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Arnstein
Müllberge in Arnstein: Welche Strafen drohen? Und wo wird Bauschutt und Co. in Main-Spessart richtig entsorgt?
In den Arnsteiner Stadtteilen wird seit Jahren in der Natur Unrat entsorgt. Wie oft kommt dies im gesamten Landkreis vor und wo können Grünschnitt und Altholz vorbeigebracht werden?
Bereits im Sommer 2022 meldete ein Spaziergänger diesen illegalen Müllberg bei Büchold.
Foto: Corbinian Wildmeister (Archivfoto) | Bereits im Sommer 2022 meldete ein Spaziergänger diesen illegalen Müllberg bei Büchold.
Stefanie Koßner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Wer Bauschutt, Kanister oder große Wurzelstöcke in der Natur entsorgt, dem drohen empfindliche Bußgelder. Doch wo gehört der Abfall eigentlich hin? Nicht jedem scheint das klar zu sein, wie mehrere Fälle illegaler Müllablagerung im Stadtgebiet von Arnstein zeigen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema finden Sie hier. 

Wie oft wurde im Landkreis Main-Spessart 2021 und 2022 illegal Müll abgelagert?

Nach Angaben des Landratsamtes wurden 2021 elf Fälle gemeldet. 2022 waren es zehn. Fast alle Verursacher konnten demnach ausfindig gemacht werden. "Aktuelle Fallbeispiele mit größeren Schäden in der Natur sind uns nicht bekannt", teilt die Behörde weiter mit. Hier komme es immer auf den konkreten Einzelfall an – insbesondere darauf, ob es sich um unbelasteten oder belasteten Abfall handelt. Zum Beispiel leckende Altölbehälter oder chemische Stoffe.

Welche Strafen drohen, wenn Müll illegal in der Natur entsorgt wird?

Gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz kann dafür ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro festgesetzt werden. Wenn eine illegale Müllentsorgung zur Straftat wird, können jedoch auch bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug oder eine Geldstrafe drohen. Etwa bei starken Verunreinigungen von Boden, Luft oder Gewässern.

Kann ich Grünschnitt und Gartenabfälle im Landkreis Main-Spessart abholen lassen?

Gartenabfälle wie Blumen, Zierpflanzen, Rasen- und Heckenschnitt, Laub, Moos, Unkraut oder Blumenerde dürfen in die Biotonne. Wenn der braune Behälter nicht ausreicht, kann ein größerer oder zusätzlicher Bioabfallbehälter gegen Gebühr bestellt werden.

In jeder Ortschaft im Landkreis wird zudem zweimal jährlich kostenlos Garten- und Grünabfall abgeholt – jeweils im Frühjahr und Herbst. Die Termine finden sich im Abfallkalender des Landkreises Main-Spessart. Angefahren werden jedoch keine abseitsliegenden Gärten.

Das wird mitgenommen: Sperrige Grünabfälle wie Äste bis 15 Zentimeter Durchmesser, Strauch- und Heckenschnitt. Das Material muss gebündelt sein. Hierfür darf nur kompostierbares Material wie eine Paketschnur verwendet werden. Die Bündel dürfen maximal 40 Kilogramm wiegen und 1,5 Meter lang sein. Nicht abgeholt werden dabei ganze Bäume, Wurzelstöcke oder Biomüll. Für große Mengen Laub oder Grasschnitt empfiehlt das Landratsamt, diese selbst zu kompostieren oder in die Biotonne zu packen. Ganze Stämme oder größere Wurzeln können zu Brennholz verarbeitet werden.

Wo kann man Grünabfall selbst anliefern?

In einigen Gemeinden im Landkreis gibt es dafür spezielle Sammelplätze, etwa in den Bauhöfen. Zudem können die Gartenabfälle im Humuswerk in Wernfeld, den Kompostierwerken in Wiesenfeld und Marktheidenfeld sowie der Kreismülldeponie vorbeigebracht werden.

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Wo kann Altholz entsorgt werden?

Unbehandeltes Altholz oder solches aus dem Innenbereich wie zum Beispiel Holzmöbel kann gebührenpflichtig auf den Wertstoffhöfen abgegeben werden. Altholz aus dem Außenbereich wie Fenster, Außentüren, Dachlatten oder Jägerzäune wird ausschließlich an der Kreismülldeponie in Karlstadt und am Wertstoffhof Eichenfürst in Marktheidenfeld angenommen.

Wo werden Bauschutt und Baustellenabfälle angenommen?

Bauschutt, PU-Schaum, oder Baustyropor dürfen nicht zu den Wertstoffhöfen gebracht werden. Teilweise werden diese Abfälle in Eigenregie der Gemeinden angenommen oder auch an der Kreismülldeponie in Karlstadt. Auskunft dazu geben die Kommunen. Die Entsorgungsmöglichkeiten und Kosten können auch bei der Abfallberatung des Landkreises erfragt werden unter Telefon (09353) 7931777.

Schadstoffe wie Energiesparlampen oder Pflanzenschutzmittel werden zweimal jährlich in allen Orten sowie monatlich in Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld bei der Schadstoffsammlung kostenfrei abgeholt. Altöl muss von der Verkaufsstelle gegen Kaufquittung kostenfrei zurückgenommen werden.

Was kostet die Entsorgung von Grüngut, Bauschutt und Co.?

Elektronikgeräte oder Metallschrott werden in den Wertstoffhöfen kostenlos angenommen. Für eine Tonne Gartenabfälle sind beispielsweise 60 Euro fällig. Verwertbarer Bauschutt kostet 30 Euro pro Tonne. Zudem kann zweimal jährlich kostenlos Sperrabfall angemeldet werden. Die Kosten finden sich in der Gebührensatzung für die öffentliche Abfallentsorgung des Landkreises.

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Wo gibt es im Landkreis Wertstoffhöfe?

Die Wertstoffhöfe stehen allen Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises unabhängig vom Wohnort zur Verfügung. Die Einrichtungen gibt es in Arnstein, Burgsinn, Esselbach, Aschfeld, Frammersbach, Gemünden, Karlstadt (Kreismülldeponie am Hammersteig), Kreuzwertheim, Lohr, Marktheidenfeld, Partenstein, Rieneck, Steinfeld, Urspringen und Zellingen. Die Öffnungszeiten stehen im Abfallkalender oder können bei den Gemeinden erfragt werden.

Die Termine der einzelnen Sammlungen stehen im Abfallkalender des Landkreises.

 
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  • sigrid.weissenberger@gmx.de
    Die Entfernung von Arnstein und seinen Ortsteilen nach Wiesenfeld und Wernfeld beträgt ca. 25 bis 30 Kilometer, nach Marktheidenfeld sind es ca. 40 Kilometer. Insofern wäre es schön und umweltfreundlich, wenn Arnstein für den Grünabfall eine eigene Abgabestelle vorhalten würde. Vielleicht könnte man damit auch Hackschnitzel herstellen.

    Allerdings wird damit nicht das wilde Entsorgen von Bauschutt verhindert, dass leider einige egoistische Mitbürger vollkommen bedenkenlos tun.
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