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Gemünden
Neues Café in der Altstadt von Gemünden: Warum die Inhaberin den Personalmangel nicht fürchtet
Freiheit vor Sicherheit: Manuela Schuhmann schätzt seit 20 Jahren die Selbständigkeit. Nun hat sie ihr eigenes Café in Gemünden eröffnet.
Manuela Schuhmann hat in Gemünden ein neues Cafés eröffnet.
Foto: Anna Kirschner | Manuela Schuhmann hat in Gemünden ein neues Cafés eröffnet.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:50 Uhr

Donnerstag, kurz vor 12 Uhr: Vor "Manu's Tiny Café" stehen zwei Gäste und warten auf die Inhaberin Manuela Schuhmann. An den großen Schaufenstern klebt der Name des Cafés in Lettern aus Window Color. Kurz neugierig nach innen gespäht – schon kommt Schuhmann ums Eck und lässt die Gäste ein.

Die beiden Frauen aus Langenprozelten wollen das Café in der Obertorstraße 27 in Gemünden  testen, schließlich hat das Lokal erst am 7. Februar eröffnet. Schuhmann schaltet die Kaffeemaschine ein und lässt ihren virtueller Sprachassistenten "Alexa" leise Schlager spielen. "Schön habt ihr es hier gemacht", sagt die eine der Frauen. "Ich dachte, das passt doch nie da rein", sagt die andere. Denn zuvor verkauften hier ein Bauernladen und davor der Blumenhandel Többe auf den nur etwa 30 Quadratmetern Waren. Gerade einmal 16 Sitzplätze passen nun auf die Fläche.

Doch das soll so klein sein: Das "tiny" im Namen des Cafés ist Englisch für "winzig" und spiegelt das Konzept wieder. "Ich habe jeden Tag auf und mache alles alleine", so Schuhmann, die zwar in Gemünden lebt, aber "im Herzen immer noch Langenprozeltenerin" ist. Den aktuellen Personalmangel fürchtet sie nicht. Wenn es gut läuft, könne sie sich vorstellen, eine Hilfskraft einzustellen.

Inhaberin schätzt Selbständigkeit

Eine positive Bilanz zieht sie bisher: "Das Café wird gut angenommen", sagt Schuhmann. Die 48-Jährige hatte früher eine Videothek in Lohr, dann führte sie das Café im Gemündener Gesundheitszentrum. "Ich bin seit über 20 Jahren selbständig und hatte schon immer gerne mit Menschen zu tun", sagt sie. Ursprünglich hat sie Fleischereifachverkäuferin gelernt, doch sie schätzt die Unabhängigkeit der Selbständigkeit. Kein Urlaubsantrag nötig, kein gelber Schein. "Hier ist es meins", so Schuhmann.

16 Sitzplätze hat das neue Café in Gemünden.
Foto: Anna Kirschner | 16 Sitzplätze hat das neue Café in Gemünden.

Und noch etwas ist der Gastronomin wichtig: "Die Gäste sollen sich unterhalten und nicht am Handy rumdaddeln", findet sie. Bald möchte sie auch Kärtchen auf die Tische stellen, auf denen gesprächsanregende Fragen stehen, zum Beispiel: Wo würdest du gerne einmal Urlaub machen? Es gibt kein W-Lan für die Gäste, aber alles von Cappuccino mit Kuchen oder Crêpe bis zum Aperol Spritz und Sandwich-Toast. "Café und Bistro" ist die Mischung, die Schuhmann anbieten will.

Neue Theke und Toilette

Für den Cafébetrieb hat Schuhmann das Lokal mit Hilfe ihrer Familie umgebaut, die Wände neu gestaltet, eine Theke eingezogen und eine Kundentoilette eingebaut. Außerdem gibt es jetzt eine Kochnische. Dort bereitet sie kleine Speisen zu. Auf der Theke lockt Kuchen in der Vitrine. Woher sie diesen bezieht, bleibt Schuhmanns wohlgehütetes Geheimnis. Weder aus Hohenroth noch aus Wernfeld komme der Kuchen, so viel verrät sie.

Bald möchte die Café-Inhaberin auch draußen bestuhlen, auf dem schmalen Bordstein bis zur Kante sollte das möglich sein. Den Antrag auf die Genehmigung will sie demnächst stellen und hofft, dass sie bei gutem Wetter an Ostern ihre Gäste bereits draußen bedienen kann.

 
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Kommentare
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  • Kirva
    Ein Hinweis das Alexa eingeschaltet ist, wäre auch noch eine Idee grinsen
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  • mponline
    ALEXA hört zu - aber kein wlan???
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  • pattaroandi@arcor.de
    Endlich ein Café ohne WLAN. Davon müsste es noch viel mehr geben, denn wir haben es echt verlernt uns miteinander zu unterhalten... Jeder hängt nur noch an seinem Handy und bekommt nicht mehr mit was um uns herum passiert 😞
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  • tommy33
    Wenn Ihr die Kärtchen nicht mögt ist das euer eigenstes Problem! Typisch für Deutsche allerdings das nervige nörgeln und schlecht machen!!
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  • LeserausKarlstadt
    Ab und an bei einer guten Tasse Kaffee und leckeren Kuchen auf dem Handy “Rumdaddeln“
    Ist dort scheinbar leider nicht möglich . W-Lan sollte eigentlich “Standard “sein. Irgendwelche “Kärtchen“ für gesprächsanregende Fragen sind bestimmt auch kein Grund für eine Reservierung .
    Als Überbrückung oder Wartezeit beim Arzt sicherlich eine alternative, gehe ich Einkaufen trinke ich weiterhin bei den dortigen Bäckereiketten meinen Kaffee etc…
    Trotzdem viel Erfolg !!!
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  • hauptverwaltung@rieneck.bayern.de
    bei einer guten Tasse Kaffee und leckeren Kuchen mal NICHT auf dem Handy “Rumdaddeln“, sondern diese "Auszeit" genießen, scheinbar können das immer weniger Mitmenschen. Es sollte Ihnen einen Versuch wert sein. Lassen Sie das Smartphone mal in der Tasche. Es könnte sich lohnen.
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  • stahl01@t-online.de
    Dann backt sie den Kuchen nicht selber - weil das würde die Inhaberin doch erwähnen. Wäre ja auch ein Pluspunkt für das Cafe. Seltsam, das sie die Bezugsquelle nicht preisgibt.
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  • tommy33
    Und wieder jemand der offensichtlich nicht weiß was Selbstständigkeit bedeutet. Ich kenne zwar die Öffnungszeiten nicht, aber nachdem der Laden geschlossen hat stehtdann noch einkaufen, Buchhaltung etc. auf dem Zeitplan. Dann soll auch noch der Kuchen selbst gebacken werden. Sportlich! By the Way, wieviele Stunden in der Woche arbeiten Sie?
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  • hauptverwaltung@rieneck.bayern.de
    Wenn die Qualitäten der Besitzerin im Service und nicht im Backen liegen, dann hätte sie clever entschieden, das Backen anderen zu überlassen. Das ist jedenfalls kein Fehler.
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  • steffen.cyran@freenet.de
    Der Erfolg sei ihr gegönnt. Aber ich glaube nicht daran. Denn ein Cafe mit 16 Sitzplätzen hat genauso Fixkosten wie ein großes.

    Und ob jemand aufs Handy schauen will oder nicht, sei jedem selbst überlassen. "Gesprächsanregende Kärtchen" sind jedenfalls lächerlich.
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