Nachdem Okalux– ein international tätiger Glashersteller aus dem Marktheidenfelder Stadtteil Altfeld – im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden musste, gibt es nun Gewissheit. Wie der Insolvenzverwalter Markus Schädler auf Anfrage der Redaktion mitteilte, wurde nun ein Käufer für das zahlungsunfähige Unternehmen gefunden. BGT Bischoff Glastechnik in Bretten, Teil der Scheuten Gruppe mit Hauptsitz in den Niederlanden, übernimmt Okalux und will den Standort Marktheidenfeld weiterführen. Auch die amerikanische Tochterfirma wurde übernommen.
Allerdings ist die Übernahme mit einem deutlichen Personalabbau verbunden, auch wenn der Käufer mitteilte, "die Mehrheit der Mitarbeiter" zu übernehmen. Denn für gut ein Drittel der Beschäftigten bedeutet die Übernahme das bittere Ende. Für 31 der 94 Mitarbeiter ist Schluss. Ihnen seien bereits die Kündigungen ausgesprochen worden, erklärte der Insolvenzberater Schädler. "Der Käufer war leider nicht bereit, alle Angestellten zu halten", bedauerte der Rechtsanwalt.
- Lesen Sie im Anschluss: Der neue Okalux-Chef im Interview: "Es geht wieder bergauf, wir investieren"
Neuer Käufer freut sich auf "viele Synergien"
Indes zeigte sich der Käufer, die BGT Bischoff Glastechnik, erfreut über die Übernahme. In einer Presseerklärung teilte Klaus Wittmann, Vorstand/Managing Director von BGT, den Hintergrund der Übernahme mit: "In der Vergangenheit haben BGT und Okalux öfters bei Glasprojekten zusammengearbeitet. Die hohe Qualität der Produkte, die ausgezeichnete Leistungen, die langjährige Erfahrung und das einzigartige Produktsortiment sind uns daher gänzlich bekannt", so Wittmann. Sie würden die Aktivitäten von BGT hervorragend ergänzen. Zudem baue man hierdurch die Isolierglaskapazitäten und -Kompetenzen zum Abwickeln von Großprojekten weiter aus. "Wir erwarten also viele Synergien bei beiden Firmen."
Außerdem weist Wittmann auf die Präsenz von Okalux in Nord-Amerika hin. "BGT hat schon viele Projekte in Amerika ausgeführt, wie zum Beispiel das World Trade Center 1 und 3 und Louis Vuitton in der 5th Avenue in New York." Mit dieser örtlichen Präsenz könne man den herausfordernden Markt nun noch besser bedienen, erklärte Klaus Wittmann.
Okalux wird am 1. April offiziell verkauft – mit welchem Namen?
Optimistisch zeigte sich auch Insolvenzverwalter Markus Schädler. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verfahren", betonte er. Offiziell werde der Verkauf zum 1. April 2020 vollzogen. Bis dahin müsse noch die Gläubigerversammlung zustimmen und ein Mietvertrag unterschrieben werden. Doch Schädler gibt sich zuversichtlich. "Es sieht wohl sehr gut aus." Außerdem teilte er mit, dass die Namensrechte mitverkauft werden. Okalux heißt also weiter Okalux und bleibt Marktheidenfeld, wenn auch mit weniger Personal, erhalten.
Es wurden (wie eigentlich immer in solchen Situationen) nicht die gekündigt, die zuletzt eingestellt wurden, sondern die langjährigen Mitarbeiter, die nur noch ein paar Jahre bis zur Rente haben. Die dürfen jetzt bevor sie in Rente gehen nochmal zum Amt und ALG, evtl später noch Hartz-IV beantragen weil man mit diesem Lebensalter keinen Job mehr findet. Die aber, die am leichtesten was Neues finden würden behält man.
Paradoxer Irrsinn...