
Von "umfassenden Diskussionen" in Kreistag und Werkausschuss dazu, dass der Landkreis die beiden Kreisseniorenzentren in Gemünden und Marktheidenfeld an die Heroldstiftung Karlstadt abgeben möchte, hat die Öffentlichkeit leider nichts mitbekommen. Die fanden hinter verschlossenen Türen statt. Die als Grund für die Nicht-Öffentlichkeit angeführten Personalangelegenheiten und Grundstücksgeschäfte habe man nicht für eine öffentliche Behandlung der Gesamtthematik ausklammern können, teilt das Landratsamt mit. "Diese durchaus anspruchsvolle Materie in einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen Teil auseinanderzudividieren, hätte keine sinnvolle Diskussion ermöglicht", heißt es.
Oder wollte man einfach nicht? Jedenfalls würde man sich nicht nur in diesem Fall mehr Transparenz wünschen. Als es vor zwei Jahren beispielsweise um Kostensteigerungen beim Bau des Zentralklinikums in Lohr ging, waren diese erst nicht-öffentlich dem Werkausschuss und danach in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert worden. Das war zumindest halbgare Transparenz, richtige Transparenz sieht anders aus.
Da fragt man sich natürlich, wie oft Kreisausschüsse und Kreistag bei Sachverhalten, die eigentlich öffentlich behandelt werden müssten, hinter verschlossenen Türen debattieren und die Öffentlichkeit davon gar nichts mitbekommt. Zumindest wirkt es in Kreistags- und Ausschusssitzungen laut Berichterstattern oft so, als seien Themen, die dann doch auf der öffentlichen Sitzung auftauchen, schon durchgekaut. Diskussionen dazu würde man sich aber öffentlich wünschen.