Ein Neubau am Sommerberg in Lohr soll das Zentralklinikum Main-Spessart unter anderem attraktiver für Patientinnen und Patienten machen und das jährliche Defizit der Einrichtung senken. Zuletzt sorgte die Frage für Diskussionen, wie teuer das Projekt letztlich sein soll.
Nun liegt die überarbeitete Berechnung der Kosten für den Klinikneubau vor: Wie Klinikreferent René Bostelaar in einer Pressekonferenz im Landratsamt am Donnerstag berichtete, sind die Gesamtkosten auf rund 163,8 Millionen Euro brutto gestiegen. Das sind rund 11,4 Millionen Euro mehr als die bisher veranschlagten 152,4 Millionen. "Die Gesamtsumme ist deutlich erhöht, aber damit auch die Höhe der Sicherheit, dass wir schon in der richtigen Ebene sind, was die Kosten angeht."
Eigenmittel sollen nach Berechnung des Architekten sinken
Gleichzeitig hat der Landkreis die Hoffnung, dass die Summe der Förderung durch den Freistaat Bayern um bis zu 12,4 Millionen Euro steigt. Insgesamt lägen die förderfähigen Kosten dann bei 118,7 Millionen Euro. Der Eigenanteil des Landkreises sinkt laut Bostelaar in diesem Szenario sogar um rund eine Million Euro, und zwar auf 45 Millionen. Vor der Pressekonferenz wurden diese neuen Zahlen dem Werkausschuss in einer nicht-öffentlichen Sitzung vorgestellt.
Der Grund dafür, dass das Planungsbüro a|sh architekten die Aufgabe erhalten hat, seine Berechnung noch einmal nachzujustieren, war ein Hinweis der Regierung von Unterfranken in einem Anhörungsschreiben im März. Die Behörde hat darauf aufmerksam gemacht, dass der Kreis die Kosten für den Bau des neuen Krankenhauses sehr niedrig angesetzt hatte. Der Architekt habe zwar "auskömmliche Zahlen" verwendet, aber an der "untersten Grenze" des Machbaren kalkuliert, bestätigt Bostelaar. Die Regierung hatte dem Landkreis eine höhere Förderung in Aussicht gestellt, wenn dieser die Kosten nach oben hin anpassen sollte.
"Positive Signale" von der Regierung von Unterfranken
Bei der neuen Berechnung hat das Architekturbüro zum Beispiel die Kosten für Baumaterialien höher veranschlagt. Auch gab es eine "Anpassung des Qualitätsstandards in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ökologie", heißt es vonseiten des Klinikums. Nun liege es daran, wie die Regierung von Unterfranken die neuen Zahlen bewertet, sagte der Klinikreferent. "Die Signale, die wir bekommen haben, sind positiv."
Der Baumarkt sei gerade sehr heiß, meinte Bostelaar. Wie sich dieser in den nächsten ein bis zwei Jahren entwickelt, wisse niemand. Es könne auch sein, dass sich die Preise wieder beruhigen und die Baukosten wieder etwas sinken. Die neue Kalkulation für das Klinikum basiert allerdings auf Kosten aus dem ersten Quartal 2021. Das bedeutet, dass die gestiegenen Baupreise durch den Ukraine-Krieg darin noch nicht berücksichtigt sind.
"Das dürfen wir nicht mitdenken im Moment", betonte Landrätin Sabine Sitter (CSU). Andernfalls müsste ein "komplett neuer Antrag" gestellt werden, ergänzte Bostelaar. Für "Normalbürger" sei das schwer zu verstehen, räumte er ein. "Wir sind kein Privatunternehmen." Diese könnten einen Kredit aufnehmen, der zehn bis 20 Prozent über dem liegt, was sie voraussichtlich brauchen, um so einen Puffer zu haben, erklärt der Klinikreferent. Das sei einem Landkreis nicht möglich. Die Kostenberechnung gelte immer nur für einen Moment. "Morgen kann das schon wieder anders sein."
Hoffnung auf Abstimmung im Sommer
Bei öffentlichen Bauprojekten werde am Ende aber noch einmal überprüft, wie die Rahmenbedingungen am Markt tatsächlich aussahen. Damit würde dann auch die Förderung des Projekts eventuell noch einmal steigen.
Die neuen Zahlen will der Landkreis jetzt an die Regierung von Unterfranken schicken. Diese ermittelt dann die Höhe der tatsächlichen Förderung. Anschließend wird der Kreistag über die neuen Kosten abstimmen. "Meine Hoffnung ist noch im Sommer", so Landrätin Sabine Sitter. Auch eine Sondersitzung sei möglich. Spricht sich der Kreistag zugunsten des Projektes aus, erhält dieses seine fachliche Billigung und geht in seine Umsetzung.
Wenn nicht, müssten dann nicht Karscht und Hädefeld reaktiviert werden? Denn versprochen war einst, dass die geschlossen werden wenn das neue in Lohr steht.....
Man bekommt das Gefühl hier soll der Bau des Krankenhaus in Lohr von Seiten einiger Parteien durchgedrückt werden zu Lasten des Neubaues von Realschule , Gymnasium und Sporthalle in Marktheidenfeld. Bei näherer Betrachtung stellt sich die Frage:
Wird ein Krankenhaus in dieser Dimension überhaupt benötigt?
Mit Bau der Universitätsklinik in Würzburg wird ein Kompetenz Zentrum geschaffen, das seinesgleichen suchen wird. In direkter Konkurrenz mit dieser Einrichtung treten zu wollen halte für illusorisch. Aktuell sucht sich der Patient eh die Klinik aus, die Erfahrungen aufweist. Die Vorstellung der ganze Landkreis würde dann nach Lohr marschieren, halte ich für einen Trugschluss.
Die bereits beschlossen Baumaßnahmen für RS, Gym und Sporthalle dürfen nicht zu Lasten der Bildung unserer jungen Menschen führen.
Warum nich nach den tatsächlichen Kosten für das Jahr 2022 , weil in der Baubranche
noch sehr selten die Preise wieder niedriger geworden sind .
Oder verschleiert man uns schon wieder etwas um die Bevölkerung einfach wieder
ruhiger zu stellen .
Man bedenke , wie lange man jetzt schon braucht um überhaupt einmal anfangen zu
können und außer vagen Äußerungen steht in diesem Artikel wieder wenig .
Wer will sich auch den Schuh überziehen , dann verantwortlich dafür zu sein !