Bereits bei einem Spaziergang im April hat Waldemar Amthor eine Fuhre Müll entdeckt, die jemand in der Natur entsorgt haben soll. In dem Waldstück am Afterbankweg in Büchold hatte eine unbekannte Person ihm zufolge damals Restmüll und Bauschutt abgeladen, darunter seien Teppiche, angeschmortes Plastik, Pflastersteine und angekohltes Holz gewesen. Seine Beobachtung meldete er der Stadt Arnstein und dem Landratsamt in einer E-Mail. Passiert sei seitdem nichts, kritisiert Amthor.
Inzwischen sei der Abfall bereits "total eingewachsen" und daher kaum noch zu sehen. Doch dabei ist es nicht geblieben. Am Sonntag entdeckte Amthor zu seinem Erschrecken, dass am selben Waldweg mittlerweile weiterer Schutt und Müll abgeladen worden ist. An dem Waldrand befinden sich zwei größere Erdhaufen mit Steinen, alten Brettern und Stroh. Wer hinter dem entsorgten Material stecken könnte, weiß Amthor nicht. Er vermutet jedoch, dass irgendjemand eine Hofscheune oder einen alten Stall herrichte und dort auch baggere.
Bürgermeister Sauer: Umweltfrevel nicht tolerieren
Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer (CSU) ist der konkrete Fall auf Anfrage dieser Redaktion aus dem Stegreif nicht bekannt. Normalerweise gingen solche Meldungen direkt ans Ordnungsamt. Grundsätzlich würden "wilde Ablagerungen" auf dem Grund der Stadt durchaus geahndet, erklärt Sauer. "In der Regel schaut sich das Ordnungsamt sowas an und entscheidet dann, wie es weiterverfährt." Je nachdem, welche Umweltgefahren von dem Material ausgingen und wo dieses entsorgt worden sei, entscheide die Stadt dann, ob Polizei oder weitere Behörden eingeschaltet werden müssen.
Ihm liege am Herzen, dass "wir unsere Verantwortung wahrnehmen und Umweltfrevel nicht tolerieren", so Sauer. Aus Sicht des Bürgermeisters kommt es jedoch auch auf die Art der Materialien an, alte Fließen oder Styropor hätten zum Beispiel nichts im Wald zu suchen. Man müsse sich aber "mit Augenmaß" und "neutral" anschauen, was sich hinter dem Schutt verbirgt.
Waldemar Amthor hält der Stadt derweil vor: "Hätte man damals gleich reagiert, wären weitere Ablagerungen vielleicht verhindert worden." Auf die Frage, ob das Ordnungsamt der ersten Meldung von Amthor denn nachgegangen ist, erhielt diese Redaktion bis Dienstagnachmittag keine Antwort von der Stadt.