis auf den Rand des Beckens, wodurch Schäden entstehen können. Die einstige Liegewiese ist mit hohem Gras bewachsen und von Hügeln übersät, vielleicht hat sich hier ein Maulwurf breitgemacht, vermutet Stamm.

Beim Freibad müsse man auf jeden Fall berücksichtigen, dass es sich dabei noch um das "alte" Bad des einstigen Maradies handele. Denn vor der Neueröffnung 2012 hat Interspa zwar das Hallenbad und die Therme neu gebaut, der Außenbereich wurde jedoch übernommen. Um hier alles auf Vordermann zu bringen und die Technik zu modernisieren, sei "viel Manpower" nötig, so Stamm.
Grüne Algen bedecken den Boden des Schwimmerbeckens
Im Inneren des Schwimmbads kann man sich dagegen schon besser vorstellen, dass hier bald wieder Menschen schwimmen oder auf den Liegen entspannen. Auch die Temperaturen sind angenehm, denn die Heizung und Lüftungsanlage laufen. Doch trotz des ersten Eindrucks sagt Stamm: "Vor allem bei der Technik wird sich zeigen, wie groß die Schäden sind."
Einen traurigen Anblick bieten allerdings die großen Becken in der Schwimmhalle: Sie sind zwar mit Wasser gefüllt, doch auf der Oberfläche hat sich ein schmieriger Film gebildet. Der bestehe zum einen aus Staub, aber auch aus Überresten von Chemikalien, erklärt Suchanka. Im Wasser seien außerdem "Schleimalgen" entstanden, die sich in den Fugen der Fliesen festsetzen. Besonders der Boden des Schwimmerbeckens ist mit grünen Algen bedeckt.

Um diese zu entfernen, müsse das Becken unter anderem mit einem Biozid gereinigt werden, sonst würden sich die Algen immer weiter vermehren. Dass es in den Becken so aussieht, liegt laut Suchanka daran, dass das Wasser nicht gechlort wird, da die Anlage defekt ist. Außerdem stehe das Wasser und werde nicht bewegt.
Ein Problem ist auch der Kalk: Die Armaturen in den Duschen wurden vom Betreiber zwar geputzt und sind auch noch relativ neu. Doch die Enthärtungsanlage, die das Wasser entkalken soll, ist defekt. Da durch die regelmäßigen Spülungen immer wieder Wasser durchläuft, hat der Kalk an den Armaturen deutliche Spuren hinterlassen. Manche Duschköpfe würden gar nicht mehr funktionieren, so Stamm.
Die Sauna war 2024 für drei Monate geöffnet

Im Thermenbereich ist ebenso wie im Freibad in den vergangenen vier Jahren nichts gemacht worden. Besonders das Thermal-Außenbecken müsse man vermutlich generalsanieren, vermutet Stamm. Da es weder mit Wasser gefüllt noch abgedeckt war, seien die Schäden dort groß. "Teilweise kann man die Fliesen mit der Hand abziehen", sagt Suchanka. "Viele Schäden hätte man mit einfachen Mitteln verhindern können, aber es wurde einfach nicht gemacht", meint Stamm. Besser sieht es dagegen in der Sauna-Landschaft aus. Der Bereich war vergangenes Jahr von Juni bis September geöffnet und ist daher in vergleichsweise gutem Zustand.
Unter dem Hallenbad liegt der große Technikraum. Dort stehen die Anlagen zur Lüftung und Beheizung, zur Wasserenthärtung und Aufbereitung. Die Lüftungs- und Heizungsanlage sind intakt, die Chlorierungs- und Wasserenthärtungsanlage allerdings nicht, erklärt Suchanka. Wie es um die restliche Technik steht, müsse man sich jetzt genau anschauen.

Auffällig sei aber zum Beispiel gewesen, dass Gefahrstoffe nicht immer richtig gelagert wurden. So stand zum Beispiel ein Behälter mit Schwefelsäure neben einem mit Natronlauge. Wenn die beiden Stoffe miteinander in Berührung kämen, könne das gefährlich werden. "Das macht man einfach nicht", meint Suchanka.
Sicher hätte durch die richtigen Verträge einiges vermieden werden können. Nur hat damals vermutlich niemand an so eine problematische Situation gedacht. Hinterher ist man halt immer schlauer…
Jetzt muss man erstmal schauen was alles zu machen ist und das entsprechend gut durchplanen und durchziehen. Dann kommen wir 2026 bestimmt wieder dort baden…
Hätte dieses ganze Drama mit einer besseren Vertragsgestaltung zwischen der Stadt Marktheidenfeld und dem Pächter vermieden werden können?
Z.b. untersagen der Weiterverpachtung oder Outsourcing des Betriebs an andere Gesellschaften?
Im Nachinein ist man immer schlauer , Outsourcing ist in aller Munde und mit den Konsequenzen muß man im nachhinein leben !
Das alles ist für die Katz , wenn man jetzt nicht zu Potte kommt und aktiv das Ganze angeht. Und es wird eine ganze Menge Geld kosten um das Ganze wieder auf Vordermann zu bringen .
Dies ist für die Allgemeinheit und auch die jüngere Bevölkerung sehr wichtig und vielleicht kann man ja diese
0815 GmbH in irgendeiner Form noch für manche fahrlässige Mängel in Haftung nehmen .