Wegen des Verdachts unerlaubten Betreibens einer Mülldeponie hat die Staatsanwaltschaft eine Baustoffentsorgungsfirma im Landkreis Würzburg durchsuchen lassen. "Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt wegen des Verdachts des unerlaubten Betreibens von Anlagen", bestätigt Pressesprecher Thorsten Seebach am Mittwochnachmittag auf Anfrage dieser Redaktion.
"Eine Durchsuchung auf dem Betriebsgelände des im Landkreis Würzburg ansässigen Entsorgungsunternehmens fand am 15.12.2022 statt. Ziel der Maßnahme war die Erlangung konkreter Angaben hinsichtlich der abgelagerten Abfallmengen", so Seebach weiter. Bei der Durchsuchung seien Schriftstücke und Akten sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden. "Die Ermittlungen gehen auf eine Anzeige des Landratsamtes Main-Spessart zurück", heißt es in den Ausführungen der Staatsanwaltschaft weiter. Der konkrete Zusammenhang wird dort jedoch nicht erläutert.
Mehrfache Vorfälle mit Baustoffen im Landkreis Würzburg
Genehmigungen für Mülldeponien obliegen für gewöhnlich den Abteilungen für Immissionsschutz und Abfallrecht der entsprechenden Landratsämter. Der Anlass der ungewöhnlichen vorliegenden Anzeige war vom Landratsamt Main-Spessart auf telefonische Nachfrage zunächst nicht zu erfahren. Pressesprecher Markus Rill kündigte jedoch an, der Sache auf den Grund zu gehen.
Problematische Vorkommnisse in Zusammenhang mit Baustoffen gab es in der Region Würzburg in der Vergangenheit mehrfach. So musste etwa im Jahr 2021 ein Feldweg zwischen Veitshöchheim und Gadheim erneuert werden, weil dieser teils mit teerhaltigen und somit umwelt- und gesundheitsschädlichen Materialien errichtet worden war.
Für Aufsehen hatte zudem im Jahr 2016 ein Vorfall in Aub gesorgt. Fotos zufolge waren dort in einem Steinbruch unsortierter Bauschutt und Asphaltreste eingelagert worden. Auch teerhaltige Materialien waren in dem Steinbruch offenbar gelagert gewesen, diese mussten nach einer Durchsuchung und einem Gerichtsverfahren rückgebaut werden.